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Kantaki 01 - Diamant

Kantaki 01 - Diamant

Titel: Kantaki 01 - Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Projektionslinse verriet. Es erzählte von einer Person mit Charisma und dem Feuer eines fanatischen Eifers, das nie erlöschen würde, nur immer heftiger brannte, bis es die Seele verschlang und allein Asche übrig blieb.
    »Wir verlangen einen Preis«, erwiderte Mutter Rrirk. »Ihr müsst uns für den Transport bezahlen.«
    Der Mensch kniff die Augen zusammen. »Und welche Bezahlung erwarten Sie von uns?«
    »Von dir, Jonas Jacob Hudson, erwarte ich eine Träne aufrechten Kummers. Dafür bringe ich dich und die anderen zu einem Planeten, auf dem ihr euch niederlassen könnt. Du hast eine eurer Stunden Zeit, um darüber nachzudenken. Ich kehre zurück.«
    Die alte Kantaki bedeutete den Akuhaschi, die Verbindung zu unterbrechen.
    »Eine Träne aufrechten Kummers«, wiederholte Chsantahi nachdenklich. »Vielleicht ist das ein zu hoher Preis für diesen Menschen. Und was soll der Konversionsfonds der Kantaki mit einer menschlichen Träne anfangen?«
    »Nichts«, gestand Mutter Rrirk. »Aber es kommt nicht immer auf den Wert des Preises an. Die Wirtschaft meines Volkes kann auch die eine oder andere Gratispassage überleben. Flieg mein Schiff zur Erde, Chsantahi, damit wir auch dort unsere Dienste anbieten können. Wir bringen die Menschen zu den Sternen. Und sie werden dafür bezahlen, mit Dingen, die der Konversionsfonds durchaus verwenden kann.« Die alte Kantaki hob eines ihrer vorderen Glieder und deutete damit auf eine besonders große Projektionslinse, die den Zylinder der Flüchtlinge zeigte. »In einer ›Stunde‹ sind wir wieder hier und nehmen den Preis in Empfang. Für ihn gibt es sicher keinen höheren.«
     

 
     
     
     
     
     
     
Dreitausend Jahre
 
und einen
Zeitkrieg später …
 

1
Orinja
2. Planet des Takhal-Systems
Einflussbereich des Konsortiums
Januar 421 SN ·  linear
     
    Die heftige Explosion ließ sogar im Aussichtsbereich den Boden erzittern.
    Rungard Avar Valdorian blickte durch die transparente Wand der Kuppel und sah den Lichtblitz am Ende der Verarbeitungsanlagen; die miteinander verbundenen Gebäude und automatischen Module zogen sich wie eine Schlange aus Stahl, Elektronik und speziellen Synthomassen über den heißen, rotbraunen Boden der Scholle. Das ferne Flackern spiegelte sich in seinem Gesicht wider, als er beobachtete, wie es zu einem Kollaps der Sicherheitsfelder kam und mehrere Gebäude barsten. Wenige Sekunden später erreichte ihn das Donnern, durch die dicke Wand der Kuppel gedämpft, und es schien das Zittern des Bodens zu verstärken.
    Er dachte an die bevorstehenden Verhandlungen und hob den Kommunikationsservo vor die Lippen. »Thalsen?«
    Der Sicherheitschef von Orinja meldete sich sofort. »Ein Bombenanschlag, Primus. Ich empfehle Ihnen, den Schutzraum aufzusuchen. Unsere Sicherheitskräfte befinden sich bereits im Einsatz.«
    »Meine Anwesenheit sollte geheim bleiben«, sagte Valdorian kühl.
    »Ich weiß, Primus.« Ein Hauch von Nervosität erklang in der Stimme des Sicherheitschefs. »Es steht noch nicht fest, dass sich der Anschlag gegen Sie richtet. Vielleicht handelt es sich um einen einfachen Sabotageakt.«
    Valdorian wusste es besser. Im Lauf der Jahrzehnte hatte er einen sechsten Sinn dafür entwickelt.
    Er wandte sich von der transparenten Wand ab und verließ die Kuppel, eilte durch den stillen, privaten Bereich der Minenstadt und erreichte kurze Zeit später den Schutzraum. Türen aus massiver Stahlkeramik schlossen sich hinter ihm; hinzu kamen Schirmfelder, von autarken Generatoren erzeugt. Dieser Raum konnte sogar einer nuklearen Explosion standhalten, und Valdorian bezweifelte, ob die Attentäter über solche Waffen verfügten. Aber es gab andere, subtilere Methoden, um zu manipulieren, zu zerstören und zu töten.
    Valdorian trat in die Mitte des großen, runden Raums, näherte sich einer schlichten Konsole, die neben einer einladend wirkenden Sitzgruppe stand. Er berührte die Kontrollen, dämpfte das Licht und aktivierte die Projektoren. Dreidimensionale Darstellungen erschienen an den gewölbten Wänden, wie Fenster, die Ausblick gewährten auf das Geschehen in verschiedenen Bereichen der Minenstadt und anderen Regionen des Planeten. Er sah brennende Korridore dort, wo die Bombe explodiert war, zerfetzte Installationen, halb geschmolzene Kraftfeldgeneratoren, die losen Kabelstränge unterbrochener Distributionssysteme. Unverletzte Arbeiter liefen umher, holten Ausrüstungen und versuchten, den Rettungsgruppen zu helfen. Es ging vor allem

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