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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Kom-Servos handelte, dass jemand versuchte, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Doch der vermeintliche Hinweis auf nahe Rettung war genau das Gegenteil, die Stimme des Todes.
    Die Luft entwich, als das, was sie vom Vakuum des Alls trennte, zu verschwinden begann.
    Valdorian stellte fest, dass er die Hände gehoben hatte – sie befanden sich dicht vor Diamants Hals.
    Das ist die letzte Gelegenheit!, kreischte der andere Valdorian.
    Und dann, zu seiner eigenen Verblüffung, fand er die Kraft, die Hände wieder sinken zu lassen. »Ich bin nicht mehr der, für den Sie mich halten«, sagte er, obwohl er wusste, dass er nicht zu der Frau sprach, die er in seiner Welt vor hundertzwanzig Jahren kennen gelernt hatte. »Ich bin …«
    Aus dem Pfeifen wurde ein jähes Heulen, und die plötzliche Dekompression war wie eine unsichtbare Faust, die Valdorian packte und ins All riss. Er schrie, aber der lautlose Schrei bewirkte nur, dass auch aus seinen Lungen die Luft entwich.
    Dies war er, der letzte Moment.
    Die dunkle Tür öffnete sich, und auf der anderen Seite …
     
     
Braun
     
    Ein Humanoide, klein und dürr, schritt durch seine Domäne, nicht im Inneren des Zapfens, der das Spiel enthielt, sondern am Ende eines großen grauen Trichters, dort, wo Zeit manipuliert und dem Geflecht falscher Realitäten hinzugefügt wurde. Olkin betrat Räume, von dessen Existenz er allein wusste und die selbst von den Temporalen nicht betreten werden konnten. In einem von ihnen verharrte er und betrachtete den Nabel der Möglichkeiten, den Uterus, aus dem seine Gedanken neue Entwicklungen schaffen konnten. Die bunten Muster befriedigten ihn nicht nur auf einer rationalen Ebene, sondern auch auf einer ästhetischen. Komplexe Pläne, Stimulationen in der Genese der Dinge, sanftes Steuern und kreative Handhabung des Unerwarteten, das immer eine Chance hatte, wie es die Unschärfe im Quantenfundament des Seins wollte – das alles sah gut aus, wenn es sich in die gewünschte Richtung entwickelte. Ein kleines Detail, das zuvor wichtig gewesen war, inzwischen aber einiges von seiner Bedeutung verloren hatte, erregte seine Aufmerksamkeit, und ein Lächeln erschien auf den Lippen des buckligen Humanoiden.
    »Soll ich dich zurückholen, Dorian? Soll ich euch beide hierher holen, um euch bei mir spielen zu lassen?« Für einen Moment, der in dieser Domäne ohne Zeit blieb, untersuchte er diese Idee, entschied sich dann aber anders. Es wäre dumm gewesen, ausgerechnet jetzt, während der finalen Phase, einen Fehler zu machen und dem Unerwarteten zu viel Spielraum einzuräumen. Valdorian konnte noch immer den von Anfang an beabsichtigten Zweck erfüllen, auch wenn sich seine Funktion bei den vielen Wechselwirkungen der Dinge vielleicht erübrigte. Immer gewappnet und auf alles vorbereitet sein, so lautete eines von Olkins Prinzipien. Und deshalb wirkte er mit einem weiteren verändernden Gedanken auf den Nabel der Möglichkeiten ein.
     
     
Indigo
     
    Ein Kampfschiff des Widerstands, geformt wie eine Hand, deren Finger nach vorn deuteten, erschien an einer bestimmten Stelle im Urirr-System und flog einen Kurs, den es schon die ganze Zeit geflogen war, obwohl dieser Bereich abseits des Kampfgebietes lag. Es ortete das Erste von Vater Jorrns Schiff, näherte sich und erreichte das aufgebrochene Segment genau in dem Augenblick, als sich die hyperdimensionale Trennwand auflöste und entweichende Luft zwei Personen ins All riss. Der Pilot begriff, dass er sofort handeln musste, und zum Glück verfügte er über das notwendige Geschick. Er öffnete einen Hangar und rejustierte Atmosphärenschild und lokale Gravitation, während er das Schiff so vor die beiden Sterbenden steuerte, dass ihr Bewegungsmoment sie durch die schwache energetische Barriere des Schilds in den Hangar trug. Der Vorgang hatte nur wenige Sekunden gedauert, doch diese Sekunden konnten über Leben und Tod entscheiden.
    Kurze Zeit später erhielt der Pilot die Meldung, dass die beiden Personen gerade noch rechtzeitig gerettet worden waren. Daraufhin setzte er den Flug zufrieden fort, während weiter im Inneren des Urirr-Systems das Gros der Flotte die Temporalen in die Flucht schlug. Leider zu spät: Munghar, auch in dieser Realitätslinie Heimat der Kantaki, war zu einem Glutball geworden.
     

22
Offenbarungen
     
Braun: Akida
     
    Agoron befand sich noch immer im Informationsjunktim des Brutschiffs Akida, und gleichzeitig weilte er ganz woanders, in einer Lücke zwischen zwei Bildern, die

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