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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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schwor sich, dass sie diesen Fluch nie wieder in einem anderen Zusammenhang benutzen würde. »Es ist mir keine zehn Credits wert, ob Sie am Leben oder tot sind. Ich würde Sie ohne Gewissensbisse abknallen und damit dem Universum Ihre elende Weiterexistenz ersparen.« Sie packte ihn grob am Ellbogen und schubste ihn zum Gleiter. »Aber erst, nachdem wir meine Partnerin gerettet haben. Verstanden?«
    »Ich sage es Ihnen noch einmal«, erwiderte Ghitsa geduldig. »Ich habe noch nie davon gehört.«
    Culan Braslis Schlag warf sie vom Stuhl. Ghitsa, die an Händen und Füßen gefesselt war, schaffte es, ihren Körper so zu drehen, dass sie relativ weich aufschlug.
    »Wir haben aber etwas ganz anderes gehört, Beraterin«, höhnte Brasli.
    Ghitsa war schon häufig verprügelt worden. Das gehörte zum Berufsrisiko, wenn man für die Hutts arbeitete. Auf der Skala von eins bis zehn erreichte Brasli ungefähr einen Wert von acht. Er bemühte sich, möglichst viel Schmerz zu erzeugen, ohne dass langfristige Schäden zurückblieben. Ein wahrer Künstler. Sie rollte sich zusammen, um dem unvermeidlichen Fußtritt weniger Angriffsfläche zu bieten. Brasli legte seine ganze Kraft hinein, als sein schwerer Stiefel gegen sie schlug, immer und immer wieder.
    Bis zum Sonnenaufgang war es nur noch eine knappe Stunde. Fen folgte der Karte des Gleiters durch NadRis zum Raumhafen und nahm eine kleine Straße, die hinter dem Gelände verlief. Ständig musste sie den Müllbergen in der engen Gasse ausweichen.
    Seit Kyps Offenbarung hatten sie keine zwei Sätze gewechselt. Fen steuerte den Gleiter unter ein kleines Vordach und stellte den Motor ab. Als er immer noch nichts sagte, fragte Fen: »Kommen Sie mit?«
    Kyp schwieg weiterhin, aber er stieg aus dem Gleiter.
    Die rückwärtige Mauer des Raumhafens ragte über ihnen auf, eine verdreckte, fünf Meter hohe Wand. Fen sah sich suchend in der Gasse um und entdeckte schließlich den erhofften Lieferanteneingang. »Ich werde versuchen, ihn zu öffnen«, sagte sie und deutete mit einem Nicken in die Richtung. »Sie halten Wache, okay?«
    Fen zog ein handtellergroßes Gerät aus einer Tasche und setzte es auf das Sicherheitsschloss der Tür.
    »Ist es das, wofür ich es halte?«, fragte Kyp.
    Fen hob eine Augenbraue, als sie seinen missbilligenden Tonfall vernahm. »Wenn Sie glauben, dass es sich um einen Sicherheitsdechiffrierer der Firma Opirus vom Typ FD Zweiundsechzig handelt, dann ist es genau das, wofür Sie es halten.«
    »Sind diese Geräte nicht illegal?«
    »Mord ist auch illegal«, konterte Fen.
    Es dauerte einen Moment, bis Kyp in ruhigem Tonfall fragte: »Haben Sie jeden ermordet, der Ihrer Meinung nach für Jetts Tod verantwortlich war?«
    Fen hätte beinahe den Dechiffrierer fallen gelassen. Sie wusste genau, wohin diese Diskussion führen würde, und sie wollte ihre moralisch überlegene Position, in der sie sich unerwarteterweise wieder gefunden hatte, auf keinen Fall aufgeben.
    »Nun?«, drängte Kyp.
    »Ja«, sagte sie schließlich, genauso langsam, wie der Dechiffrierer arbeitete.
    »Wenn noch mehr Leute verantwortlich gewesen wären, hätten Sie auch an ihnen Vergeltung geübt?«
    »Sie haben Milliarden umgebracht!«, fauchte Fen. Dann schaute sie sich nervös um, aber die Gasse war nach wie vor leer.
    »Ich weiß«, stöhnte Kyp. »Ich durchlebe es jeden Tag von neuem. Aber wenn Sie die nötigen Mittel zur Verfügung gehabt hätten, hätten Sie nicht das Gleiche getan, um Jett zu rächen?«
    Die Antwort auf diese Frage war keineswegs so einfach, wie sie eigentlich hätte sein sollen.
    Sie wachte auf, als sie eine menschliche Stimme hörte, die glatt wie Schmierfett klang. »Brasli, die Beraterin soll sich bitte setzen.«
    Ghitsa reckte den Hals, was ihr jedoch nur eine furchtbare Schmerzattacke einbrachte. Brasli riss sie unsanft empor und warf sie auf einen Stuhl.
    Auf der anderen Seite des Tisches saß ein junger, gut gekleideter Mann. »Ich muss mich für Braslis Ungestüm entschuldigen.« Er winkte mit der Hand, in der er eine Datenkarte hielt. Ghitsa bemerkte einen Datenblock auf dem Tisch, der zuvor noch nicht da gewesen war. »Nimm ihr die Fesseln ab, Brasli.«
    Ghitsa keuchte auf, als ihre Hände und Füße plötzlich freikamen und das Blut in die Extremitäten zurückschoss. Obwohl sogar Brasli ihm gehorchte, war der Mann, dessen Befehle nicht in Frage gestellt wurden, viel zu jung und ungeschliffen, um seine Position schon seit längerer Zeit bekleiden zu

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