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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Stöcke an ihrem Bein. „Ich bin Travis.“
    „ Du bist Travis?“ Sie sagte es so ungläubig, dass er innehielt und sie anstarrte. Sie wurde rot und stammelte: „Es ist nur … ähm … ich dachte, du wärst gemeiner … und größer … oder so was.“
    Travis schüttelte den Kopf und gluckste leise. „Genau das will ich. Die Leute sollen so über mich denken. Dann sind meine Brüder und ich sicherer.“
    Er sah sich um, ob er noch etwas fand, was er als Bandage benutzen konnte. Da sich nichts anbot, nahm er sein Taschenmesser und schlitzte seinen Hemdärmel an der Schulter auf. Mit einem Ruck riss er ihn ab und zog ihn sich vom Arm. Er kniete sich wieder hin und wickelte den Stoff um Merediths Knöchel.
    „Weißt du, was du für mich tun könntest, Meredith?“
    „Was?“
    Er überprüfte noch einmal, ob der Knoten auch fest saß, und lächelte seine Patientin dann an. „Wenn du zurückkommst und deine Freunde Fragen stellen, dann mach mich so groß und gemein wie möglich. Dass ich dir geholfen habe, nach Hause zu kommen, kann unser Geheimnis bleiben. Okay?“
    Ihre Augen funkelten und sie lächelte ihn frech an. Die Last auf seinem Herzen wurde leichter.
    „Halt dich an meinem Nacken fest – ich heb dich jetzt hoch.“ Travis legte einen Arm um ihren Rücken und schob den anderen unter ihre Knie.
    „Warte! Meine Butterbrotdose.“
    Er hielt inne. „Deine was?“
    „Meine Butterbrotdose. Hiram hat sie in die Bäume geworfen. Deshalb bin ich auf dein Land gekommen. Ich kann nicht ohne sie nach Hause.“ Sie wand sich und wollte nach hinten greifen.
    „Halt still“, befahl Travis, da er nicht wollte, dass sie sich noch schlimmer verletzte. „Ich hole sie.“ Er schnappte sich die verbeulte Dose und reichte sie ihr. Meredith presste sie an sich und Travis beschloss, ihr eine neue zu besorgen, falls er diesen Hiram jemals treffen würde. Bei der Gelegenheit würde er ihm auch gleich eine Abreibung verpassen.
    Wieder legte Travis seine Arme um Meredith und hob sie vom Boden hoch. Die Kleine gab keinen Laut von sich und nur an ihrem verstärkten Griff merkte Travis, dass sie Schmerzen hatte. Er wählte einen Weg, der so leicht anstieg, dass sie nicht zu sehr durchgeschüttelt wurde, auch wenn ihn das mehr Zeit kostete. Es war wirklich verrückt – dieser Drang, sich um sie zu kümmern. Er hatte die letzten beiden Jahre damit verbracht, die Außenwelt abzuwehren. Und jetzt schaute ihn dieses Mädchen mit ihren blauen Augen an und er hatte das Gefühl, das einzige Stück Außenwelt beschützen zu müssen, das seinen Weg auf sein Land gefunden hatte.
    Als er die Grenze seines Grundstücks erreichte, hielt Travis inne, atmete tief ein und sah hinauf zum Himmel.
    Sorry, Pa. Ich muss es einfach tun.
    Dann verließ er, mit einem Gebet für die Sicherheit seiner Brüder auf den Lippen, das Archerland.

Kapitel 1
    Palestine, Texas, 1882

    „Ich glaube nicht, dass ich das tun kann, Cass.“ Meredith sah ihre Cousine, die hinter ihr stand, im Frisierspiegel an.
    Cassandra nahm eine Haarnadel zwischen ihren Lippen hervor und befestigte eine weitere Strähne von Merediths geflochtenem Chignon. „Was tun?“
    „Einen Mann heiraten, der mich nur wegen des Landes heiratet, das ich mit in die Ehe bringe.“
    „Woher weißt du, dass das alles ist, was er will?“ Cassandra beugte sich vor, bis ihr Gesicht neben Merediths war, und zwinkerte ihr im Spiegel zu. „Wenn du mich fragst, ist er sehr in dich verliebt, wo er dich doch seit drei Monaten jeden Samstagabend besucht.“
    Besuche, bei denen er mehr Zeit damit verbrachte, mit ihrem Onkel über die Holzindustrie zu diskutieren, als sich mit ihr zu unterhalten. Würde ein verliebter Mann nicht jede Minute nutzen wollen, um mit der Frau zu reden, die er heiraten will, anstatt mit ihrem Vormund?
    Meredith seufzte und wandte sich zu ihrer jüngeren Cousine um. „Ich weiß, dass ich mich freuen sollte. Onkel Everett hat mir wieder und wieder vorgeschwärmt, was Roy Mitchell doch für ein exzellenter Fang sei, und deine Mutter wäre fast ohnmächtig geworden, als sie erfahren hat, dass er mir einen Antrag gemacht hat. Aber irgendetwas fühlt sich nicht richtig an.“
    „Vielleicht, weil deine Einwilligung in eure Hochzeit bedeuten würde, einen Kindheitstraum loszulassen.“
    Meredith wand sich unter dem wissenden Blick ihrer Cousine. Cassandra war die Einzige, der Meredith jemals von ihrer Vernarrtheit in Travis Archer erzählt hatte. Eine Vernarrtheit, die nur auf

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