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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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und habe ein paar Ziegel in den Ofen gelegt, um das Bett damit anzuwärmen. Außerdem sind hier ein paar Tücher.“ Crockett hob seinen Arm und zeigte ein kleines Bündel, dann kam er in den Raum und legte es aufs Bett. „Brauchst du Hilfe?“
    Meredith schnappte nach Luft. Sie dachte, der Mann wollte ein Prediger werden. Wie konnte er so einen unangebrachten Vorschlag machen?
    „Ja. Komm und halte sie einen Moment, dann kann ich mich erst mal selbst aus meinen Klamotten befreien.“
    „Travis, nein“, ächzte sie.
    Seine Augen wurden groß, dann musste er schmunzeln und kleine Fältchen zeigten sich um seine Augen. „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ich schicke ihn weg, bevor wir dich weiter ausziehen.“
    * * *
    Was um Himmels willen hatte ihn dazu gebracht, so etwas zu sagen? Travis nahm seinen Hut ab und schmiss ihn samt Mantel und Schuhen in die Ecke. Seine Frau war bis auf die Haut durchnässt und ihre Zähne klapperten schneller als der Schwanz einer Klapperschlange. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein flirtender Ehemann. Doch immerhin hatten seine Worte ein wenig Farbe in ihre Wangen gebracht.
    Travis brauchte einen Moment, um sich durch den Schrank zu wühlen und eins von Merediths Nachthemden zu finden, bevor er Crockett seine Last abnahm. Sein Bruder trat zur Seite, zwinkerte Travis zu und gestikulierte hinter Merediths Rücken.
    „Ein bisschen anders als letztes Mal, was?“
    Das Bild, wie sie beide mit Merediths Korsett gekämpft hatten, nachdem Samson sie verletzt hatte, kam ihm wieder in den Sinn. „Komplett anders“, murmelte er.
    Gott sei Dank war Meredith mittlerweile so wach, dass sie ihm helfen könnte, sich auszuziehen. Auf keinen Fall würde Crockett das übernehmen. Diese Aufgabe war dem Ehemann vorbehalten. Und nur dem Ehemann.
    Crockett klopfte ihm auf den Rücken und ging in Richtung Tür. „Ich klopfe, wenn der Tee und die Ziegel fertig sind“, sagte er mit einem stichelnden Unterton in der Stimme. „Gute Besserung, Meredith.“
    „D-d-danke“, stammelte sie als Antwort.
    Travis drehte sie sanft zu sich um, bis ihr Kopf an seiner Brust zu liegen kam, dann rieb er ihr über die Arme, um sie ein wenig zu wärmen. Seine eigenen Beine waren auch eiskalt, doch sein Wohlergehen konnte warten. Meris nicht.
    Zusammen schafften sie es, den Rock, die Unterröcke und das Korsett auszuziehen. Doch als Travis die rosa Unterwäsche oben auf den Haufen Schmutzwäsche warf, schrie Meredith erschrocken auf und packte seinen Arm mit einer Vehemenz, die er ihr in ihrem Zustand gar nicht zugetraut hätte.
    „L-l-leg es über d-d-den Stuhl.“
    Ihm war klar, dass er besser nicht mit ihr diskutieren sollte, daher befolgte er ihre Anweisung ohne Widerspruch. Dann wickelte Travis sie in eins der Tücher und lehnte sie wieder gegen sich, während er ihren Rücken und die Arme trocken rieb. Er war so fokussiert darauf, sie zu wärmen, dass er erst nach und nach bemerkte, was für eine fabelhafte Figur sie in dem dünnen Unterkleid hatte.
    Als er sich wieder gefangen und in Gedanken gerügt hatte, sah er seine Braut an. „Meinst du, du kannst dein Nachthemd alleine anziehen?“
    Sie nickte knapp und er atmete erleichtert aus. Ihr Zittern hatte nachgelassen, aber sie wirkte immer noch unsicher auf den Beinen.
    „Ich drehe mich um, damit du dich umziehen kannst, aber ich bin da, falls du mich brauchst. In Ordnung?“
    Wieder ein Nicken.
    Travis wandte sich um und lenkte sich ab, indem er in Gedanken die Bücher der Bibel aufzuzählen begann. Dann die zwölf Apostel, dreizehn, wenn man Matthias dazurechnete, danach die zwölf Stämme Israels ...
    Ein unterdrückter Schrei unterbrach seine Gedanken über Israel. Travis fuhr herum und sah, dass Meredith sich in ihrem weißen Nachthemd vornüberbeugte und ihr Bein umklammerte.
    „Was ist los?“
    „Krämpfe“, stöhnte sie. „In meinem schwachen Bein.“
    Er hob sie hoch und trug sie zum Bett.
    „Ich h-h-hätte es nicht so stark belasten sollen. Das w-w-weiß ich eigentlich.“
    Travis zog die Decke zurück und legte sie vorsichtig ab. „Was kann ich tun?“
    Sie drückte fest die Augenlider zu und rollte sich zu einer Kugel zusammen. „Das g-g-geht schon vorbei.“
    Das war nicht genug. Travis zog ihr die Decke bis zum Hals und setzte sich neben sie. Dann streckte er seine Hand nach ihrem Bein aus – dem Bein, das durch seine Falle so schwach geworden war, dem Bein, das diese unglaubliche Frau in sein Leben

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