Kann es wirklich Liebe sein
Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie schlug begeistert die Hände zusammen. „Oh, Travis. Meinst du das ernst?“
Seine Brust schwoll vor Glück an, als er zurücklächelte. Er könnte sich daran gewöhnen, dass sie ihn so ansah.
„Ja, Liebling. Das meine ich ernst. Ich glaube, es wird Zeit, dass die Archers Kontakt zur Welt aufnehmen.“
Meredith stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Du bist meine Welt.“
Ihr gehauchtes Geständnis brachte ihn beinahe um seine mühsam errungene Fassung, aber bevor er auch nur blinzeln konnte, ließ sie seine Hand los und trat einen Schritt zurück. Was wahrscheinlich sehr gut war angesichts der Tatsache, dass Crockett in der Tür stand und versuchte, möglichst unbeteiligt dreinzuschauen – was ihm allerdings mächtig misslang.
Meredith zog ihr Tuch enger um die Schultern und eilte an seinem Bruder vorbei in den Flur. Travis wusste, dass er wahrscheinlich wie ein liebeskrankes Hündchen aussah, wie er ihr so hinterherschaute, doch das machte ihm nichts aus.
„Und wann willst du ihr sagen, dass du verrückt nach ihr bist?“, fragte Crockett, nachdem er sich neben ihn gestellt hatte und ebenfalls den Flur entlangsah.
Travis rieb sich über das stoppelige Kinn und legte seine Hand dann dorthin, wo sie ihn geküsst hatte. „Heute Abend. Auf jeden Fall noch heute Abend.“
Kapitel 33
Meredith pfiff und tanzte in der Küche umher, während sie das Geschirr vom Mittagessen abwusch und den Herd putzte. Ihre Freude war zu groß, um sich zurückzuhalten. Hatte es jemals einen besseren Tag gegeben? Der Sturm des gestrigen Tages war vorbei und der blaue Himmel versprach eine wunderbare Zukunft.
Würde Myra überrascht sein, wenn sie erfuhr, dass all ihre Pläne völlig überflüssig gewesen waren? Ein kleines Kichern entstieg Meredith, als sie die Teller in den Schrank stapelte. Sie hatte Myras Tipps nicht gebraucht, um Travis dazu zu bewegen, das Bett mit ihr zu teilen. Natürlich hatte sie das Ereignis völlig verschlafen, aber es würde noch genug Nächte geben, die ihr in Erinnerung blieben.
Und heute Morgen? Meredith seufzte. Sie hielt inne, als sie sich noch einmal an den Kuss erinnerte, den er ihr gegeben hatte. Und das Feuer in seinen Augen, als er sie danach angesehen hatte! In diesem Moment waren endgültig alle Zweifel von ihr abgefallen. Sie fühlte sich schön. Begehrenswert.
Endlich sah Travis mehr in ihr als eine Verpflichtung. Seine Gefühle hatten sich gewandelt in …
Meredith traute sich nicht einmal, das Wort auch nur zu denken. Es war besser, wenn sie es aus Travis’ Mund hörte, wenn es an der Zeit war.
Während sie sich noch selbst davon überzeugen musste, dass sie geduldig genug war, so lange zu warten, wie es eben dauern würde, hörte sie plötzlich Hufgetrappel vor dem Haus.
Travis hatte den ganzen Morgen über in der Nähe des Hauses gearbeitet, doch nach dem Mittagessen war er zusammen mit Crockett und Neill ausgeritten, um die Schäden zu untersuchen, die der Sturm auf den Weiden angerichtet hatte. Deshalb erwartete Meredith ihren Mann nicht vor dem Abendessen zurück. Sie griff nach dem geladenen Gewehr, das an der Wand lehnte, da sie Travis versprochen hatte, das Haus nicht unbewaffnet zu verlassen. Sie trat ans vordere Fenster, um ihren Besuch in Augenschein zu nehmen.
Erleichtert stellte sie fest, dass es sich nur um Jim handelte, der mit dem Gewehr in der Hand vom Pferd sprang. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass er angespannt und wachsam wirkte, und fragte sich, welcher unsichtbare Feind ihn so in Aufregung versetzt hatte.
Jim ging vorsichtig auf die Veranda zu, positionierte sich dann neben der Tür und suchte mit dem Gewehr im Anschlag den Hof ab.
„Travis!“
Meredith sprang durch die Lautstärke seines Schreies vor Schreck auf. Himmel! Der Mann war lauter als ein Grizzly. Während sie ihrem Herzen noch befahl, sich zu beruhigen, ging sie zur Tür, um den Bären darüber zu informieren, dass sein Bruder nicht hier war. Doch in dem Moment, als sie die Tür öffnete, sprang Jim herum und richtete die Waffe auf sie.
Wieder stockte Merediths Herz fast. Ihre Waffe fiel zu Boden, während sie die Hände hob.
„Verdammt, Frau. Ich hätte dich erschießen können!“ Jim riss die Waffe herum, starrte sie aber weiterhin böse an, als wäre dieses Missverständnis ihre Schuld. Dann bemerkte er das Gewehr zu ihren Füßen und sein Gesichtsausdruck wurde sofort wieder sorgenvoll. Er stellte sich schützend
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