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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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schien diese Feststellung sichtlich mitzunehmen. „Ja, ich denke, das musst du. Aber immerhin musst du dir keine Gedanken mehr um die Wäsche machen.“
    Neills Gesicht hellte sich sichtlich auf. „Jim hat mir gesagt, sie würde sich ums Essen kümmern, aber er hat mir nichts von der Wäsche gesagt.“ Er stieß sich von der Stallwand ab und hüpfte fast in Richtung Haus. „Komm schon, Trav. Beeil dich, wir müssen dich unter die Haube bringen.“
    Travis lachte. „Wasch dich, bevor du ins Haus gehst, Kleiner.“ Neill trottete davon und Travis wandte sich an Jim. „Bestimmt ist er froh, dass er nicht mehr waschen muss.“
    „Er wird seine Meinung schon noch ändern, wenn seine Klamotten anfangen, nach Blumen zu riechen“, grummelte Jim.
    „Warum sollten sie anfangen, nach Blumen zu riechen?“
    Jim zuckte mit den Schultern. „Es ist eine Tatsache, dass die Kleider eines Mannes beginnen, nach der Frau zu riechen, sobald sie anfängt, sich darum zu kümmern. Und Frauen riechen nun einmal nach Blumen.“
    „Meredith riecht nicht nach Blumen.“ Travis runzelte die Augenbrauen. Er erinnerte sich an den Rosenduft, den seine Lehrerin früher immer aufgelegt hatte. Er hatte sich nie getraut, frech zu sein, aus Angst, zu ersticken, wenn er zur Strafe in der Ecke neben ihrem Pult hätte stehen müssen. Meredith roch nicht so. Sie roch … nun ja … wie Meredith. Nach Zimt und Sonnenschein.
    „Cassie schon.“
    Travis konnte sich nicht daran erinnern, dass Merediths Cousine nach irgendetwas gerochen hatte, aber er würde nicht darüber diskutieren. Stattdessen klopfte er seinem Bruder auf die Schulter und grinste ihn an. „Wir müssen alle Abstriche machen. Und egal, wonach unsere Klamotten auch riechen werden, Meredith gehört ab heute zur Familie. Merk dir das.“
    Jims Mundwinkel wanderten nach oben. Dann nickte er und besiegelte per Handschlag mit Travis das Übereinkommen. Archers hielten immer zusammen. Nicht einmal duftende Wäsche würde sie auseinanderbringen können.
    Jim ging in Richtung Haus und Travis wollte ihm folgen, doch da fiel sein Blick auf einen kleinen blühenden Busch neben dem Zaun, der den Garten hinter dem Haus umgab. Der Großteil der Blüten war schon verwelkt, doch an einer Stelle fanden sich noch weiße Knospen. Travis lenkte seine Schritte dorthin.
    Meredith mochte nicht nach Blumen riechen, doch das bedeutete nicht, dass sie sich nicht über einen Brautstrauß freuen würde. Seine Mutter hatte ihm immer einen Kuss gegeben, wenn er Wildblumen für sie gepflückt hatte. Sie hatte sich über sie gefreut, sie in eine Vase gestellt und ihm gesagt, was für ein guter Junge er sei, dass er ihr so ein wunderschönes Geschenk brachte. Vielleicht wäre auch Meredith glücklich über eine solche Aufmerksamkeit. Entschlossen zog er sein Taschenmesser und schnitt die Blumen ab.
    Auf dem Weg zum Haus schob er seine Hand in die Hosentasche, um sicherzugehen, dass der Ring seiner Mutter noch dort war. Nachdem er Merediths Koffer nach oben getragen hatte, hatte er den Bolotie von dem Schmuckstück abgeknotet und ihn umgelegt, da er davon ausgegangen war, dass die Hochzeit nun unmittelbar bevorstand. Unerwarteterweise hatte sich die Zeremonie verschoben und die Cowboy-Krawatte drohte ihn bereits seit über einer Stunde zu erwürgen. Aber jetzt war seine Braut endlich bereit dazu, ihn von diesem Schicksal zu erlösen.
    Er fand es schrecklich, dass er als Letzter auf seiner eigenen Hochzeit erscheinen würde, daher rannte Travis nun ins Haus, warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel und betrat das Wohnzimmer.
    Der Pastor stand mit einer offenen Bibel in den Händen und einem warmen Lächeln auf den Lippen neben dem Kamin. Travis’ Brüder hatten sich vor dem Sofa aufgereiht, während Everett und Cassandra Hayes neben dem Bücherregal standen.
    Die einzige Person, die er nicht sah, war Meredith.
    Dann erregte ein leises Rascheln in der Zimmerecke seine Aufmerksamkeit. „Du kannst deine Meinung immer noch ändern.“ Merediths heiseres Flüstern erreichte sein Ohr, bevor er sich ganz zu ihr umgewandt hatte.
    Er wollte gerade eine höfliche Erwiderung abgeben, als ihr Anblick ihm die Sprache verschlug. Sie war wie eine Erscheinung. Ihr honigfarbenes Haar war hochgesteckt, doch freche Locken umspielten ihre zarten Züge. Am liebsten hätte Travis ihre Wange berührt.
    Ihre Lider waren gesenkt und er wunderte sich über ihre Schüchternheit, bis er merkte, dass er ihr noch nicht geantwortet hatte.

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