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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Wesen sind – wenn wir einmal etwas Wunderschönes haben aufblitzen sehen, dann lassen wir nicht locker, in der Hoffnung, es eines Tages wiederzusehen. Wenn wir uns also weiter nach euch sehnen und verzehren, liegt das ganz bestimmt nicht daran, dass ihr uns zappeln lasst und generell wie ein Stück Scheiße behandelt, sondern daran, dass wir uns so gut an jenes Aufblitzen des Wunderschönen erinnern können. Wir bleiben bei euch, weil wir ganz am Anfang erlebt haben, wie liebenswürdig, fürsorglich, witzig und romantisch ihr sein könnt – damals, als ihr bei uns landen wolltet, damals, als ihr euch richtig angestrengt habt, uns zu umgarnen . .. und euch noch von eurer Schokoladenseite gezeigt habt. Was soll ich sagen? Wir sind immer noch da, weil wir warten, hoffen und beten, dass das Wunderschöne, dass dieser Mann, dieser Kavalier in euch eines Tages zurückkehrt.
    Es sind jene ersten Tage, an denen ihr Eindruck auf uns macht und uns an den Haken bekommt.
    Jene Tage, an denen ihr euch M wie Mühe gebt.

    Dazu gehört auch – ich greife hier dem Alphabet ein wenig vor – das ganz große Z für Zuhören . In unseren Augen gibt es nichts Schöneres als einen Mann, der uns Frauen tatsächlich zuhört. Der sich in Ruhe hinsetzt und die Ohren spitzt, statt einfach nur ihren Lippen dabei zuzusehen, wie sie sich bewegen, während er im Geiste beim nächsten Fußballspiel, seiner Arbeit, dem letzten Sex, ihrem Ausschnitt oder dem Abendessen ist. Der einfach zuhört und auch hört , was sie sagt. Man sagt, der Schlüssel zu einer guten Beziehung ist gute Kommunikation. Und ich sage, gute Kommunikation fängt damit an, dass man seinem Gegenüber richtig zuhört. Wenn sie weiß, dass du hörst, was sie sagt, dass du ihren Gedanken und Meinungen folgst, wird sie sich von dir wertgeschätzt fühlen. Wenn sie sich von dir wertgeschätzt fühlt, wirst auch du in ihrem Ansehen steigen. Glaubt mir: Natürlich würden wir eine nette kleine Prada-Handtasche nicht schnöde ablehnen (kleine Geschenke erhalten die Freundschaft!) – aber für die allermeisten Frauen zählen die guten alten Fleißpunkte viel, viel mehr als Geld.

    Als das Telefon eine Stunde später erneut klingelte, schaffte sie es gerade so, den Hörer abzunehmen.
    Â»Hallo?« Sie krächzte wie ein Frosch, auf den gerade jemand draufgetreten war.
    Â»Alice? Ups, Entschuldigung! Habe ich dich geweckt?«
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass es Daniel war.
    Â»Nein. Nein, gar nicht.« Sie war völlig perplex, dass er sie anrief.
    Â»Doch. Ich hör’s dir doch an!« Er klang amüsiert.
    Â»Hm.«
    Â»Wein. Zu viel Wein.«
    Â»Mörderisch.«
    Â»Mein Kopf fühlt sich an, als sei er in einem dieser Metalldinger, mit denen man Orangen ausquetscht.«
    Â»Autsch. Und Florence ist schuld?«
    Â»Klar. Wofür hat man denn Freundinnen …?«
    Â»Na ja, ich muss schon sagen – als ich dich gestern bei ihr abgesetzt habe, warst du noch vollkommen nüchtern.«
    Â»Sie hat mich gezwungen. Sie hat mir gegen meinen Willen Wein eingeflößt. Ein Glas nach dem anderen.« Trotz der rasenden Kopfschmerzen musste Alice selbst lachen.
    Â»Kann dieser Zustand mit einigen Stunden Bettruhe, gefolgt von der Einnahme viel zu vieler Kohlenhydrate, überwunden werden, oder meinst du, dass das ganze Wochenende gelaufen ist?«
    Â»Ersteres, will ich doch hoffen. Warum?«
    Â»Na ja, also, jetzt habe ich schon so viel über Flo gehört, aber kennen tu ich sie immer noch nicht, darum dachte ich, ob ihr vielleicht Lust hättet, Sonntagmittag zum Essen ins Cottage zu kommen? Ich habe auch ein Bonbönchen für euch: Julian wird hier sein. Und ich weiß doch, wie gerne ihr beiden ihn mal kennenlernen würdet …«

    Fünf Minuten nachdem sie aufgelegt hatte, klingelte das Telefon schon wieder.
    Â»Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!«, schrie es am anderen Ende der Leitung, kaum dass Alice abgenommen hatte.
    Â»Hallo, Flo.« Alice musste grinsen. »Wenn ich richtig interpretiere, hat Daniel dich gerade angerufen …«

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Sie wurden um zwölf Uhr im Shoestring Cottage erwartet.
    Um halb zwölf stand Alice in der Küche des Pförtnerhauses und starrte Flo wie vom Donner gerührt an.
    Â»Flo! Was hast du denn an?«
    Flo trug ein hautenges

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