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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre er nicht von meiner Kugel erwischt worden. So stand er noch immer auf der Stelle, und genau das war sein großer Fehler.
    Der Zug stoppte nicht, er packte zu!
    Es war nicht genau zu sehen, was passierte, sondern nur mehr wie ein Hauch. Da wurde etwas in die Luft gefegt. Ich sah das schnelle Blitzen der Sensenklinge. Ich hörte eine Sirene, die man schon mit einem schrillen Schrei vergleichen konnte, und dann war nichts in meinem Blick zu sehen als dieses rollende Ungeheuer, das brüllend durch die Tunnelröhre donnerte.
    Ich hatte Ludmilla so flach wie möglich auf den Boden gepresst und mich ebenfalls. Die Wagen rollten vorbei, und es war für für mich wie ein mächtiger Fluch, der endlich verschwand, als wollte er in der Ewigkeit untertauchen.
    Der Fahrtwind zerrte an uns. Er war ebenfalls wie ein Monster, doch er schaffte es nicht, uns vom Boden in die Höhe zu reißen. Wir waren zu schwer.
    Ludmilla lag unter mir. Sie bebte. Sie weinte. Ich nahm meine wenigen Sprachkenntnisse zusammen und flüsterte ihr einige Worte zu, die sie beruhigen sollten. Ob das der Fall war, wusste ich nicht, da ich von ihr keine Reaktion erlebte.
    Die letzten Ereignisse hatten mich das andere Bild vergessen lassen. Nun kehrte die Erinnerung wieder zurück. Es gab noch einen Kanal-Zombie, und ich hatte auch den Schamanen Mongush gesehen. Er hatte auch in diesem kurzen Augenblick des Erkennens nicht auf mich gewirkt, als könnte er das Monster besiegen.
    Es war auch möglich, dass beide von dem heranrasenden Zug erfasst worden waren, aber das war nicht sicher. Ich riss die junge Frau in die Höhe und störte mich nicht um ihre Schreie. Dann trieb ich sie auf die Tür zu, damit sie endlich in Sicherheit kam. Sie wehrte sich auch nicht.
    Als ich die Tür vollends aufriss und Ludmilla über die Schwelle schob, schrie ich Karina Grischin sofort zu, sich um die Frau zu kümmern. Weitere Erklärungen gab ich nicht, denn jetzt waren Mongush und der Kanal-Zombie wichtiger.
    Ich brauchte mich nur kurz zu drehen, um wieder in den Schacht zu gelangen. Das Geräusch des durchrasenden Zuges hatte sich verflüchtigt. Es kam mir jetzt ungewöhnlich still vor.
    Der Blick nach links.
    Es reichte einer aus.
    Ich sah beide.
    Und was ich sah, ließ mir die Haare zu Berge stehen...
    ***
    Der Kanal-Zombie hatte es noch nicht geschafft, den Schamanen zu töten. Aber er hatte es fertig gebracht, ihn von der relativ sicheren Wand weg auf die Schienen zu treiben, wo er ihn mit Hilfe seiner Waffe töten wollte.
    Einer war unterlegen, der andere überlegen. Und der Überlegene hatte den Unterlegenen in eine verdammt passive Rolle hineingetrieben. Mongush besaß nur seine eigenen Hände als Waffen. Es war ihm unmöglich, damit die Sense zu stoppen; sie hätte ihm die Arme abgehackt.
    Und so blieb ihm nur das Ausweichen. Und das machte er so geschickt, dass ich ihn bewunderte. Ich hätte diesem alten Mann eine derartige Beweglichkeit gar nicht zugetraut. Bestimmt hatte der Kampf schon vor meinem Eintreffen begonnen, und bis jetzt war es dem Schamanen gelungen, den Schlägen der Waffe immer wieder auszuweichen. Er hatte sich jedes Mal geschickt geduckt, war zur Seite getänzelt, aber er hatte nie einen Gegenangriff starten können.
    Zudem lauerte noch eine Gefahr. Die Auseinandersetzung auf Leben und Tod spielte sich auf den Schienen einer U-Bahn ab, die zu den ersten der Welt gehörte und immer wieder wegen ihrer ungewöhnlichen Ausstattung der Bahnhöfe ein Vorzeigeobjekt war.
    Der ungleiche Kampf wurde fortgesetzt. Immer wieder holte das grauenvolle Wesen aus. Die Klinge durchschnitt die Luft, und ich hörte die dabei entstehenden, pfeifenden Geräusche.
    Noch schlug er recht flach zu, so dass Mongush der gefährlichen Waffe durch Wegducken und schnelle Sprünge zur Seite entgehen konnte.
    Das würde nicht immer so bleiben. Und auch der nächste Zug würde nicht lange auf sich warten lassen.
    »Mongush«, rief ich mit lauter Stimme, um ihm klarzumachen, dass ich da war.
    Er sah mich, als er sich nach rechts drehte, warf sich dann zu Boden, um dem nächsten Schlag zu entwischen. Die Sichel huschte hautnah über seinen Körper weg, und als der Kanal-Zombie erneut ausholte, war meine Chance gekommen.
    Es war kein Mensch mehr. Er war vielleicht mal einer gewesen, und einen Menschen hätte ich nie in den Rücken oder hinterrücks in den Kopf geschossen.
    Das war hier etwas anderes.
    Ich hob die Beretta an. Ein genaues Zielen war nicht möglich, weil sich die

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