Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wimmelte, und irgendwann mussten wir auch auf den Schamanen treffen. Ich bezweifelte, dass er sein Versprechen nicht eingehalten hatte.
    Erst einmal bewegten wir uns allein vor. Immer wieder leuchtete Karina die an vielen Stellen schaumige Wasserfläche des Kanals ab. Wir rechneten damit, dass ohne Vorwarnung einer der Kanal-Zombies aus der Brühe erschien und uns angriff. Doch davon blieben wir verschont.
    Ich hörte Karina zuerst lachen und dann sprechen. »Am liebsten würde ich die verdammte Brut ausräuchern, bis nichts mehr von ihr vorhanden ist.«
    »Erst mal haben.«
    »Ja, leider.«
    Beide blieben wir auf dem Sims. Es gab an den Seiten zum Glück keine Einbrüche und Unterbrechungen mehr. An beiden Seiten setzte sich der schmale Gehweg fort.
    Das weiße Licht der Lampen flirrte über das Wasser hinweg. Es leuchtete die Wellen ebenso an, wie es an den Wänden entlangstreifte. Die Decke blieb in einer Höhe und wurde zum Glück nicht niedriger. Aber ich sah einige Löcher darin. Da hatten sich im Laufe der Zeit zahlreiche Steine gelöst.
    Irgendwie hatten wir Pech und schienen einen der längsten Kanäle überhaupt erwischt zu haben. Da konnten wir noch Kilometer gehen, ohne ein Ziel zu erreichen.
    Als Karina stehen blieb, ging auch ich nicht mehr weiter. Sie lud ihre Waffe nach und schaute mich dabei an, das Laden war für sie nur Routine.
    »Ist es das gewesen, John?«
    »Bestimmt nicht.«
    Sie schaute vor und zurück. »Ich weiß nicht, wie wir sie locken sollen. Verdammt, sie können sich doch nicht von ein paar Schüssen einfach so erschreckt haben.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    »Also weiter.«
    Es war das Beste, was wir machen konnten. Ich rechnete auch damit, dass wir irgendwann einen Ort erreichen würden, von dem aus wir wieder an die Oberfläche gelangten. Es war ja möglich, dass die Kanal-Zombies dort lauerten.
    Karina Grischin hatte die Waffe in die linke Hand genommen. In der rechten hielt sie die Lampe, und deren Licht ließ sie über die Oberfläche des Kanals streichen. Da tanzten die hellen Flecken auf den Wellenkämmen und auch auf dem Schaum, als wollten sie uns blenden.
    Blenden?
    So hell hatte ich es noch nie dicht unter der Oberfläche gesehen. Mir war plötzlich klar, dass es etwas geben musste. Ich wollte meine Partnerin darauf aufmerksam machen und warnen, aber es war zu spät.
    Wie das Rote Meer schien sich das Wasser des Kanals zu teilen. Es wallte und spritzte zu beiden Seiten in die Höhe, überschwemmte auch unsere Füße, aber wichtig war, was dort aus dem Kanal in die Höhe schnellte.
    Ein Kanal-Zombie.
    Aber er war mit einer Sense bewaffnet!
    ***
    Wir erlebten in diesen Augenblicken die Allegorie des Schreckens. Der Tod war erschienen, um uns das Leben zu nehmen.
    Ich war durch das Bild für einen kurzen Zeitraum geschockt, weil ich im fahlen Licht unter der Kapuze ein Gesicht sah, das zum Großteil aus Knochen bestand und mich deshalb irgendwie an den Schwarzen Tod erinnerte, wobei auch die Knochen noch relativ dunkel wirkten und er sich damals auch mit einer Sense bewaffnet hatte.
    Der Kanal-Zombie schwang seine Waffe.
    Eine glatte Bewegung. Er hatte schon während des Auftauchens ausgeholt und wollte uns jetzt mit einem Hieb vernichten.
    »Duck dich!«, brüllte ich Karina zu, die einfach nichts getan hatte, sondern nur leuchtete.
    Ich hatte mich zurück bis gegen die Wand geworfen und so einen breiteren Raum zwischen uns gebracht. Trotz des Wasserrauschens war zu hören, wie das dünne, aber starke Sensenblatt durch die Luft pfiff und dabei eine tödliche Melodie abgab.
    Der Stahl huschte an mir vorbei.
    Noch in der gleichen Sekunde hörte ich den Frauenschrei.
    Verdammt, Karina!
    Ich sackte in die Knie und blickte über das Wasser hinweg. Zuerst sah es für mich so aus, als hätte Karina vor lauter Schreck und Aufregung geschrien, aber das stimmte nicht. Irgend etwas an ihrer Haltung machte mich nachdenklich und auch an ihrem Gesichtsausdruck, denn er wirkte auf schlimme Art und Weise verzerrt.
    Die Sense war wieder zurückgeschwenkt, und ich sah, wie das Monster erneut ausholte.
    Mich hatte es nicht im Visier, dafür die Frau.
    Verdammt, warum reagierte Karina nicht?
    Sie konnte nicht.
    Sie hockte zusammengesunken auf dem Fleck, und jetzt sah ich, dass ihre dicke Kleidung an der rechten Schulterseite zerrissen war. Der Stahl der Sense war dort hindurchgeglitten wie durch weiches Fett und musste einfach auch die Haut erwischt und dort eine Wunde hinterlassen

Weitere Kostenlose Bücher