Kane
unten. Das Hemd fiel zur Seite, eine klaffende Wunde öffnete sich darunter und ergab, zusammen mit dem anderen Schnitt, die Form eines Kreuzes. Blut quoll hervor und Emma dachte wieder einmal, sie müsste sich übergeben.
Schmerzverzerrt drehte Black sein Gesicht zur Seite, nur um Kane sofort wieder in die Augen zu sehen. ,,Du willst es auf die harte Tour machen und mich langsam zu Tode foltern. Auge um Auge? Hast du der Kleinen erzählt, warum ich dich in die Schlucht geworfen habe?"
Kane strich über seine Oberschenkel und sofort öffnete sich auch dort die Haut. Knapp neben der Hauptschlagader.
Black stöhnte. ,,Erzähl ihr, wie du mein Mündel dazu gebracht hast mit dir zu ficken!", keuchte er.
Ohne Vorwarnung, stach Kane sein Schwert zwischen Black's Rippen. Im hohen Bogen verließ Emma's Frühstück ihren Magen, durch ihren, vor Entsetzen geöffneten Mund. Kane konnte sie gerade noch an dem unverletzten Arm packen, bevor sie drohte, erneut ohnmächtig zu werden. Sie keuchte und rappelte sich wieder auf. ,,Kane bitte, lass dich nicht von ihm provozieren. Er ist es nicht wert, auch nur eine Sekunde von uns beachtet zu werden."
Diese Frau war einfach unwiderstehlich. Selbst nachdem Black sie erneut gequält hatte, war sie voller Güte und mäßigte seinen Hass.
,,Wenn ihr ihn nicht beachten wollt, möchtet ihr vielleicht mit mir vorlieb nehmen?"
Emma und Kane schnellten herum. Hinter ihnen stand Azazel mit seinem gezogenen Schwert. Der riesige, dunkle Engel mit den gelben Augen, war eine echt heftige Erscheinung. Sofort schob Kane, Emma hinter sich. ,,Azazel! Ich dachte du wärst längst in der Hölle?"
Zel ging gelassen auf die beiden zu. ,,Wie du siehst, hat die Hölle mich wieder ausgespuckt. Also kämpfen wir jetzt, oder soll ich dein Liebchen gleich töten? Andererseits habe ich überhaupt keine Lust, mich wieder mit den Erzengeln auseinanderzusetzen, um ihnen zu erklären warum ich dich und deine... Freundin töten musste. Doch vielleicht gönne ich mir ein kleines Schäferstündchen mit der Süßen, nachdem ich dich für immer kampfunfähig gemacht habe."
,,Sie gehört mir!", hustete Black, noch immer auf dem Boden liegend.
Azazel schüttelte langsam den Kopf. Mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen fragte er: ,,Was habt ihr bloß alle mit dieser kleinen Schlampe. Ist sie so gut im Bett, dass Mann, sie auch ein zweites Mal benutzen möchte?"
Emma sah ihn hasserfüllt an. ,,Ich bin keine Schlampe, du Möchtegern-Macho!"
,,Emma!", herrschte Kane sie an und schob sie wieder, gegen ihren Willen, hinter sich. Hatte diese Frau denn vor nichts Angst?
Zel grinste erneut. ,,Zumindest ist sie ganz amüsant. Also Kane, nimm dein Schwert von Black. So oder so bist du schachmatt."
Zel hatte recht. Kane würde es nicht schaffen, Emma zu beschützen, während er gleichzeitig mit zwei Gefallenen kämpfte. Doch sich zu ergeben, war auf keinen Fall eine Option. Er würde sich nie wieder einsperren und quälen lassen. Und genauso wenig würde er zulassen, dass Emma das Gleiche widerfuhr. Er warf einen kurzen Blick auf Black, dessen Wunden bereits anfingen sich zu schließen. Es kostete Kane all seine Kraft, Keturie von Black wegzuziehen.
Denn auch sein lebendiges Feuerschwert wollte seine Position nicht aufgeben. Der Hass, den Kane auf seinen ehemaligen Peiniger hatte, war einfach zu groß und das, konnte auch Keturie spüren. Trotzdem, diente sie ihrem Herrn und gehorchte, wenn auch nur widerwillig.
Sofort robbte Black, auf allen Vieren zu seinem Schwert, das immer noch an der oberen Ecke des Daches lag.
Der Anblick war irgendwie bizarr. Er wirkte wie ein verletztes Tier, mit seinem von Blut getränkten Leopardenmantel und der kriechenden Haltung. In einer anderen Situation, hätte Kane dieses Bild, sicherlich amüsiert und ein wenig, seinen Hass auf den Gefallenen befriedigt.
Aber er hatte nur diese eine Sekunde! Bevor Azazel auf ihn zukam, packte er die verdutzte Emma an der Hüfte und stieß mit ihr, in Sekundenschnelle, in den Nachthimmel.
Er konnte noch hören, wie Black ihnen irgendwelche Flüche hinterher schrie. Doch Azazel hielt ihn, aus irgendeinem Grund, zurück. Er verfluchte sich innerlich, dass er Black nicht gleich getötet hatte. Doch im Moment, war Emma das Wichtigste für ihn.
Samaél blickte aus dem Augenwinkel zu Ronan hinüber. Dieser Wächter, kämpfte mit derselben Intensität, wie er selbst. Mit der Geschmeidigkeit eines Pumas und der Kraft zweier Bären, trieb er zwei
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