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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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Fen.
    »Das ist ungewöhnlich, da die Rook überhaupt keine Fracht deklariert hat«, grübelte Ral. Er nickte Brasli zu. »Räum im Schiff auf. Der Zoll wird es zweifellos inspizieren wollen. Dann sperr unsere liebe Beraterin hier ein, damit sie ungestört ihr Gedächtnis auffrischen kann.« Ghitsa ertrug seinen nachdenklichen Blick unbeeindruckt, aber Ral war genauso gerissen. »Und alarmiere deine Leute, Brasli. Wir müssen uns auf ungeladene Gäste gefasst machen.«
    »Wir müssten ganz in der Nähe der Rook sein, sie liegt am nächsten oder übernächsten Andockplatz«, sagte Fen. Sie versteckten sich hinter einem Abfallhaufen in der Gasse. Die Mauer des Raumhafens ragte vor ihnen auf.
    »Wir sollten uns beeilen«, erwiderte Kyp und wandte sich ihr zu. Sein ernster Ausdruck veränderte sich plötzlich zu einem leichten Schmunzeln. Er sah sie mit glitzernden Augen an.
    »Was ist los?«, brummte Fen und wischte sich mit dem Ellbogen eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Es gibt da etwas, das Sie wissen sollten.«
    »Was denn noch?«
    »Sie haben einen großen Schmutzfleck auf der Stirn.«
    Fen spürte, dass sie errötete. Sie rieb sich über die Stirn und stellte fest, dass anschließend ihr Handschuh schwarz vor Schmiere war. Stöhnend erinnerte sie sich daran, dass sie vor Ewigkeiten am Antrieb der Lady gearbeitet hatte. »Heißt das, der Fleck war schon da, als wir uns am Schiff begegnet sind?«
    Das Schmunzeln entwickelte sich zu einem breiten Grinsen. »Ja.«
    »Sie hätten ruhig etwas sagen können«, warf sie ihm vor und wischte weiter.
    »Das habe ich soeben getan.« Kyp berührte sie an der Schläfe. »Da ist noch etwas.«
    Seltsamerweise erschauderte Fen gar nicht, als er sie anfasste. »Ist es weg?«, fragte sie, ohne mit ihren Säuberungsversuchen aufzuhören.
    Er nickte und wandte sich wieder der Mauer zu. »Wir könnten hinüberklettern.«
    Fen traf eine schnelle Entscheidung. »Kyp, es gibt da etwas, das ich Ihnen sagen sollte.«
    Er warf ihr einen verdutzten Blick zu. »Habe ich Essensreste zwischen den Zähnen?«
    »Es geht um Ghitsa.«
    »Ich weiß längst Bescheid, Fen«, sagte Kyp.
    Sie wurde wieder wütend. »Sie haben in meinen Gedanken gelesen!«, klagte sie ihn an.
    Kyp verdrehte die Augen. »Das war überhaupt nicht nötig. Seit meiner Landung habe ich nach Machtphänomenen Ausschau gehalten. Ich hätte sehr schnell etwas spüren müssen, wenn Ghitsa über besondere Fähigkeiten verfügt, vor allem, nachdem sie entführt wurde.«
    »Sie haben es die ganze Zeit gewusst?«, stammelte sie. »Und Sie wollen mir trotzdem dabei helfen, eine Betrügerin zu befreien, die nur das bekommen hat, was sie selbst heraufbeschworen hat?«
    »Ich weiß, dass Sie es nicht gerne hören, aber die Macht hat mich hierher geführt.« Er holte tief Luft. »Ich glaube, allmählich erkenne ich den Grund dafür.«
    Fen verdaute diese Neuigkeit und spürte, dass es für sie etwas leichter wurde, ihren vorläufigen Waffenstillstand einzuhalten. Sie stand auf. »Warum setzten Sie die Macht nicht dazu ein, das Seil mit dem Enterhaken über die Mauer zu werfen?«
    Kyp nickte und erhob sich ebenfalls. Das Seil hatte er vom Gleiter mitgebracht. Er schwang den Haken in hohem Bogen hinauf, dann war ein leises Klappern zu hören. Kyp prüfte die Tragfähigkeit des Seils, dann kletterte er so mühelos wie ein Insekt die Mauer hoch.
    Fens Aufstieg verlief nicht annähernd so elegant. Sie schnaufte vor Anstrengung, als sie plötzlich gepackt, nach oben gezerrt und auf der Mauerkrone abgesetzt wurde.
    »Ruhig bleiben!«, murmelte Kyp und stützte Fen mit einer Hand, da sie auf dem schmalen Grat noch nicht das rechte Gleichgewicht gefunden hatte.
    Verärgert stellte sie fest, dass es ihm überhaupt nichts auszumachen schien, sich fünf Meter über dem Boden zu bewegen. Fen warf ihm einen bösen Blick zu, aber Kyp zeigte sich weder beeindruckt, noch hielt er es für nötig, sich zu entschuldigen. Er zuckte nur mit den Schultern. »Ein Machtgriff.«
    »Oh, danke schön«, brachte Fen heraus. Schnell überblickte sie den Raumhafen. »Da!« Sie zeigte auf einen klobigen Ghtroc-Frachter, der zwei Docks von ihnen entfernt gelandet war.
    Sie liefen die Mauerkrone entlang. Es war ein Wettrennen gegen die einbrechende Dämmerung und neugierige Augen. Von der Mauer sprang Kyp auf eine Strebe der Schiffshülle und kletterte zur oberen Einstiegsluke der Rook hinauf. Fen folgte ihm dichtauf.
    Kyp zog am Öffnungshebel der Luke. Sie rührte

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