Kann es wirklich Liebe sein
konnte.
„Meinst du, ich sollte ihr Zeit geben, sich an mich zu gewöhnen, bevor ich in ihr Zimmer ziehe?“ Travis rieb sich nervös den Nacken.
„Mensch, Travis, es ist dein Zimmer, nicht ihres.“
„Ich meine es ernst, Crockett. Es wäre doch nur angemessen, meinst du nicht? Diese ganze Sache ist für uns beide so schnell gegangen.“
Der Schalk verschwand aus Crocketts Augen und seine Lippen wurden schmal. „Willst du etwa damit sagen, dass du dich gar nicht zu ihr hingezogen fühlst?“ Er klang böse. „Dann hättest du diese Sache niemals durchziehen –“
„Natürlich finde ich sie attraktiv“, zischte Travis. „Sieh sie dir doch an. Man müsste schon blind sein, wenn man sich nicht zu ihr hingezogen fühlen würde.“
Crockett entspannte sich.
„Ich dachte nur, vielleicht sollte ich ihr erst einmal den Hof machen, bevor wir …“ Travis spielte mit seinem Stiefel an der Ecke des Teppichs herum. Er wollte eine Partnerin, die nicht nur ihre Pflicht erfüllte.
„Wann genau willst du ihr denn den Hof machen? Während wir die Scheune aufbauen? Oder vielleicht, wenn wir unsere Rinder auf die Weiden treiben, weil die Hälfte unseres Futters sich in Rauch aufgelöst hat? Dank Mitchell haben wir jetzt, wo der Winter bald vor der Tür steht, unglaublich viel Arbeit.“ Crockett sah an die Decke und stieß den Atem aus, bevor er sich wieder seinem Bruder zuwandte. „Ich weiß nicht, was die richtige Antwort auf deine Frage ist. Ich habe noch weniger Erfahrung mit Frauen als du. Unglaublich, dass das überhaupt möglich ist. Sprich einfach mit Meredith. Entscheidet gemeinsam, was das Beste für euch beide ist. Und betet zusammen.“
„Travis?“ Merediths sanfte Stimme ließ ihn zusammenzucken.
Er wandte sich um. Hatte sie das Gespräch mit angehört? Er hoffte nicht und versuchte, einen unbeteiligten Gesichtsausdruck aufzusetzen.
„Ich dachte, unsere Gäste hätten vielleicht gerne ein paar Zimtröllchen.“ Sie sprach zögerlich und schien Schwierigkeiten zu haben, ihm in die Augen zu schauen, doch ihr Lächeln entspannte den Knoten in seinem Bauch.
Travis bot ihr seinen Arm an und wandte sich zu den Anwesenden um. „Meine Frau informiert mich gerade darüber, dass es Zeit zum Essen ist. Und ich bin auf die Kochkünste meiner Frau gespannt.“
„Es braucht einen tapferen Mann, um eine Frau zu heiraten, ohne dass er ihre Kochkünste kennengelernt hat“, scherzte der Pastor und ging in den Flur voran.
„Sagt der Mann, der am schnellsten in der Küche sein will.“
Meredith kicherte neben ihm und Travis lächelte. Er legte seine Hand über ihre und freute sich über den Ring seiner Mutter an ihrem Finger.
„Ich meinte Sie, mein Lieber. Ich habe Miss Merediths Backkünste schon genießen dürfen und weiß genau, was Sie erwartet. Und ich werde mir das größte Stück schnappen, nur damit das klar ist.“ Er beschleunigte seine Schritte, als wollte sich irgendjemand an ihm vorbeidrängeln, und alle brachen in Gelächter aus.
Gewarnt durch das gute Gehör des Mannes, beugte sich Travis zu Meredith und flüsterte ihr ins Ohr: „Wenn die Zimtrollen nur halb so süß schmecken wie ihre Bäckerin, werden sie köstlich sein.“
„Travis“, flüsterte sie verlegen zurück und ihre rosa Wangen passten wunderbar zu ihrem Kleid.
Er grinste noch breiter und führte sie in die Küche.
Um sie zu werben gefiel ihm besser, als er erwartet hätte.
Kapitel 18
Meredith seufzte, während sie eines von Travis’ Hemden aus dem Waschtrog hob und es auf die Leine hängte. Schon früher hatte sie am Ende eines Waschtages immer ihren schmerzenden Rücken gespürt, doch als sie sich nun umsah und die ordentlichen Reihen von Hemden, Bettwäsche und Tischdecken im Wind wehen sah, konnte sie sich ein stolzes Lächeln nicht verkneifen.
Dies alles tat sie für ihre Familie. Ihren Ehemann. Faszinierend, wie glücklich sie dieser einfache Gedanke machte.
Während sie noch lächelte, warf sie ein weiteres Hemd über die Leine und stemmte dann ihre Hände in den Rücken. Zufrieden reckte sie sich und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Hinter ihr schlug eine Tür zu und sie wandte sich um.
Jim trampelte die hintere Treppe hinunter. Durch seine kräftigere Statur waren seine Schritte lauter als Travis’ lässiger Gang. Auch seine Haare waren ein wenig heller als die ihres Mannes, aber seine Augen hatten die gleiche grüne Farbe, obwohl Meredith fand, dass Jims weniger funkelten als Travis’.
Meredith hob eine
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