Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Das Ende vom Lied war, dass mein Team wieder auf alle viere musste. Und ich bin über sie drübergelaufen und habe mich an den Sprossen festgehalten wie Miranda.
Das nächste Hindernis besteht aus einem Tunnel. Da kommen wir alle mühelos durch und stehen nun vor dem Kletterseil. Es ist mindestens so hoch wie ein Fahnenmast, wenn nicht sogar höher.
Ich wende mich an meine Gruppe. »Ihr solltet vielleicht wissen, dass ich Höhenangst habe«, verkünde ich den anderen.
»Dann schau nicht runter«, meint Tori. Sie tritt auf den ersten Knoten und beginnt hochzuklettern. »Halt es fest, damit es nicht anfängt zu schaukeln!«, schreit sie mir zu.
Ich halte das Seil fest, obwohl ich gute Lust hätte, kräftig daran zu rütteln, bis sie runterfliegt. Aber so was mache ich nicht, weil es gemein wäre. Ich mag ja ein Jammerlappen und eine Drama-Queen sein, aber ich möchte von mir behaupten, dass ich nicht vorsätzlich fies zu anderen bin.
Direkt nach Tori klettert David wie ein Äffchen hinauf.
Nach den beiden kommt Jess an die Reihe und dann halten die Jungs das Seil für Miranda fest. Für ein Mädchen, das nicht hangeln kann, macht sie ihre Sache am Seil erstaunlich gut.
Jetzt bin ich dran.
Allein schon bei der Vorstellung, so hoch hinaufzumüssen, wird mir flau. Ich sehe Nathan an. »Nathan, ich glaub, ich kann das nicht. Mir wird da schwindelig. Ich will nicht sterben.«
Nathan betrachtet das Seil nachdenklich und meint: »Na ja, keiner hat gesagt, dass man das nicht zu zweit machen darf. Kletter los und ich bleibe direkt hinter dir. Du bist meine Freundin, da ist es nur natürlich, dass wir das gemeinsam durchstehen.«
Ich verdrehe die Augen, sodass es nur Nathan sehen kann. Er gibt mir ein Küsschen auf die Nase und verfällt für alle, die es interessiert, in den Freund-Modus. Während Ethan das untere Ende des Seils festhält, trete ich auf den ersten, dicken Knoten.
»Und jetzt den nächsten«, weist Nathan mich an.
Ich ziehe mich zum nächsten Knoten hoch, während Nathan auf dem ersten haltmacht. Mit den Armen umschlingt er meine Knie und hält mich fest. »Alles in Ordnung?«
»So weit, so gut.«
»Jetzt klettere noch einen höher«, befiehlt er und lockert seinen Griff.
Ich gehorche. Ich spüre, dass Nathan direkt hinter mir ist und mich dann wieder festhält. »Merkst du schon irgendein Schwindelgefühl?«
»Noch nicht.«
»Dann weiter.«
»Komm schon!«, schreit Tori. »Mach einfach!«
»Ich schwöre, wenn sie mich noch mal anbrüllt, dann kriegt sie meine Faust ins Gesicht. Falls ich das hier lebend überstehe«, füge ich hinzu.
»Uh, ein Weiber-Fight. Geil!«
»Mein Fuß ist ganz nah an deinen Eiern, Nathan, und du baumelst nur an einem Seil. An deiner Stelle würde ich es mir gut überlegen, ob das der richtige Zeitpunkt ist, sich mit mir anzulegen.«
»Wenn du mir in die Eier trittst, reiße ich dir die Hose runter«, sagt er und folgt mir wieder ein Stück nach oben.
»Avi bringt dich um, wenn du das tust.«
»Wenn du mir in die Eier trittst und ich hier runtersegle, dann bin ich sowieso schon tot, also spielt es keine Rolle. Eins höher, Amy.«
Ich vermeide, nach unten zu sehen, während wir immer weiter hinaufklettern. Ich muss zugeben, mit Nathans Armen um meine Knie fühle ich mich sicher.
Höher und höher erklimmen wir das Seil. Ich schließe die Augen, als ich oben ankomme und zaghaft die Glocke läute.
»Pack den Haltegriff und fahr nach unten«, sagt Nathan.
»Ich kann nicht.«
»Doch, du kannst. Du hast es so weit geschafft – du kannst jetzt nicht schlappmachen.«
»Wegen dir verlieren wir!«, schreit Tori mich an. »Was für ein Volltrottel«, höre ich sie sagen.
Das reicht. Meine Wut ist stärker als meine Angst. Ich schnappe mir den Griff und kneife wieder fest die Augen zu, während ich hinuntersause.
Als ich schließlich festen Boden unter den Füßen spüre, blinzle ich. Tori lacht mich aus. Jessica macht ein Gesicht, als wolle sie sie jeden Moment ermorden – bestimmt weil sie meine beste Freundin ist und wir uns immer gegenseitig beschützen. Ich stürme auf die lachende Hyäne zu.
»Du bist echt die mieseste Person, die ich kenne«, fauche ich sie an. »Ich frage mich, wie irgendjemand mit dir befreundet sein kann.«
Sie versetzt mir einen Stoß. Wann anders hätte ich vielleicht das Gleichgewicht verloren und wäre auf den Po gefallen, doch das Adrenalin schießt durch meine Adern und verleiht mir ungeahnte Kräfte. Ich schubse zurück und sie
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