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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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„Meri, sieh mich an“, murmelte er so leise, dass niemand sonst es hören konnte.
    Ihre langen Wimpern hoben sich und die blauen Augen, die die seinen trafen, ließen sein Herz schneller schlagen. Meredith knabberte an ihrer Unterlippe, während sie ihn ansah.
    „Ich werde meine Meinung nicht ändern!“
    Meredith entspannte sich sichtlich und ein nervöses Lächeln umspielte ihren Mund. Er erwiderte ihr Lächeln kaum selbstbewusster. Dann erinnerte er sich an den kleinen Strauß, den er ihr gepflückt hatte.
    „Sie sind nicht besonders hübsch, aber vielleicht gefallen dir die Blumen ja.“
    Sie schien einen Moment lang den Atem anzuhalten. Travis wurde immer unruhiger. „Ich weiß, es ist eigentlich eher Gestrüpp, also kann ich verstehen, wenn du sie nicht haben willst. Vielleicht war es auch einfach eine dumme Idee.“ Während er noch Entschuldigungen murmelte, griff Meredith nach seiner Hand.
    „Wag es nicht, diese Blumen Gestrüpp zu nennen, Travis Archer. Sie sind wunderschön!“ Ihre Augen funkelten feucht. „Keine Braut könnte sich einen besseren Strauß wünschen. Ich danke dir.“
    Als ihre Hand die seine berührte, um die Blumen entgegenzunehmen, wurde die Anspannung in Travis’ Brust noch größer. Steif bot er ihr seinen Arm an und führte sie zum Pastor hinüber.
    * * *
    Travis erinnerte sich nicht daran, was der Pastor während der kurzen Zeremonie gesagt hatte. Er ging davon aus, dass er selbst an der richtigen Stelle die richtigen Dinge gesagt haben musste, und ihm war entfernt bewusst, dass Meredith es genauso gemacht hatte. Aber als der Pastor ihn aufforderte, die Braut zu küssen, klingelten bei ihm alle Alarmglocken.
    Wie küsste man eine Frau, von der man niemals gedacht hatte, dass man sie heiraten würde? Die man nicht einmal eine Woche lang kannte? Mit dem Gedanken, ihr einen schnellen Kuss auf die Wange zu geben, beugte er sich vor. Doch er konnte seinen Blick nicht von ihren vollen Lippen wenden und bemerkte, wie sie sich leicht öffneten, als Meredith den Atem einsog. Ehe er sich versah, trafen seine Lippen auf die ihren. Der Kuss war kurz, sanft, aber außerordentlich süß. Wenn Neill nicht einen lauten Jubelruf ausgestoßen hätte, hätte Travis sich noch einen Kuss gestohlen.
    Merediths Wangen hatten eine leichte Röte angenommen, als sie sich umwandte, um die Glückwünsche von ihrer Cousine in Empfang zu nehmen. Travis wurde von seinen Brüdern umarmt und alle klopften ihm auf den Rücken, die Schultern und sonstige Körperstellen, die sie erreichten.
    „Das heißt wohl, dass du nicht mehr bei mir pennst, was?“ Neill stieß ihm den Ellenbogen in die Seite.
    Obwohl er froh war, nicht mehr das Zimmer mit seinem Bruder teilen zu müssen, stieg nun auch Travis die Röte ins Gesicht.
    Crockett grinste Travis frech an. „Er wird dein Schnarchen sicher vermissen, Kleiner, aber bestimmt lenkt Meredith ihn von seinem Verlust ab.“
    Travis hätte nicht gedacht, dass es möglich wäre, doch er wurde noch röter. „Sei still, Crock“, brummte er.
    Er war so mit seinen Gedanken an Mitchell und die Scheune beschäftigt gewesen, dass er überhaupt nicht daran gedacht hatte, was eine Hochzeit bedeutete. Denn nach dem Austauschen der Eheversprechen kam ja irgendwann die Hochzeitsnacht. Plötzlich wurde ihm kalt.
    Er sah hinüber zu Meredith und die Kommentare seiner Brüder verschwommen, als er seine Frau betrachtete. Den Schwung ihrer Wange. Die Art, wie der Stoff ihren Nacken streichelte und ihn einlud, es ihm gleichzutun. Ihre schlanke Taille. Ihr schön geformter Körper –
    In dem Moment sah Meredith ihn an und Travis zuckte wie von einem elektrischen Schlag getroffen zusammen. Schnell wandte er sich wieder seinen Brüdern zu.
    Travis wusste, dass Meredith ihm sein Eherecht nicht vorenthalten würde. Sie würde es als ihre Pflicht ansehen. Doch die meisten Ehemänner hatten erst einmal um ihre Frau geworben, ihre Gunst mit süßen Worten und Geschenken gewonnen. Außer den Blumen hatte er ihr noch nichts außer einem verletzten Bein und einer Kopfwunde beschert.
    „Warum schaust du so düster, Bruder?“ Crockett legte seinen Arm um Travis’ Schulter. „Willst du, dass ich mich um die Gäste kümmere, damit du ein bisschen Zeit mit deiner Braut verbringen kannst?“ Er zuckte vielsagend mit den Augenbrauen, doch Travis ignorierte die Anzüglichkeit in seinem Blick.
    Er zog Crockett auf die Seite und sprach so leise mit ihm, dass niemand sonst seine Worte hören

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