Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
Vom Netzwerk:
drei dicht. Regenerator arbeitet. Antigrav eingeschaltet!“ kam sofort die Antwort von der Kraftzentrale.
    „Radar klar. Elektronik klar. Raumsonde klar. Schott eins und vier dicht. Spannung konstant!“ echote der Elektrotechniker.
    „OK! Achtung, sieben Sekunden! Vier – drei – zwo – eins – Start !“
    Ein entferntes Grollen zeigte Jon, daß die Beschleunigungsag gregate arbeiteten. Der Druckmesser vor ihm pendelte nach rechts – 2G – 3G – 4G – 5G! Und immer schneller wurde der Raumer. Der Andruck stieg schließlich auf acht Grav – neun – zehn, während Jon befriedigt sah, daß genau fünfzig Sekunden vergangen waren.
    „Antrieb! Achtung! Weiterbeschleunigen auf fünfzehn G! Dauer fünfzig Sekunden!“
    Ruhig und sicher gab Jon seine Befehle, denn er wußte nun, daß die beiden Techniker nichts gemerkt hatten. Wenn das Glück ihm nur noch wenige Minuten treu blieb!
    Jon überflog mit einem schnellen Blick die unzähligen Zeiger, Skalen und Meßinstrumente und sah, daß alles in Ordnung war. Nach kurzer Zeit hatte der Raumer eine Geschwindigkeit von fast 350 000 km in der Stunde erreicht, und die Erde unter ihm entfern te sich immer weiter, wurde immer kleiner, die Umrisse der Kontinente und Meere immer verschwommener. Zuletzt war die Erde nur noch ein bläulicher, dunstiger Ball, der da im schwarzen Raum schwebte. Durch die irdische Atmosphäre begannen die Sterne zu blinken, und am Rande des Blickfeldes tauchte die Sonne auf, ein gelber, unheimlich blendender Ball, dessen Strahlen von keiner Atmosphäre gedämpft wurden. Die Gyroskope drehten den Raumer langsam in die errechnete Richtung, und langsam versank die Erde im Raum. Dann war es soweit.
    „Achtung! In zehn Sekunden gehen wir auf Plusantrieb! Aggregate auf Null! Antigrav volle Kraft. Spannung halten!“ gab Jon den Männern bekannt, die noch immer nicht ahnten, wer ihr Pilot war.
    Jon hatte die Hand schon auf dem Schalter, und gespannt beobachtete er den Chronometer.
    Jetzt! Jon rastete den Hebel ein, und augenblicklich reagierte der Raumer. Ein dumpfes Dröhnen ließ das ganze Raumschiff erbeben, ging in ein pfeifendes Heulen über und erstarb. Die Sterne, die bisher als helle Lichtpunkte sichtbar gewesen waren, lösten sich auf. Schwärzeste Nacht hüllte den Raumer ein. Der Sprung zur Lichtgeschwindigkeit war gelungen. Mit 300 000 km in der Sekunde raste Rz 4010 durch das All.
    In ein paar Stunden würde die Rz 4010 einige 100 000 km vor Grismet als silbernes Pünktchen aufblinken, erscheinen wie ein neuer Stern, und dann mit Normalantrieb den Planeten anfliegen. Aber soweit war es noch nicht!
     
    *     *     *
     
    In seiner Kabine war Jordan von der Ohnmacht erwacht und schaute sich ungläubig in dem kleinen Raum um. Erst nach einer Weile begriff er, daß er wirklich noch am Leben war. Also hatte ihn der Roboter doch nicht umgebracht wie Wilkins. Wilkins war tot! Wer sollte dann den Raumer steuern, wer die Befehle geben?
    Dann schoß Jordan der Gedanke durch den Kopf, daß die Rz 4010 wahrscheinlich niemals starten würde, denn die Erdzentrale würde es auf jeden Fall merken, daß da etwas nicht in Ordnung war.
    Ein schmerzhaftes Pochen in seiner rechten Hand ließ Jordan vollends erwachen. Er versuchte aufzustehen! Nanu? Gefesselt! Fluchend versuchte er, die Fesseln zu lösen. Die rechte Hand schmerzte bei der kleinsten Bewegung. Er zog und zerrte – vergeblich.
    Langsam, aber kraftvoll zog er die Beine an – nichts! Die Kabel schnitten in das Fleisch, und Jordan hatte schon aufgegeben, als er spürte, wie sich das Kabel um seinen linken Fuß etwas lockerte und weiter hinabrutschte. Er drehte den Fuß hin und her.
    Jordan quälte sich eine unendlich lang erscheinende Zeit herum – und dann gab er auf. Die Schmerzen in seiner Rechten und die Anstrengung hatten ihn vollkommen erschöpft. Er schlief schließlich ein. Er träumte, daß sich eine massige Gestalt zur Türe hereinschob, stehenblieb, näher kam. Die nebelhafte Gestalt beugte sich über ihn und öffnete den Mund, in dem furchtbare Reißzähne schimmerten. Die gelben Augen des Schattenwesens funkelten, und die Pupillen öffneten und schlossen sich. Dann hörte Jordan im Traum eine Stimme.
    ,Wenn du vernünftig bist, Tom Jordan, binde ich dich los. Aber höre mir zu. Ich brauche Energie – sehr viel Energie. Meine 19 Brüder befahlen mir zu tun, was ich tat. Dich will ich nicht töten, denn du hast mir geholfen. Es tut mir leid, aber ich konnte nicht

Weitere Kostenlose Bücher