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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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musste die sich nähernden Pferde gehört haben, denn er hatte die Scheunentore geöffnet, um Neill und Travis gleich hineinzulassen.
    Josiah trat aus einer der neu gebauten Boxen und kam auf Travis zu, um sich um Bexar zu kümmern. Travis stieg vom Pferd und warf ihm die Zügel zu. In der dämmrigen Umgebung sah er sich nach Moses um. Endlich fand er ihn auf dem Heuboden, wo er das Dach inspizierte.
    „Irgendwelche Löcher?“, rief Travis ihm zu.
    Moses grinste ihn an, seine weißen Zähne leuchteten in dem dunklen Gesicht. „Nein, Travis.“ Er tätschelte die Scheunenwand neben sich. „Sie steht wie eine Eins.“
    „Das habe ich auch nicht anders erwartet.“ Travis stieg die Leiter hinauf und ging zu Moses. „Du hast gute Arbeit geleistet, mein Freund.“ Er bot ihm seine Hand an.
    Moses ergriff sie. „Jim ist der Schreiner. Ich habe ihn nur mit meiner Arbeitskraft und ein bisschen Erfahrung unterstützt.“
    „Mit mehr als nur ein bisschen.“ Travis nickte dem Mann zu, dann nahm er seinen durchnässten Hut vom Kopf und versuchte, die Krempe wieder in Form zu bringen. „Wir hätten es ohne deine Hilfe nicht geschafft, die Scheune in der kurzen Zeit wieder zu errichten.“
    Die beiden stiegen die Leiter hinunter, wo Crockett schon auf sie wartete. „Ja, es wird seltsam sein, dich und Josiah nicht mehr jeden Tag hier zu haben.“
    „Ich kann mich doch sonntags immer noch mit Josiah zum Angeln treffen, oder Trav?“, kam Neills Stimme von dort, wo er die Pferde trocken rieb. Die beiden waren Freunde geworden und Travis würde dies niemals unterbinden wollen.
    „Natürlich. Die Jacksons sind hier jederzeit willkommen.“
    Neill nickte und konnte sich ein glückliches Grinsen nicht verkneifen. Es war fast so breit wie jenes damals an Weihnachten, als sie ihm sein erstes eigenes Gewehr geschenkt hatten. Meredith hatte recht gehabt, als sie gesagt hatte, der Junge brauche Freunde in seinem Alter.
    Meredith. Der Drang, sie zu sehen, zog ihn förmlich in Richtung Haus.
    „Warum gehen wir nicht rüber ins Haus und trinken noch einen Kaffee, bevor ihr geht?“ Travis klopfte Moses auf den Arm. „Ich bin sicher, Meri hat einen Topf auf dem Ofen.“
    „Ähm, Trav?“ Crockett kam zögernd näher. „Sie ist noch nicht zurück.“
    Travis versteifte sich. „Nicht zurück? Du meinst, du hast sie bei diesem Wetter wegreiten lassen?“ Angst machte sich in ihm breit und er packte seinen Bruder impulsiv am Kragen. „Ich habe dir vertraut, Crock! Wenn ihr irgendetwas zugestoßen ist, schwöre ich dir –“
    „Moment!“ Crockett riss abwehrend seine Arme hoch und befreite sich aus Travis’ Griff. „Sie ist vor zwei Stunden weggeritten, da gab es noch keinen Sturm. Du hast ihr doch die Erlaubnis gegeben, zu gehen, solange es nicht regnet. Gib mir nicht die Schuld dafür.“
    Travis trat zurück und fuhr sich mit zitternden Händen durchs Gesicht. Crockett hatte recht. Es war sein Fehler. Er hätte sich niemals wider besseres Wissen von ihr überreden lassen dürfen. Er hätte –
    „Josiah und ich suchen den Pfad am Fluss ab“, sagte Moses und zog seinen Mantel an, während er schon auf dem Weg aus der Scheune war. „Myra hat sie vielleicht dort entlang geschickt, als sie das Wetter gesehen hat. Dieser Weg ist kürzer.“
    „Neill, reite mit Moses!“, befahl Travis und sein Verstand raste. „Wenn ihr sie findet, gebt ein paar Schüsse ab. Crock und ich sehen auf der Straße nach.“
    Neill machte sich zu Fuß mit den Jacksons auf den Weg, während Travis und Crockett frische Pferde sattelten.
    „Es tut mir leid.“ Travis warf seinem Bruder einen Seitenblick zu, während er den Sattelgurt festzurrte. Er hatte keine Zeit für eine längere Entschuldigung, doch Crockett schien auch keine haben zu wollen. Er nickte zustimmend, als er seinem Pferd das Zaumzeug anlegte.
    „Wir finden sie, Trav.“
    Travis platzierte seinen Fuß im Steigbügel und schwang sich in den Sattel. „Das müssen wir.“
    Er wartete nicht darauf, dass sein Bruder fertig wurde, sondern gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte an Neill und den anderen vorbei, bevor sie das Tor erreicht hatten. Der Wind rauschte in seinen Ohren, doch trotzdem konnte er das leise Wiehern eines Pferdes hören.
    Meri.
    Als er die letzten Bäume umrundete, sah Travis Gingers braun-weiß geflecktes Fell.
    „Gott sei Dank!“, stieß er erleichtert aus. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an.
    Wenn Meri am Tor war, warum sah er sie dann nicht? Es war

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