Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kane

Kane

Titel: Kane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
Vom Netzwerk:
Namenlosen wider. Es war irgendwie vertraut und doch konnte er es nicht zuordnen. ,,Also dann..." Er sprach die Worte in der alten Sprache laut und deutlich, so dass Baraqél sie vor der Zelle wiederholen konnte. Es passierte nichts Sichtbares, doch irgendwie fühlte sich der Gefangene nicht mehr wie ein Tier im geschlossenen Käfig. Er löste sich von der Wand aus dem Halbdunkel und betrat, etwas unsicher, in seiner leicht gebückten Haltung, den Gang. Das wäre schon einmal geschafft! Er war sich vorher nicht ganz sicher gewesen, ob die Wörter und deren Reihenfolge stimmten. Doch jetzt spürte er einen gewissen Stolz.
    Baraqél deutete ihm, zu der Höhle zu gehen, wo Azazel noch immer angekettet auf dem Fels lag.
    Der Nephilim umrundete den Gefallenen mit den stechenden gelben Augen. Wie er selbst, war er abgemagert und ausgezehrt, doch noch immer konnte man die Kraft und das pure Böse spüren, dass aus jeder seiner Poren heraus floss.
    Er würde, nachdem er ihn befreit hatte, nichts gegen die Beiden ausrichten können. Was auch immer jetzt passierte, er würde natürlich nicht die Erzengel rufen, obwohl er es könnte. Nicht, solange er frei war, und aus seiner Zelle heraus war es ihm nicht möglich.
    Er konzentrierte sich auf die Schellen an Azazel´s Handgelenken und murmelte, so leise es ging, die uralte Formel.
    Er wollte auf keinen Fall, dass diese beiden Gefallenen, noch eine weitere Trumpfkarte gegen ihre Feinde in der Hand hatten.
    Augenblicklich erbebte die Höhle! Steine lösten sich von den Wänden und für Sekunden hoffte er, dass das Gewölbe nicht einstürzen würde. In seiner Konzentration, hörte er die beiden dunklen Engel fluchen, als sie von Geröll getroffen wurden. Staub und Steine wirbelten um den Namenlosen, wie ein Schutzschild, bildeten sie einen Kokon um ihn.
    Und dann war es vollbracht! Die Schellen sprangen mit einem lauten Krachen auf und der Lederriemen am Kopf des Gefallenen rutschte langsam herunter.
    Das Geröll, dass eben noch um den Nephilim getanzt hatte, fiel zu Boden......und dann war alles still. Vielleicht ein bisschen zu still. Plötzlich überkam ihn ein grauenvoller Gedanke. Was wenn er alle Türen und Tore, alle Ketten und Stricke geöffnet hatte?
    Angstschweiß stieg in ihm hoch. Was hatte er getan? Fieberhaft überlegte er, was er nun tun sollte. ,,Geht!", schrie er die beiden Gefallenen an. ,,Hier wird gleich die Hölle losbrechen!!!"
    *
    Emaline schlug entsetzt die Augen auf! ,,Kane?" Hektisch sah sie sich um. Mehrere Augenpaare blickten besorgt auf sie hinunter und redeten beruhigend auf sie ein. Doch sie konnte die Worte nicht verstehen. Immer noch musste sie nur an das viele Blut denken. War es Kane's Blut gewesen? War er verletzt, oder sogar.... tot?
    Heiße Säure stieg vom Magen in ihre Kehle. Nein! Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Sie hatte ihm helfen wollen. Doch als sie aus der Kabine in der kleinen Boutique heraustreten wollte, waren dort diese beiden dunkel gekleideten Männer, die kniend auf dem Boden saßen. Sie sah, wie das Blut aus ihren abgeschlagenen Armstümpfen herauspumpte und sich dann auf dem Parkett verteilte. Als sie zu Kane blickte, war auch er blutverschmiert gewesen. Das hatte ihr den Rest gegeben und sie war ohnmächtig geworden.
    Emma konnte sich nicht erinnern, wie sie hierher gekommen war, doch die Leute, die sich um sie versammelt hatten, erkannte sie jetzt. Es waren einige aus Kane's Familie. Sein Bruder Victor mit dessen Frau Vivian - sie mochte Vivian - und eine dunkelhaarige Schönheit. Sie erinnerte sich, dass diese Frau auch in der Boutique war und sich mit Kane unterhalten hatte. Es hatte ihr nicht gefallen, dass die beiden sich so anhörten, als wären sie sehr vertraut miteinander. Ein ungewohntes, neues Gefühl beschlich sie, das sie nicht zuordnen konnte. Da ihr keiner auf ihre Frage geantwortet hatte, versuchte sie es noch einmal. ,,Wo ist Kane?"
    Victor nickte seiner Frau zu, die sogleich Emma's Hand in ihre nahm. ,,Er ist mit den Anderen noch einmal zurück in die Boutique, um alle Spuren zu beseitigen."
    ,,Danach wollen sie versuchen, noch ein paar Hinweise über die verschwundenen Frauen zu finden", fiel die Frau mit den langen schwarzen Haaren, Vivian ins Wort.
    ,,Also geht es ihm gut? Er ist nicht verletzt?", versuchte Emma es genervt auf ein Neues.
    Die drei sahen sich fragend an und wieder zog die dunkle Schönheit das Wort an sich. ,,Warum sollte er? Kane hatte alles ganz gut im Griff und wäre es

Weitere Kostenlose Bücher