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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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hier.
    Wenn auf dieser Reise mal irgendetwas glattläuft, wäre es ein Wunder. Ich beschließe, dafür zu beten, denn wenn Gott Lust hätte, mal ein Wunder zu wirken, dann würde er doch bestimmt hier im Heiligen Land damit anfangen, oder?
    Ronit kommt zur Stubeninspektion herein und ich raffe hastig meinen Kram zusammen und gehe zu meinem Bett. Nachdem ich alles in meinen Koffer gestopft und das heiße Glätteisen zwischen die Handtücher meines Regalfachs gelegt habe, nehme ich vor meinem Bett Haltung an wie die anderen auch.
    Mit den Händen hinter dem Rücken schreitet Ronit von Bett zu Bett und nickt oder schüttelt den Kopf. Alle bekommen einen Kommentar, wie sie es besser machen können. Eines der Mädchen muss sein Bett sogar noch mal machen. Nachdem Ronit allen Betten zugenickt hat (ich schätze, das ist eine Art Äquivalent zu koscherem Absegnen), begeben wir uns nach draußen auf den Vorplatz, um uns wieder in Reih und Glied aufzustellen.
    »Amy, vortreten. Du bist an der Reihe, die bittan zu bewachen.« Sie deutet auf einen grauen Metallklappstuhl vor der Kaserne.
    Ich trete aus der Reihe. Die Sonne brennt unbarmherzig auf den Stuhl, auf den ich mich setzen soll, um unsere Wertsachen im Auge zu behalten. Mal im Ernst: Wer wäre so bescheuert, auf einer Militärbasis irgendwelches Zeug zu stehlen?
    Hier gibt es weit und breit keinen Schatten, sodass man der sengenden Sonne gnadenlos ausgeliefert ist. Mir ist dermaßen heiß, dass ich mir ernsthaft überlegen würde, meinen Bikini anzuziehen und mich zu sonnen, wenn ich Lichtschutzfaktor 50 drauf hätte. Wie halten es die israelischen Soldaten in dieser Hitze nur aus? Und das auch noch mit langen Ärmeln und langen Hosen.
    Während meine Einheit zum Mittagessen davonmarschiert, stelle ich den Stuhl in die offene Tür, raus aus der Sonne, und denke über die Wehrpflicht in Israel nach. Die Jugendlichen hier scheinen damit kein Problem zu haben. Ich habe das Gefühl, dass sie sich aus irgendeinem merkwürdigen Grund sogar darauf freuen, jeden Tag die Uniform anzuziehen.
    Fünfzehn Minuten später kommt ein Soldat, den ich noch nie zuvor gesehen habe, mit einem Cafeteria-Tablett voller Essen auf mich zu. Er ist mittelgroß, hat ein rundes Gesicht und ein freundliches Lächeln. Im Augenblick ist mir ein freundliches Lächeln äußerst willkommen.
    »Schalom« , sage ich, als er näher kommt.
    »Du kannst englisch mit mir sprechen. Ich bin Amerikaner, geboren und aufgewachsen in Colorado. Ich heiße Noah. Und du bist Amy – aus Chicago.«
    Moment mal. Noah ist Amerikaner? Aber ich dachte, er wäre ein richtiger Soldat. Er trägt eine ganz normale IDF -Uniform und vorne auf seinem Hemd steht auf Hebräisch sein Nachname. Von seiner Schulter hängt ein Abzeichen mit dem Logo einer Militäreinheit auf der einen Seite und seinem Rang auf der anderen. Keiner von den Amerikanern des Sababa -Programms hat ein Hemd mit aufgesticktem Namen, geschweige denn ein Abzeichen. Auf unseren Oberteilen steht rein gar nichts. Aber er gehört auch nicht zu unserer Reisegruppe.
    Der Kerl ist ein Angeber. Was soll das? »Ich bin sicher, der Soldat, dessen Hemd du anhast, sucht schon danach.«
    Er blickt nach unten auf die hebräische Schrift. »Das ist mein Hemd.« Sein Lächeln wird noch breiter. »Puh, du hast mir kurz einen Schreck eingejagt.«
    »Wie hast du es geschafft, dass sie dir deinen Namen einsticken lassen?« Jetzt fällt mir auch auf, dass er sogar echte Armeestiefel anhat, solche wie Avi. Vielleicht hat er einen Graben-schaufel-Wettbewerb gewonnen und als Preis seine eigene, personalisierte IDF -Uniform bekommen. »Und wie hast du es angestellt, dass dir jemand sein Abzeichen überlassen hat?«
    »Ich habe das Hemd und das Abzeichen zusammen mit den Stiefeln und den Impfungen bekommen, als ich mich verpflichtet habe.«
    »Was meinst du mit ›verpflichtet‹?«
    »Ich bin israelischer Soldat.«
    Bevor er seinen Mund aufgemacht und perfekt und akzentfrei Englisch gesprochen hat, hatte ich ihn auch für einen israelischen Soldaten gehalten. Er sieht aus wie einer und jetzt bemerke ich auch sein Gewehr, aber … »Aber du bist Amerikaner.«
    »Ich bin auch Jude. Nach der Highschool habe ich mich freiwillig für die IDF gemeldet. Ich fühle mich Israel verbunden und will meinen Teil dazu beitragen, den hier lebenden Juden zu helfen.«
    Krass. Das ist bewundernswert. Noch nie zuvor habe ich von einem jüdischen Amerikaner gehört, der extra hierhergekommen ist, um den

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