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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Marmeladenschüssel aus der Hand. Ich wünschte, ich könnte unsere langen Telefonate vergessen – wenn er freihatte, haben wir stundenlang gesprochen. Oder seine Hände, die so kräftig sind, dass er in Rekordzeit Gräben schaufeln kann, und doch auch so sanft, dass ich um mehr bettle, wenn er über meine Haut streichelt.
    »Wo ist Noah?«, fragt er in geschäftsmäßigem Ton, als würden wir uns nicht weiter kennen.
    »Er begleitet Nathan zur Krankenstation«, gebe ich ebenso geschäftsmäßig zurück.
    »Wieso?«
    »Nathan hat gewissermaßen eine Biene gegessen.«
    » Gewissermaßen? Wie isst man denn gewissermaßen eine Biene?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sage ich ausweichend.
    Tori taucht neben Avi auf. »Er hat sie von ihr geleckt. Du weißt schon, mit der Zunge.« Als ob Avi sich das nicht selbst vorstellen könnte, streckt sie die Zunge raus und bewegt die Spitze auf und ab.
    So viel zum Thema geschäftsmäßiges Gespräch. Ich verspüre einen starken Drang, Toris Zunge zu packen und sie ihr aus dem Mund zu reißen.
    Avi macht ein Gesicht, als würde ihm gleich übel werden. »Ich hab ’ s schon kapiert, du musst es mir nicht vormachen.«
    An einem mit Brotkörben beladenen Tablett treffen Avi und ich erneut aufeinander. Ich habe das Gefühl, ihm eine Erklärung zu schulden, und tippe ihn am Arm an. Als er mich mit seinen dunklen Augen anblickt, weiche ich ein Stück zurück. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, wenn ich ihm direkt in die Augen sehe.
    »Ähm, also. Es war nicht ganz so, wie Tori das geschildert hat.«
    »Ich brauche keine Details.«
    »Aber ich will es dir erklären.« Damit ich ihn während des Sprechens nicht direkt anschauen muss, tue ich so, als wäre ich damit beschäftigt, Brotkörbe aufeinanderzustapeln, um sie dann auf die Tische zu stellen. »Also, äh, da waren Bienen in die Marmelade gefallen. Und als Nathan mir aus Versehen in den Hintern gekniffen hat, bin ich herumgefahren und habe mir Marmelade an den Ärmel geschmiert. Und er hat sie weggeleckt, ohne zu ahnen, dass eine Biene drinklebt.«
    »Das war ganz sicher nicht aus Versehen, Amy. Sag Nathan, er soll seine Finger von deinem tachat lassen. Und wo wir schon dabei sind, kannst du ihm auch gleich sagen, dass er seine Zunge ebenfalls von dir fernhalten soll.«
    »Eifersüchtig?«
    »Warum sollte ich? Ich hab doch Liron, stimmt ’ s?«
    »Stimmt. Und ich habe Nathan, stimmt ’ s?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, sag du es mir. Offensichtlich hat er dir mehrfach seine Zunge in den Hals gesteckt.«
    Oh, das war aber unterste Schublade. Wie kann er es wagen, die Tatsachen dermaßen zu verdrehen und mich zur Bösen zu machen, wo er sich doch vermutlich mit Liron diverse »Zungengefechte« geleistet hat! »Ja, tja, im Moment ist seine Zunge vielleicht lahmgelegt, aber sonst küsst er göttlich .« Das letzte Wort betone ich, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Wenn man Avis angespannte weiße Fingerknöchel als Zeichen werten kann, dann habe ich mein Ziel wohl erreicht.
    »Amy?«, sagt er, und in seiner Stimme schwingt Frustration mit.
    Ich verschränke die Arme vor der Brust (obwohl – eigentlich unter der Brust, weil meine Brüste so groß sind). »Was?« Ich weiß, dass wir gerade auf dem besten Wege sind, uns hier, an Ort und Stelle, mitten in der IDF -Cafeteria, zu zoffen.
    Die Tür zwischen der Küche und dem Essbereich schwingt auf. Es sind Jess und Ethan, die weitere Brotkörbe heraustragen. Beide bleiben wie angewurzelt stehen. Offenbar spüren sie die Anspannung, die dermaßen groß ist, dass man sie fast mit Händen greifen kann.
    »Alles in Ordnung?«, fragt Jess.
    Ich funkle Avi mit zusammengekniffenen Augen an. »Alles im grünen Bereich. Avi und ich unterhalten uns nur gerade über die Kunst des Küssens.«
    »Das mag ja an sich ein faszinierendes Thema sein«, meint Jess, »aber wir müssen noch haufenweise Brotkörbe auftragen. Vielleicht wärt ihr so freundlich …«
    Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass etwas auf den Brotscheiben in dem Korb herumwuselt, den Jess in der Hand hält. »Da krabbeln ein paar Ameisen auf dem Brot rum.«
    Jess zuckt die Achseln. »Noah meinte, wir sollten sie als Gewürz betrachten.«

15
    Egal ob Bienen oder Ameisen – Insekten sollten nicht bei lebendigem Leibe verspeist werden.
    Das Frühstück ist schon fast vorüber, als Nathan wieder auftaucht.
    »Wie geht ’ s deiner Zunge?«, fragt Miranda, als er an unseren Tisch kommt.
    Nathan

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