Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
vielleicht. Aber heute nicht mehr. Und nun erzittert vor meine Rache!“ grollte sie und ihre freie Hand drückte sich auf Elfriedes Stirn. Die Hexe keuchte auf und sofort begannen ihre Augen hell aufzuleuchten. Die Fingerspitzen der Kaiserin drückten fest gegen ihren Schädel und glühten auf, als sie die Zauberkraft der alten Frau in sich aufnahm.
„LASS SIE LOS!“, schrie da Sarah plötzlich auf, drängte sich zwischen dem überraschten Chronisten und seinem Diener hindurch und ließ einen Energieblitz aus ihrem kleinen Zauberstab schießen. Er traf die Kaiserin mit einem Knall an der Stirn und warf sie zurück. Vor Schmerz aufheulend taumelte die Kaiserin und schlug die Hände vor das Gesicht, während Elfriede bewusstlos neben Nepomuk zu Boden sank.
Die Zeit schien stehen zu bleiben. Zumindest fühlte es sich für Sarah so an.
Dann wandelte sich das schmerzerfüllte Stöhnen der Kaiserin in leises, hysterisches Gekicher. Sie nahm die Hände herunter. Auf ihrer Stirn qualmte eine winzige, gezackte Brandnarbe.
„Jetzt weiß ich wieder, wer du bist. Du und dieser wurmstichige Teddybär, ihr ward dabei, als Grimmbold bei seinem ersten Versuch meiner Rückkehr in die Welt der Lebenden gescheitert ist, nicht wahr? Ich spüre, dass du sehr viel Macht in dir trägst, Kleines. Deine Zauberkraft wird mir sicherlich ganz hervorragend schmecken.“, zischte sie und ließ nun ihrerseits Energieblitze aus ihren Fingerspitzen schießen. Sarah schrie auf, kauerte sich zusammen und hielt schützend die Hände vor ihr Gesicht, als sie von der vollen Macht der Kaiserin getroffen wurde. Nun, eher gesagt, als sie eigentlich getroffen werden sollte! Doch das Mädchen spürte nichts. Vorsichtig lugte sie zwischen den Fingern hervor. Die Energieblitze schienen direkt vor ihr abzuprallen. Sie prallten von Mister Barcley ab, der sich mit vorgestreckter Brust und ausgebreiteten Ärmchen vor seine Freundin gestellt hatte. Der Teddy brummte tief und fast grollend, während die Energieblitze der Kaiserin mit voller Wucht auf seine fellbedeckte kleine Brust prallten und einfach Funken sprühend von ihm wegstieben. Dann verebbte der der Angriff und die Kaiserin ließ die noch knisternden Hände langsam sinken.
„Was für ein Schutzzauber ist das?!“, fragte sie verwirrt, dabei immer wütender werdend. Mister Barcley brummte eine patzige Antwort. Hinter ihm stellte sich Sarah wieder in Angriffsposition, doch sie zitterte am ganzen Leib. Da wurden die Augen der finsteren Kaiserin sehr schmal und sprühten vor Zorn.
„Jetzt reicht es!“, knurrte sie, stieg über die bewusstlose Hexe hinweg und kam mit schnellen Schritten auf Sarah zu. Mutig stellten sich Thaddäus und Mietroll ihr erneut in den Weg, obwohl der Troll dabei kreidebleich war und vor Angst zitterte.
„Rühr sie nicht an!“, warnte der Chronist, doch ein Wink mit ihrer Hand schubste ihn und seinen Diener meterweit zur Seite, als hätte sie nur mit ihrer Hand eine Sturmbö entfacht. Dann erreichte sie Mister Barcley, als dieser sich ähnlich wie Sarah in Kampfposition stellte. Doch die Kaiserin führte keinen magischen Angriff aus. Stattdessen holte sie mit dem Fuß aus und trat den kleinen Teddybären weit von sich weg.
„Wenn es mit Zauberei nicht geht, dann halt mit einem Fußtritt!“, knurrte die Kaiserin gehässig.
Nun wollte Golgrimm eingreifen. Er war der einzige, der noch dort war, um Sarah zu schützen. Doch gerade als er zornig schimpfend mit seiner kleinen grünen Faust ausholen wollte, wurde er am Handgelenk festgehalten und nach hinten weggerissen. Sarah fuhr herum, hielt ihren Zauberstab jedoch immer noch auf die finstere Kaiserin gerichtet.
„Hast du mich vermisst, Bruderherz?“, tönte Grimmbold, der sich leise heran geschlichen hatte, und entfernte sich nun von Sarahs Rücken, als er ein langes dünnes Messer zog und auf den zu Boden geschleuderten Golgrimm zuging. Tränen liefen dem Kobold mit der langen bunten Feder am Hut über die Wangen.
„Tu das nicht, Bruder.“, wimmerte er und machte Anstalten, sich zu erheben. Doch Grimmbold war schnell über ihm, ergriff ihn am Kragen seiner Jacke und zerrte ihn zu sich ran. Gleichzeitig ließ er das Messer in seiner Hand aufblitzen.
„Und wenn doch?“, meinte Grimmbold boshaft und holte mit dem Messer aus.
„Armes Mädchen, du musst wirklich noch viel lernen, scheint mir.“, säuselte die finstere Kaiserin und ging ganz gemächlich, Schritt für Schritt, näher auf Sarah zu. Das Mädchen
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