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Kane

Kane

Titel: Kane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Gear
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darauf, dass du eine noch mächtigere kennst?" Gespannt sah Baraqél auf den Nephilim herunter. Der schmächtige Halbengel war selbst schon nicht klein, doch er musste nach oben sehen, um die roten, unwirklichen Augen des dunklen Gefallenen zu ergründen. Er hatte keine Antwort auf die Frage, außer dass er sehr viel Wissen in seinem Kopf hatte und nicht wusste, woher es kam. Genau dieses Wissen gab ihm die Sicherheit, dass dieser dunkle Engel, mit den weißen Dreadlocks, den rot glühenden Augen und der ebenholzfarbenen Haut, der wie eine Mauer vor der ausbruchsicheren Zelle stand, sein natürlicher Feind war.
    Er wusste nicht warum, doch er wusste, dass es so war und dass er hier irgendwie herauskommen musste. Sonst wäre dies sein Ende. Er würde nicht mehr lange durchhalten, ohne Essen und Wasser und der Hoffnungslosigkeit, die sich immer mehr in seinem Inneren ausbreitete. Zwar konnte er ab und an seinen Durst an der Höhlenwand stillen, doch nicht immer bildeten sich die kleinen Rinnsale auf dem feuchten, scharfkantigen Fels.
    Seit einer gefühlten Ewigkeit war hier niemand mehr - abgesehen von den Erzengeln, die hin und wieder neue dunkle Seelen herbrachten, um diese einzukerkern. Langsam aber sicher, kroch eine gewisse Einsamkeit in ihm hoch. Normalerweise konnte man hier nichts anderes hören, als die gequälten Schreie und das Stöhnen, der anderen Seelen.
    Zu mancher Stunde, meinte man ein Flüstern wahrzunehmen, ohne richtige Worte zu verstehen, aber er war zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht nur Halluzinationen waren, hervorgerufen durch seine lange Einsamkeit.
    Er wusste nicht wann und wie er hierher gekommen war. Nacht für Nacht träumte er von einem Flammeninferno.
    Durch die Feuersbrunst hörte er Stimmen, er nahm an, dass sie ihn riefen, doch er konnte seinen Namen nicht verstehen. Zu viele Schmerzen peinigten seinen Körper... seine Haut, und dann wurde er geblendet.
    Kurz danach verlor er das Bewusstsein. Wenn er erwachte, dann immer hier, in dieser Zelle auf dem nassen, harten Höhlenboden. Doch der Schmerz war noch da, lange nach dem Aufwachen, spürte er die unerträgliche Hitze auf seiner Haut und eine Art Präsenz, die ihm aus dem Traum, in seine Zelle zu folgen schien und ihm eine knisternde Gänsehaut verschaffte, die er zuvor nie gekannt hatte.
    Wenigstens konnte er - anders als in seinem Traum - Etwas sehen, was hier unten nicht immer gut war, besonders wenn nachts grässliche, körperlose Seelen durch die Gänge schwirrten, die ab und zu eine wabernde Gestalt annahmen oder nebelartige Fratzen bildeten. Sie flüsterten einem Zweifel und Hoffnungslosigkeit ins Ohr, die sich dann in der Seele verankerten und sie langsam zerfraß. Doch das Schlimmste war, dass er vergessen hatte, wer er war. Nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Persönlichkeit verließ ihn Stück für Stück. Geschweige denn, die Erinnerung an seine Vergangenheit. Nichts von Allem war ihm geblieben.
    ,,Hey, John Doe! Antworte gefälligst wenn ich mit dir spreche!", fuhr der Gefallene ihn an.
    Wie aus weiter Ferne, drang der Name zu ihm und riss ihn aus seinen Gedanken, als tauchte er unter einer Schicht aus Eis und Wasser wieder auf. Nur dumpf hatte er die Frage wahr genommen. Doch der Name gefiel ihm.
    Wenn man selbst keinen hatte, kam einem jeder Name gerade recht. ,,Auch diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Weil ich nicht weiß, woher ich die Antworten und Formeln habe. Sie sind einfach da, also nimm sie oder lass es!"
    ,,Frag ihn, was er dafür will?", schrie Azazel ungeduldig aus der angrenzenden Höhle.
    ,,Nicht viel", sagte der Nephilim, als hätte er sich das Ganze schon eine Ewigkeit überlegt. ,,Ich will hier raus. Also lasst mich einfach hier, nachdem ich die Ketten für euch gesprengt habe. Ich finde schon irgendwie allein heraus. Ich warte, bis ihr einen Vorsprung habt."
    Prüfend sah Baraqél ihn an. ,,Was, wenn wir dich danach einfach wieder wegsperren?"
    Die Augen des Halbengels formten sich zu Schlitzen. ,,Das werdet ihr nicht tun, weil ich auch die Worte kenne, um die Erzengel herbeizurufen und dann sind wir alle am Arsch!"
    ,,Lass dir endlich den Öffnungszauber für seine Zelle geben, damit wir anfangen können Baraqél, sonst ist das nächste Jahrtausend angebrochen, bevor wir hier fertig sind. Und die Wächter werden in der Zwischenzeit die Weltherrschaft übernommen haben!", schrie Azazel völlig überreizt aus dem Halbdunkel.
    Das Wort " Wächter" hallte in den Ohren des

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