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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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fielen vom Himmel. Lance erkannte den Grund für die schnelle Zerstörung.
    »Die Rotoren!«, rief er. Sie waren zwar stabil konstruiert und konnten den einen oder anderen Treffer verkraften, aber selbst bei eingeschalteten Schirmen versetzten die Frequenzwaffen den Copter in Schwingungen, die in Nanosekundenbruchteilen zwischen zwei Extrema stark hin und her schwankten. Verglichen mit dem übrigen Rumpf waren die Rotorblätter das schwächste Glied in der Kette. Sie zerbarsten beim ersten Auftreffen der Schallwellen.
    »Sigma-Führer an alle! Ihr müsst die Rotoren abschalten! Alle Rotoren abschalten!«
    »Lance!« Lynns Aufschrei ließ ihn verstummen. Direkt vor ihnen tauchte ein Feindjäger auf. Die Sensoren zeigten hinter ihnen noch zwei weitere Maschinen.
    Lance versuchte ein Ausweichmanöver, doch er war zu langsam. Die Ultra-Infra-Wellen des Gegners erreichten seinen Starcopter und schüttelten ihn durch. Wie er befürchtet hatte, wurden die Rotorblätter augenblicklich zertrümmert, wohingegen der Rumpf dank des eingeschalteten Materieschirms noch geschützt blieb. Lance handelte und zündete die Stratotriebwerke. Der Starcopter bäumte sich auf, die Turbinen heulten gequält. Mit einem Satz sprang er durch die Luft, bevor er ins Trudeln geraten konnte. Die Stummelflügel, die hauptsächlich Waffenträger für Torpedorohre und Mehrfachraketenwerfer darstellten, reichten nicht aus, um den Atmosphäreflug zu stabilisieren. Dafür wären die Rotoren nötig gewesen.
    Und die sind mir gerade abhandengekommen. Lance fluchte.
    Der Rumpf wackelte hin und her, während er auf fast Mach eins beschleunigte. Die Nase des Copters senkte sich nach vorn, und das Vehikel drohte vornüberzukippen, sich wie ein Pfeil in den Boden zu bohren. Lance schaffte es für einen kurzen Moment, den Bug in den Steigflug zu bringen. Genau in diesem Augenblick schaltete er die Stratodüsen aus und zündete die Photonentriebwerke. Mit einem Aufbrüllen donnerte der Jäger in den Himmel empor. Lance und Lynn wurden in die Sitze gepresst. Die Beschleunigung kam so überraschend heftig, dass die automatischen Absorber der Kabine nicht reagierten. Für Sekunden waren die beiden Piloten gelähmt und ob der Fliehkräfte zu keiner einzigen Bewegung fähig. Erst als sich der Copter bereits in der Wolkendecke befand, reagierte der Computer und löste den Druck von ihnen.
    Aufatmend sackte Lance in den Gurten nach vorn. Er erhöhte die Sauerstoffkonzentration in seinem Helm und sog gierig Luft ein. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück. Als er die Lider wieder öffnete, hatten die Wolken dem Schwarz des Weltraums Platz gemacht. Unter ihnen schillerte die grünblaue Halbkugel von Thardos.
    »Lynn, ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Ja … ich … denke schon.« Ihr Atem und die Worte kamen stoßweise.
    »Wir müssen wieder runter«, sagte Lance und stieß den Starcopter wieder in die Atmosphäre des Planeten zurück. Nun musste er das Vehikel wie einen Abfangjäger manövrieren, konnte nicht auf der Stelle wenden oder auf einem Punkt verharren. Das war der Nachteil an den Jagdschiffen. Zudem waren seine Materieschilde auf fünfundsiebzig Prozent Leistung gefallen. Die drei Ziele im Sensorbereich verbesserten seine Laune in keiner Weise.
    »Die drei haben nicht lockergelassen«, sagte Lynn. Unzweifelhaft handelte es sich dabei um die Feindjäger, die sie in Bodennähe eingekesselt hatten.
    »Zielerfassung?«, fragte Lance.
    »Noch zu weit weg.«
    Lance warf einen Blick auf die Anzeigen der Bordraketen. Von den vierzig Miniflugkörpern befanden sich noch vierundzwanzig in den Abschusskammern. Dazu kamen vier Impulstorpedos. Lance atmete tief durch und wartete noch einen Moment. Sein Finger näherte sich dem Icon zum Auslösen der Raketen.
    »Torpedos bereithalten!«
    »Sind bereits scharf«, erwiderte Lynn.
    Er wartete.
    Der Starcopter drang durch die Wolkenformation. Plötzlich hatten sie Sichtkontakt. Die Feindjäger bildeten eine Dreiecksformation und hielten direkt auf den MSC zu. Lance wollte feuern, aber da blitzten die Bordkanonen der Prismenschiffe bereits grell auf. Ein Hagel Laserstrahlen prasselte auf den schwach ausgelasteten Strahlenschirm des MSC nieder.
    »Schirme sind unten!«, schrie Lynn.
    Der Jäger wurde erbarmungslos durchgeschüttelt. Lance riss ihn zur Seite und stellte fest, dass die Torpedoschächte von den Lasern verdampft worden waren. Feine Lichtbogen und Flammen züngelten über den Rumpf direkt auf die

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