Kann es wirklich Liebe sein
gebracht hatte.
Meredith ächzte und versuchte, ihm ihr Bein zu entziehen, doch er ließ sich nicht abschütteln. Vorsichtig fing er an, die Muskeln zu massieren, arbeitete sich von ihrem Fuß hoch bis kurz über ihr Knie und dann wieder zurück nach unten, so lange, bis er merkte, dass ihre Muskeln sich entspannten. Auch Merediths restlicher Körper wirkte nun nicht mehr so verkrampft und sie gab allmählich ihre Schutzhaltung auf.
Zu dem Zeitpunkt, als Crockett an die Tür klopfte, hatten sich auch Merediths Lider entspannt und sie zitterte nur noch ab und zu. Ihr Atem ging nun tiefer und Travis vermutete, dass sie eingeschlafen sein könnte. Langsam nahm er seine Hand von ihrem Bein und ging an die Tür.
„Wie geht es ihr?“, fragte Crockett flüsternd, als er sah, dass sie im Bett lag.
„Besser, aber sie zittert immer noch ein bisschen. Ich habe Angst, dass sie sich erkältet haben könnte.“
„Ja und ich mache mir Sorgen, dass du dir eine Erkältung einfängst, wenn du noch länger in den nassen Sachen herumläufst. Zieh dich um, während ich versuche, ihr ein bisschen Tee einzuflößen. Neill holt die aufgewärmten Ziegel. Bald wird ihr wieder warm sein.“
Travis sah hinüber zu Meri und zögerte, sie zu verlassen. Doch Crock hatte recht. Es würde niemandem etwas bringen, wenn er krank wurde.
„Auf Neills Kommode steht eine heiße Tasse Kaffee für dich.“
„Danke.“ Travis ging über den Flur und nahm sich vor, keine Sekunde länger als nötig von Meredith getrennt zu sein. Er schälte sich aus den nassen Sachen und war froh, dass die trockenen sich viel schneller wieder anziehen ließen. Dann trank er den Kaffee in einem Zug aus und rannte zurück, um Neill zu helfen, die Ziegel am Fußende von Merediths Bett zu platzieren.
Crockett schaffte es, Meri eine halbe Tasse Tee einzuflößen, bevor sie abwinkte. Ihr gequälter Gesichtsausdruck löste Travis’ Beschützerinstinkt aus und sofort scheuchte er seinen Bruder aus dem Zimmer. Meredith ließ sich zurück in die Kissen sinken, rollte sich dann aber wieder zusammen, als würde ihr die Hitze, die von den Ziegeln ausging, nicht ausreichen.
„Frierst du immer noch?“
„Mhm“, murmelte sie in ihr Kissen.
Travis fiel nur eine Möglichkeit ein, wie er sie noch wärmen konnte. Er ging auf die andere Seite des Bettes und hob die Decke an. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Nach mehr als einem Monat würde er endlich das Bett mit seiner Frau teilen.
Die Matratze gab unter seinem Gewicht nach und Travis rückte näher an Meri heran. Als hätte jemand ein Kommando gegeben, rollte sich Meredith zu ihm herum und presste sich an ihn. Ihre Beine schlangen sich um seine und die Zehen berührten seine Beine, wo seine Hose hochgerutscht war. Travis erschrak, als er die Kälte spürte, die immer noch von ihrem Körper ausging. Er umfing ihre Zehen mit seinen Beinen und hoffte, dass er ihr so beim Aufwärmen helfen konnte. Ihre Hände fanden ihren Weg unter sein nicht zugeknöpftes Hemd und die eisigen Finger legten sich auf seine Haut. Dann seufzte sie und Travis blieb fast das Herz stehen.
Eins war sicher. Crockett brauchte sich keine Gedanken darüber zu machen, dass er sich erkältete. Er musste eher darauf achten, nicht in Flammen aufzugehen.
Kapitel 32
Travis erwachte vor dem Morgengrauen und sein Magen knurrte laut, da er am Abend vorher nichts mehr gegessen hatte. Normalerweise wäre er sofort aufgestanden, doch heute blieb er liegen. Er war so rundum zufrieden, wie er es seit langer Zeit nicht mehr gewesen war, und er hatte Angst, dass das Gefühl verloren ging, wenn er sich bewegte. Da traf ihn plötzlich ein warmer Atem an der Wange. Travis ’ Verstand war augenblicklich hellwach.
Meri.
Travis öffnete die Augen und drehte langsam, ganz langsam, den Kopf, um seine Frau nicht zu wecken, deren Kopf an seiner Schulter lag. Sie war so wunderschön. Ihre langen Wimpern ruhten auf den leicht geröteten Wangen und ihr Haar fiel in langen Wellen über ihre Schultern, endlich befreit von den Nadeln, die es sonst immer hielten. Als er sie so beobachtete, konnte er dem Drang nicht widerstehen, die blonden Locken zu streicheln. Seine Finger spielten mit den zarten Strähnen.
Am liebsten hätte er sie wachgeküsst und ihr endlich das geschenkt, was Gott für sie beide vorgesehen hatte. Doch als er sich vorbeugte, um ihre Lider zu küssen, sah er Schatten der Erschöpfung um ihre Augen und zuckte zurück. Sie brauchte Ruhe.
Travis richtete seinen
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