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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Einzelteile flogen in allen Richtungen davon, und als sie von zwei weiteren Schallwellen getroffen wurden, zerfielen sie zu feinem Staub. Lance drehte sich auf den Rücken und hob die Pistole mit beiden Händen. Sein gezielter Schuss war ein Volltreffer – nur hatte er im Eifer des Gefechts vergessen, die Waffe von minimaler auf höchste Schussenergie umzustellen. So prallte der schwache Laserblitz wirkungslos vom gepanzerten Rumpf eines Prismenraumers ab.
    »Verflucht!«
    Die Feindjäger schwirrten über die beiden PRIME -Agenten hinweg. Lance kam auf die Beine und sah ihnen einen Moment lang hinterher.
    »Weg hier! Die ziehen eine Schleife und kommen zurück.«
    Lynn stand auf und nickte. Sie wischte sich über das verschmutzte Gesicht und berührte unabsichtlich ihre Platzwunde an der Stirn. Sie zuckte zusammen.
    »Schlimm?«
    »Sieht bestimmt schlimmer aus, als es ist«, erwiderte sie auf Lance’ Frage. »Was ist mit dem Wald?«
    Lance blickte zu der Baumgrenze hinüber. Die äußeren Waldausläufer waren etwa zweihundert Meter von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt. Sie würden es wohl niemals bis dorthin schaffen, aber es war ihre einzige Chance, Deckung vor den Jägern zu finden.
    »Versuchen wir es«, sagte Lance knapp.
    Die beiden rannten los. Niemand blickte zurück, auch nicht, als das Summen der Antriebe unerträglich laut anschwoll. Lance blieb stehen und bedeutete Lynn weiterzulaufen. Er drehte sich um, schob den Energieregler der Firestorm bis ganz nach vorn und ging in die Knie. Die Feindjäger waren in Schussweite. Wenn sie ihre Frequenzkanonen abfeuerten, waren Lynn und er erledigt. Lance konzentrierte sich und nahm das mittlere Prisma aufs Korn. Wenn die Firestorm hielt, was deren Hersteller, Poul Reckter, von ihr versprach, dann schaffte die Waffe es, bei maximaler Feuerkraft leichte Schutzschirme zu sprengen und mittlere Panzerungen zu durchdringen.
    Lance zog den Abzug zurück. Die Waffe entlud sich mit einem blau gleißenden Blitz. Die elektromagnetische Rückkopplung, die der Einfachheit halber nur als Rückstoß bezeichnet wurde, war so stark, dass Lance den Lauf verriss und einen stechenden Schmerz in der Schulter verspürte. Er biss sich auf die Zähne, blinzelte und sah nach oben. Der Blitz hatte dennoch sein Ziel getroffen, sich durch die Unterseite des mittleren Jägers gefressen und mit seiner gewaltigen Energie das Schiff auseinandergerissen. Die Druckwelle der Explosion trieb die beiden anderen Maschinen voneinander fort, und eine abgefeuerte Schallwelle wühlte den Boden einige Meter von Lance und Lynn entfernt auf.
    Lance atmete schwer. Der Flammenball des zerstörten Jägers hing noch immer am Himmel, und die beiden verbleibenden Maschinen mussten einen neuen Anflug unternehmen, um wieder in Schussposition zu gelangen. Das verschaffte ihm und Lynn etwas Zeit.
    Er wandte sich um und rannte hinter seiner Partnerin her. Wie beiläufig warf er einen Blick auf die Energieanzeige der Firestorm und stellte resigniert fest, dass das Magazin bis zur Hälfte leer war. Der gute Poul Reckter hätte sich um eine bessere Energieversorgung bei maximaler Feuerkraft kümmern sollen. Im Laufen zog Lance das Magazin aus der Waffe und fischte ein frisches aus seinem Kampfgürtel. Er rammte es in das Griffstück der Pistole und las befriedigt die digitale Anzeige von hundert Prozent ab.
    Das Summen der Schiffe dröhnte hinter ihnen.
    »Runter!«, schrie Lance und ließ sich fallen.
    Kaum eine Sekunde später jagte eine Salve Frequenzwellen über ihre Köpfe hinweg, fuhr in den Wald hinein und sprengte in die dichten Baumgruppen eine Lichtung.
    Lance raffte sich auf, als die Jäger über ihnen dahinsausten. Er zog Lynn auf die Füße und erreichte zusammen mit ihr den Wald. Sie liefen vielleicht hundert Meter durch das Unterholz, ehe sie sich erschöpft an einem Baum niederließen.
    »Wenn … wenn sie jetzt den Waldrand unter Beschuss nehmen, erwischen sie uns auch«, keuchte Lynn schwer atmend und fügte dann hinzu: »Ich … dachte, meine Kondition … wäre besser.«
    Noch besser? , dachte Lance. Mädchen, wir haben dreihundert Meter im Sprint und unter Gefechtsbedingungen zurückgelegt und vorher einen Absturz überstanden …
    Er war genauso außer Atem wie sie. »Dann … werden wir in feine Staubwolken verwandelt.« Er machte dabei eine wegwerfende Handbewegung, als wäre es ihm plötzlich völlig gleichgültig, ob er lebte oder nicht. »Ich habe keine Lust weiterzurennen … aber wenn wir

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