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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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aus ihren Haaren löste.
    Sofort hielt ihre Cousine inne. „Ich bin ganz vorsichtig.“
    Als sie alle Strähnen gelöst hatte, fing sie an, Merediths Haar zu bürsten, und Meredith schloss die Augen, als die Borsten ihre Kopfhaut massierten. In ihrem Nacken entstand eine wohlige Gänsehaut.
    „Zu schade, dass wir keine Zeit haben, um dein Haar noch lockiger zu machen“, sagte Cassie. „Du siehst dann immer so süß aus. Aber ich mache dir eine Hochsteckfrisur, die ich mit Bändern verziere. Travis wird seine Augen nicht von dir losreißen können, wenn ich damit fertig bin.“
    Meredith gestattete sich ein Lächeln, während sie sich den fähigen Händen ihrer Cousine anvertraute. Sie wusste, dass sie keine große Schönheit war, und dass auch die schönste Frisur ihr Hinken nicht verbergen konnte – oder die Tatsache, dass es sich bei der bald folgenden Veranstaltung um eine erzwungene Heirat handelte. Aber da Travis sie heute Morgen schon so beeindruckt angesehen hatte, als sie noch das alte Kleid getragen hatte, würde er bei ihrem Anblick vielleicht vergessen, dass er den kürzeren Halm gezogen hatte.
    Letzte Nacht hatte sie den Herrn angefleht, dass sie die Frau sein könnte, die Travis brauchte, doch tief in ihrem Herzen hoffte sie, die Frau zu sein, die Travis sich wünschte.

Kapitel 17
    Travis schritt ungeduldig vor dem Haus auf und ab. Eine Stunde. Meredith und ihre Cousine waren seit einer Stunde in diesem Zimmer. Wie lange konnte es schon dauern, ein Kleid anzuziehen, um Himmels willen? Er würde einen ganzen Arbeitstag verlieren, wenn das so weiterging.
    Crockett gab sein Bestes, die Besucher zu unterhalten. Nun, wenigstens den Pastor. Die beiden saßen auf der Veranda und plauderten über Predigtthemen und das geistliche Wohl der Schäflein, als würden sie sich seit vielen Jahren kennen.
    Jim und Neill waren wieder an die Arbeit gegangen, hatten aber versprochen, sofort zurückzukommen, wenn die Frauen fertig waren. Das ließ Travis mit Everett Hayes zurück – einem Mann, den er kaum res-pektierte und dem er noch weniger vertraute. Momentan saß Hayes auf der Veranda und musterte die Wälder der Archers, als schätze er ihren Wert für sein Sägewerk, während in Travis’ Brust die Anspannung wegen der bevorstehenden Trauung immer größer wurde.
    Als sich die Haustür endlich öffnete, wäre er vor Schreck fast aus den Stiefeln gefallen.
    Cassandra stand im Türrahmen und hatte ihr betörendes Lächeln aufgesetzt. „Danke für Ihre Geduld, meine Herren. Wir sind bereit, Sie im Wohnzimmer zu treffen.“
    Während sie ins Haus zurückschlüpfte, murmelte Travis vor sich hin: „Das wird auch Zeit.“
    Everett Hayes wagte es doch tatsächlich, ihm zuzuzwinkern. „Daran gewöhnen Sie sich besser, Archer. Wenn man sich eine Frau ins Haus holt, ist nichts mehr wie vorher.“
    „Das stimmt“, bestätigte der Pastor, als er sich erhob, sah Hayes aber kritisch an. „Doch wenn der Herr mit im Haus wohnt, bringen diese Veränderungen einem Mann Segen.“ Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Travis. „Die Ehe ist eine heilige Verbindung, mein Sohn, und nichts, wovor man sich fürchten sollte. Wie sagt uns das Buch Prediger: Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell. Lassen Sie Gott in Ihrer Beziehung wirken und sie wird Sie stärker machen. Betrachten Sie sie als Belastung, wird sie auch zu einer werden.“
    Travis starrte in die Augen des freundlichen Mannes und nickte langsam. Dies war nicht der Zeitpunkt, um sich über liegen gebliebene Arbeit den Kopf zu zerbrechen oder sich über Hayes und seine Verbindung zu Mitchell zu ärgern. Dies war der Augenblick, in dem er sich auf seine Familie konzentrieren musste, die alte und die neue. Denn genau das würde Meredith nach dem heutigen Tag sein – Familie. Und als solche verdiente sie seine Aufmerksamkeit und Geduld. Die Arbeit konnte warten.
    „Gehen Sie schon mal rein“, sagte er. „Ich hole Neill und Jim.“
    Travis lief hinter das Haus, und als er seine Brüder an der neuen Scheune arbeiten sah, winkte er ihnen.
    Neill joggte zu ihm. „Ist es so weit, Trav?“
    „Jep.“
    „Es wird bestimmt komisch, ein Mädchen hier zu haben.“ Neill ließ sich gegen die Stallwand sinken und wirkte betrübt. „Ich muss jetzt wohl immer meine Hose anziehen, wenn ich nachts mal schnell aufs Klo muss, hm?“
    Travis bemühte sich um einen ernsten Gesichtsausdruck. Den Jungen

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