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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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anders.’
    Jordan fühlte, wie jemand an den Fesseln zog – und erwachte! Eiskalte, blinde Angst schüttelte ihn, als er tatsächlich eine Gestalt über sich gebeugt sah. Es war Jon, der Roboter! Unbeweglich stand er über das Bett gebeugt und starrte den Agenten an. Und plötzlich wußte Jordan, daß er keineswegs geträumt hatte, sondern daß der Roboter wirklich mit ihm gesprochen hatte und daß er frei war. Jon hatte ihn befreit.
    Stöhnend richtete sich Jordan auf, massierte vorsichtig die gebrochene Hand und sah den Roboter gespannt an.
    „D-du mußt m-mir helfen!“ Vorhin hatte der Roboter nicht gestottert. „D-du mußt uns h-helfen“, verbesserte er sich gleich darauf.
    „D-du weißt, da-daß ich den Mann nicht töten w-wollte! Jetzt m-mußt du uns helfen – d-du weißt, wes-weshalb!“ wiederholte Jon eindringlich. Jordan wußte zwar noch nicht, was der Roboter von ihm verlangte, aber er war schon halb entschlossen, ihm und den „anderen“ wirklich zu helfen, wenn er konnte. Er hatte eingesehen, daß es keinen Zweck hatte, gegen diese Maschinen anzukämpfen.
    „Was willst du?“ fragte er Jon erwartungsvoll.
    „Du m-mußt den Raumer nach G-Grismet bringen“, antwortete Jon und warf die Drähte achtlos auf einen Sessel.
    „Wieso ich?“ fragte er.
    „D-du und die an-anderen zwei. Ich – ich nehme die k-kleine Rettungsra-rakete und lasse euch f-frei. Ich – will nicht …“, damit verstummte Jon und machte eine vielsagende Handbewegung zum Gang. Und Jordan verstand. Jon wollte nicht noch mehr Menschen töten. Er wollte nur fliehen, sonst nichts.
    „K-komm mit in den Ko-kontrollraum, da k-kannst du den anderen beiden alles s-sagen. Hier ist kein Vi-Visifon“, stellte er mit einem schnellen Rundblick fest.
    „OK, ist schon alles egal“, gab Jordan nach und erhob sich stöhnend. Verwundert stellte er fest, daß Wilkins Körper verschwunden war, aber er machte sich keine Gedanken. Den würde er später schon finden. Jetzt im Augenblick hatte er andere Sorgen. Er muß te den beiden Technikern erst einmal beibringen, wer in Wirklichkeit ihr derzeitiger Pilot war.
    Aufatmend ließ sich Jordan in den Pilotensessel fallen. Dann drückte er die Taste der Visi-Anlage durch.
    Fast augenblicklich wurde der Bildschirm hell, und Jordan sah den Elektrotechniker, der gerade gelangweilt vor sich hinstarrte. Er drehte langsam den Kopf und sah Jordan fragend an.
    „Was gibt’s Neues?“
    „Hören Sie, es ist ein kleines Mißgeschick passiert. Wilkins – ich wollte sagen –“
    „Was ist los? Wo ist Wilkins? Was machen denn Sie überhaupt in dem Kontrollraum?“ knurrte der Techniker und schielte ganz schnell einmal über die Meßgeräte, die den ganzen Funkraum ausfüllten.
    „Wilkins ist tot!“ sagte Jordan brutal – „er ist – der Roboter hat ihn …“
    „Was ist mit dem Roboter?“ wurde er unterbrochen.
    „Der – der Roboter ist frei!“ stotterte Jordan. „Irgendwer – ich wollte sagen – irgendwie hat er sich befreit, und als Wilkins ihn aufhalten wollte, da …“
    „Und das sagen Sie jetzt erst? Wo ist der Kerl denn jetzt? Mo ment ’mal“, unterbrach sich der Techniker, und Jordan konnte se hen, wie er ein paar Schalter umlegte. Der zweite Bildschirm wurde hell, und Jordan hatte nun auch den Techniker der Kraftzentrale an der Visileitung. Durch irgendeinen kleinen Trick hatte es der Elektrotechniker geschafft, die Visischirme zusammenzukoppeln.
    „So, nun sagen Sie das noch einmal!“ forderte der Elektrotechniker mit einem Seitenblick auf den Physiker, der eben einige Feineinstellungen vornahm und deshalb nicht einmal den Kopf hob. Dann hätte dieser die Einstellungen beendet und wandte den Kopf.
    „Was gibt’s?“ fragte er kurz.
    Der Elektrotechniker machte nur eine Kopfbewegung zu Jordan, und dem blieb nichts anderes übrig, als die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Als er damit fertig war, stand der noch ziemlich junge Physiker auf und ging hinüber zu einem kleinen Wandschrank. Wortlos öffnete er die Stahltür, griff in den Schrank und brachte eine Mark V zum Vorschein.
    Noch bevor Jordan etwas sagen konnte, hatte der Physiker schon den Raum verlassen.
    Dann hörte Jordan irgendwo im Raumer ein Schott zuschlagen; die Lufterneuerungsanlage begann zu arbeiten, und die Kontrollen der einzelnen Schotten leuchteten auf. Jordan drehte sich rasch um und stellte fest, daß der Raumer auf ‚Raumnot’ geschaltet war. Da alle elektrischen Leitungen in der
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