Kampf um die neue Republik
Ghitsa, die plötzlich einen Strick in der Hand hielt.
Ghitsa hatte eine hässliche Gesichtswunde, doch ansonsten schien sie wohlauf zu sein. »Bist du verletzt?«, fragte Fen schroff, während ihre Vision verblasste, in der das Blut eines weiteren Weggefährten den Boden besudelte.
»Halb so schlimm. Nach ein paar Tagen Erholung habe ich alles auskuriert.« Als sie Brasli fesselte und knebelte, deutete das Ächzen des Mannes darauf hin, mit welcher Hingabe sie sich dieser Aufgabe widmete. Ghitsa begutachtete zufrieden ihr Werk, dann schaute sie zu Kyp auf. »Dann hast du also einen richtigen Jedi gefunden, Fen.«
Fen hätte das Geheimnis nur ungern preisgegeben, so dass sie mit Erleichterung reagierte, als Kyp vortrat. »Ich bin Kyp Durron.«
Ghitsa wich einen Schritt zurück. »Durron? Der Jedi Kyp Durron?«
»Heb dir die Fragen für später auf«, mischte sich Fen ein. Ghitsa hatte für die Hutts gearbeitet, also durfte sie keine Probleme damit haben, sich von einem Massenmörder retten zu lassen.
»Ich habe die Tür verriegelt«, sagte Kyp.
»Und wie kommen wir dann wieder hinaus?«, erkundigte sich Fen.
Alle zuckten gleichzeitig vor Schreck zusammen, als eine laute, befehlsgewohnte Stimme in die Kabine drang. »Brasli, Meldung!«
Ghitsa zeigte auf das Komlink, das an Braslis Kragen befestigt war. »Das ist Berater Ral. Er leitet diese Aktion.«
Fen ging zum gefesselten Mann, riss ihm den Knebel aus dem Mund und zielte mit dem Blaster genau zwischen seine Augen. »Sie werden jetzt den Anruf beantworten. Wenn Sie irgendwelche Tricks versuchen, drücke ich ab.«
Brasli nickte. »Was ist los, Ral?« Seine Stimme klang rau, aber ansonsten normal.
»Wo bist du?«
Hier, gab Fen ihm lautlos zu verstehen.
»Ich bin bei Beraterin Dogder«, krächzte Brasli.
»Gut«, bellte sein Gesprächspartner. »Bleib, wo du bist. Es könnte sein, dass wir Eindringlinge an Bord haben. Wir werden jetzt das Schiff durchsuchen.«
Der andere unterbrach die Verbindung. Als Fen den Knebel wieder in Braslis Mund steckte, zog Ghitsa ihm das Komlink von der Uniform und befestigte es an ihrem eigenen Kragen.
»Fen!«, rief Kyp.
»Ja?«
Er betrachtete die Wand der Kabine. »Müsste das hier nicht die Außenhülle des Schiffs sein?«
»Ja, aber zwischen Ihnen und dem Rest der großen, bösen Galaxis befindet sich ein halber Meter aus äußerst widerstandsfähigem Material. Was wollen Sie.?«
Fens Worte erstarben, und Ghitsas Keuchen wurde vom tiefen Summen der violett strahlenden Klinge in Kyps Hand übertönt.
Ein Jedi-Ritter und sein Lichtschwert. Es hatte fast etwas Heiliges. Die Szene schien einer Epoche zu entstammen, die lange vor ihrer Zeit lag. Und ausgerechnet in der überfüllten Kabine eines Hutt-Frachters erwachte sie wieder zum Leben.
Kyp lachte. »Nein, Fen, Sie müssen nicht erschrecken. Ich werde nur ein Loch in die Wand schneiden, und dann können wir von hier verschwinden.« Er drehte sich zu Ghitsa um und streckte ihr die strahlende Waffe entgegen. »Es sei denn, Sie würden es gerne tun.«
»Nein, warten Sie!«, rief Fen, als Kyp das Lichtschwert hob. »Wenn Sie das tun, wird das Hüllenleck Alarm auslösen. Man hätte uns überwältigt, bevor wir nach draußen springen könnten.«
»Ich könnte Ihnen Deckung geben«, sagte Kyp.
»Uns beiden? Wie lange?« Und wie viele Tote würde es geben?, fügte sie stumm hinzu. Als er nickte, wusste Fen, dass er sie verstanden hatte. »Trotzdem ist es eine gute Idee.« Sie ging zur Schalttafel der Kabine und riss die Verkleidung ab.
Ihre Partnerin schien zu ahnen, welchen Plan Fen verfolgte. »Hast du etwas dabei, womit sich eine Endlosschleife erzeugen lässt?«, fragte Ghitsa.
»Ja. Ich glaube, wir könnten eine der Tarnkappen einsetzen, die ich mitgebracht habe.« Fen griff in eine Tasche an ihrem Oberschenkel, zog ein kleines Gerät hervor und reichte es Ghitsa. »Schau mal, ob es sich damit machen lässt.«
»Eine Tarnkappe? Was soll das sein?«, fragte Kyp, der ihr über die Schulter sah. Fen bemerkte, dass er sein Lichtschwert deaktiviert hatte.
»Wieder etwas, das Sie mit Missbilligung zur Kenntnis nehmen werden«, sagte Fen gelassen.
»Es ist ein passiver Feldgenerator«, erklärte Ghitsa. Fen hörte ein Knacken, als die Tarnkappe in Ghitsas Händen in zwei Hälften zerfiel. »Damit macht man sich für die meisten Spürgeräte unsichtbar.«
»Die Kabinensensoren, die zum Beispiel auf die Unversehrtheit des Schiffsrumpfes achten, laufen alle über
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