Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Amy.«
»Deine miese Laune auch nicht. Sie erinnert mich an mich, und um ganz ehrlich zu sein, würde ich es mit einer Freundin wie mir nicht lange aushalten.«
»Willst du damit sagen, dass ich nicht mehr deine Freundin sein soll?« Sie geht mit großen Schritten davon, sodass ich ihr hinterherjoggen muss, um sie einzuholen.
»Wenn du lächelst, dann lächelt die Welt mit dir, weißt du«, sage ich zu ihr.
Eigentlich muss sie jetzt lachen, glaube ich, aber sie tut es nicht. Stattdessen zieht sie das Tempo an. »Das hast du von einer Grußkarte oder so.«
»Also, wenn ich jetzt daheim wäre, würde ich zu Walgreens gehen und eine richtige Karte für dich kaufen.«
»Und was würdest du draufschreiben?«, fragt sie.
Hm, jetzt muss ich mir was einfallen lassen.
»Ich würde schreiben … ich würde schreiben … Sei nicht böse auf mich, Miranda. Wenn ich irgendwas getan habe, das dich geärgert hat, dann verzeih mir bitte. Ich weiß, dass ich nicht immer eine super Freundin bin. Aber wenn du mir sagst, was los ist, will ich versuchen, es wieder gutzumachen. Deine Freundschaft ist mir wirklich wichtig, was absolut für dich spricht, weil ich die meisten Leute nicht abkann. Deine Freundschaft macht mich zu einem besseren Menschen. Also, lass mich bitte nicht hängen. Alles Liebe, Amy. PS: Wenn Nathan mir ein neues KitKat mit weißer Schokolade kauft, dann kannst du es haben. Ganz.«
Hut ab, Amy. Das war eine verdammt gute Ansprache, wenn ich so sagen darf. Jeden Moment wird die liebe, manchmal schüchterne, manchmal aufgedrehte Miranda zurückkehren. Ich bleibe stehen und sehe sie mit einem Blick an, der sagt, dass ich genau weiß, dass sie gleich nachgeben und mich in einer festen, peinlichen, ungestümen Umarmung an sich drücken wird. Diesmal freue ich mich sogar schon darauf.
»Ich denk drüber nach«, sagt sie, wirft die Haare zur Seite, läuft zur Kaserne zurück und lässt mich alleine stehen. Kein Lächeln. Keine Vergebung. Keine feste Umarmung.
Hoppla. Das war dann wohl die Diva in Miranda, die mich gerade ziemlich blöd stehen gelassen hat.
13
Wenn der Druck zu groß wird, bricht sogar der Stärkste zusammen.
Am nächsten Morgen marschiert unsere Einheit über den großen Vorplatz und immer weiter und weiter, bis wir vor einem Hindernisparcours stehen. Ich sehe sofort: eine echte Herausforderung für mich.
»Wir werden Ihre Kraft und Ausdauer testen«, erklärt uns Sergeant B-S. »Dieser Parcours sollte in drei Minuten absolviert werden.«
Ich verbiete mir, zu Avi hinüberzuschauen, doch wie immer habe ich ein ernsthaftes Problem mit meiner Selbstkontrolle, und so wandert mein Blick ganz automatisch zu ihm. Ich stelle fest, dass er mich direkt ansieht. Jetzt schauen wir uns in die Augen. Ich merke, wie meine Mauer zu bröckeln beginnt, doch ich bin wütend und verletzt. Obwohl es draußen brütend heiß ist und mir der Schweiß über den Nacken und zwischen meinen Brüsten hinunterrinnt, läuft mir ein Schauer über den Rücken.
Sergeant B-S weist Avi und Nimrod an, sich am Start des Hindernisparcours aufzustellen, und die beiden machen sich zum Wettlauf bereit. Als der Sergeant in seine Trillerpfeife bläst, rasen sie schneller los als Köter, wenn er einen neuen Hund im Hundepark entdeckt hat.
Ich beobachte, wie Avi durch den Parcours rennt, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Er balanciert zügig und geschickt über einen Balken und ist im Handumdrehen am Hangelgerüst. Ich kann nicht umhin, die Muskeln zu bewundern, die an seinen Armen anschwellen, als er nach der ersten Sprosse greift und dann immer zwei Stangen auslässt.
Am Kletterseil arbeitet er vor allem mit der Oberschenkelmuskulatur und den Armen, um hinaufzukommen, läutet oben die Glocke und greift dann nach einer Vorrichtung, die ihn wieder zurück auf den Boden bringt. Nimrod ist ihm dicht auf den Fersen. Bei der halbhohen Mauer sind sie Kopf an Kopf.
Mit angehaltenem Atem frage ich mich, wer wohl das Rennen machen wird. Sie erreichen den Teil des Parcours , wo man unter einem Geflecht von Seilen durchkriechen muss. Avi hat ein wenig die Nase vorn, als er sich, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, auf den Boden schmeißt und losrobbt.
Am Ende überquert Avi als Erster die Ziellinie. Nimrod ist nur knapp hinter ihm. Beide atmen schwer, während Sergeant B-S uns mitteilt, dass Avi achtunddreißig Sekunden gebraucht hat und Nimrod einundvierzig.
Als Nächste kommen Liron und Ronit an die Reihe. Als
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