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Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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Dämonen brüllten, General Hauwech brüllte, Rüdiger brüllte. Doch Miguel konnte nichts verstehen. Seine Ohren dröhnten. Er versuchte sich zu orientieren, doch die Sicht war verschwommen. Um sich herum konnte er Soldaten rennen sehen, gejagt und verfolgt von Ööörks und Dämonen. Sie traten die Flucht an. Doch diesmal würde sie nichts in der Welt wieder zurück in die Schlacht ziehen lassen.
    Oder ging das etwa doch?
    Plötzlich blieben einige stehen und starrten Richtung Westen. Dann blieben noch mehr stehen, Ööörks wie Menschen. Selbst die geflügelten Dämonen verharrten im Flug und schauten sich verwirrt um. Langsam erhob sich Miguel vom Boden. Sein Blick klärte sich und auch die Benommenheit in seinem Kopf verging wieder. Doch das Dröhnen blieb und schien sogar stetig lauter werden. Das Geräusch kam näher. Oben auf der Mauer standen Rüdiger und General Hauchwech. Ööörks standen neben ihnen. Doch sie hatten die Kampfhandlungen eingestellt und starrten alle ebenso gebannt Richtung Westen. So wie es jeder zu tun schien.
    Miguel rappelte sich auf und lief zur Mauer, über eine ehemals weiße und nunmehr von Feuer geschwärzte Steintreppe erreichte er die Zinnen. Dort gesellte er sich zu seinen Kameraden und wandte den Blick ebenso nach Westen wie sie.
    Und was er sah, war unglaublich. Was er sah, war schier unmöglich!
    Jenseits der Ebene, hinter den Hügeln, war eine Flagge aufgetaucht. Sie war schwarz und ein weißer Totenkopf prangte auf ihr. Zwei gekreuzte Knochen waren darunter zu sehen. Es war eine Piratenflagge! Sie kam näher und nun konnte man einen Schiffsmast darunter erkennen, an dem die Flagge befestigt war. Dann tauchte eine weitere schwarze Flagge auf. Sie zeigte ebenfalls einen Totenkopf, doch dieser war rosafarben und die Augen des Schädels waren hellblau gemalt, wie Glubschaugen. Und noch eine Flagge tauchte hinter den Hügeln auf. Und noch eine. Und dann noch eine. Es waren unzählige schwarze Flaggen und jede zeigte das eindeutige Symbol der Piraten, nur jedes Mal anders dargestellt. Totenschädel mit Sombreros. Totenschädel mit gekreuzten Lutschern oder Zuckerstangen darunter. Ein Totenschädel schien eine Perücke aus Zuckerwatte zu tragen.
    „Piratenschiffe?“, stammelte Eugene Hauwech. „Wie kann das sein? Wir sind hier tief im Landesinneren, im Zentrum der Welt. Das klebrige Meer ist weit entfernt und Piraten gibt es sowieso schon lange nicht mehr.“
    Rüdiger, Miguel und zwei Ööörks in ihrer Nähe  zuckten nur mit den Schultern. Sie wussten ebenfalls keine Antwort darauf.
    Unter jeder Flagge tauchte nun schließlich ein Schiffsmast auf, dann noch einer. Dort bahnten sich eindeutig Piratenschiffe ihren Weg nach Anduras, begleitet von lautem Dröhnen und Rumpeln. Dann konnten sie das erste Schiff richtig erkennen, als es über die Hügel kam. Es hatte Räder! Riesige, grob geschreinerte, hölzerne Räder. Vorn am Bug stand in geschwungenen Buchstaben der Name des Schiffes.
    Devastate Storm.
    Immer mehr Schiffe passierten die Hügel. Genauso wie ihr Flaggschiff rollten sie mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf gigantischen Rädern über die Ebene auf die Stadt zu.
     
    Red Jack, der König der Piraten, stand ganz vorn am Bug über der Galionsfigur und hielt seinen Säbel am ausgestreckten Arm nach vorn. Seine Augen glänzten voller Inbrunst und sein Grinsen im Gesicht war sehr breit. Der Halbling Caleb Sturmbringer und sein Reithund Cedric III. standen neben ihm und hielten sich an der Reling fest.
    Red Jack war wieder da.
    Er liebte solche Momente. Dafür lebte er. Dafür war er Pirat geworden.
    Anduras sah fürchterlich aus. Die weiße Hauptstadt von Notrak Husch war rußgeschwärzt und brannte in vielen Teilen. Überall stieg Rauch auf und verdunkelte den Himmel noch mehr, als er es ohnehin schon war. Fliegende Kreaturen bevölkerten den Himmel darüber.
    Jack sah nach rechts zu dem Schiff, das direkt neben ihm fuhr. Es trug den Namen Sweet Snowflake. Captain Whitebeard stand ebenso wie Jack vorn am Bug und hielt seinen Säbel in der Hand.
    „AUF DEIN KOMMANDO, JACK!“, rief der alte Pirat herüber und Red Jack nickte. Er sah nach hinten zum Steuermann. Ein dürrer uralter Pirat mit freiem Oberkörper, Augenklappe und ohne Zähne hielt das Ruder fest im Griff und jauchzte dabei wie ein glückliches Kleinkind. Der Gorilla Mister Boyd stand neben ihm und schaute so grimmig wie fast immer drein. Dann lief er zur Takelage und kletterte am Hauptmast hinauf. Unter

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