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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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seiner Seele zu reichen – bis hin zu dem Verlies, in dem die dunkle Kreatur lauerte und versuchsweise an ihren Ketten zerrte.
    »Dies ist der Vortex, nicht wahr?«, fuhr Valdorian hastig fort, und sein altes Selbst, das noch immer existierte, kam sich wie ein Narr vor: Er, Rungard Avar Valdorian der Neunzehnte, stand wie ein Bittsteller vor dieser verwahrlosten, stinkenden Frau, die sich bis vor einigen Minuten in einer Art Delirium befunden hatte. Und doch hing er an diesem Moment wie an einem Rettungsseil über einem tiefen Abgrund. »Ich spüre es, durch das, was mich mit Olkin verbindet. Ja, dies ist der Vortex, und der … originäre Manipulationspunkt befindet sich in der Nähe. Ich habe versprochen, uns hierher zu bringen, und ich habe mein Versprechen gehalten.«
    »Aber es fehlt eine Möglichkeit, den zweiten Zeitkrieg ungeschehen zu machen. Der ursprüngliche Manipulationspunkt ist von einer Barriere umgeben. Wir haben immer wieder versucht, sie zu durchdringen. Vergeblich.«
    »Wir?«
    Diamants Blick ging plötzlich an ihm vorbei, und Valdorian drehte sich ruckartig um. Drei Personen kamen aus einem der beiden goldenen Ringe, zuerst ein Alter, dürr und wie ausgemergelt, das Gesicht eingefallen – kraftlos wankte er zur Seite und sank zu Boden. Diamant und Valdorian schenkte er keine Beachtung; vielleicht bemerkte er sie nicht einmal. Ihm folgten zwei weitere Personen: eine elegante Frau von unbestimmtem Alter, jung und gleichzeitig in die Aura großer Weisheit gehüllt, mit langem braunen Haar und ebenfalls braunen Augen, in denen Valdorian einen Glanz sah, der ihn sonderbarerweise an Olkin erinnerte. An ihrer Seite stand ein etwa dreißig Jahre alter Mann, dessen Körper und Kleidung den verwirrenden Eindruck erweckten, gerade erst wieder feste Struktur zu gewinnen.
    »Wir sind da«, sagte die Frau. »An diesem Ort wird sich alles entscheiden.« Sie sah Valdorian und Diamant an. »Haben Sie etwas zu trinken und zu essen? Nicht für uns, sondern für den armen Eklund.« Sie deutete auf den entkräfteten Alten.
    Diamant begann sofort mit einer Suche in all dem Unrat, und Valdorian schauderte innerlich bei der Vorstellung, etwas aus diesem Dreck zu sich zu nehmen. Doch bei dem Alten namens Eklund schien es eine Frage des Überlebens zu sein.
    »Ich könnte ebenfalls einige organische Substanzen gebrauchen, aus denen sich Energie gewinnen lässt«, sagte der etwa dreißig Jahre alte Mann.
    »Ich muss noch ein Nahrungspaket haben. Und eine Packung mit vitaminiertem Wasser.« Diamant kramte in dem Durcheinander aus Abfällen. »Meine Güte, wie sieht es hier aus! In den letzten Monaten scheine ich selbst die grundlegenden Dinge vernachlässigt zu haben. Hier!« Sie hob zwei fleckige Behälter. »Sie können es sich teilen.«
    Der Mann neben der braunhaarigen Frau schüttelte den Kopf. »Das braucht Eklund. Für mich wäre es nicht annähernd genug. Um ausreichend Energie aufzunehmen, benötige ich mindestens zwanzig Kilo Protein.«
    »Zwanzig Kilo?«, fragte Diamant, als sie zum halb bewusstlosen Eklund ging.
    »Wer sind Sie?«, fragte Valdorian die elegante Begleiterin des jungen Mannes.
    »Ich bin KiTamarani«, antwortete die Frau. Sie deutete auf den Mann an ihrer Seite. »Das ist Raimon, mein Sohn. In gewisser Weise.«
    »In gewisser Weise?«, wiederholte Valdorian verwundert und sah aus dem Augenwinkel, wie Diamant dem Alten vorsichtig Wasser einflößte. Nach den ersten Tropfen wollte er gierig trinken, aber sie hinderte ihn daran.
    »Meine Hoffnungen und Wünsche haben ihn geschaffen, auf einer Welt, die Sie Kerberos nennen«, sagte KiTamarani und richtete einen Blick auf Valdorian, von dem er sich wie aufgespießt fühlte. Vor dieser Frau, so begriff er, gab es keine Geheimnisse. Und er wunderte sich über ihre Stimme. Sie erreichte nicht nur die Ohren, sondern schien auch inmitten seiner Gedanken zu erklingen. Auch das verband sie mit Olkin.
    »Kerberos«, brachte er hervor.
    »Sie waren dort«, fuhr KiTamarani fort. »Ich habe Sie gespürt. Im Keim des Omnivors. Sie waren sein Wegfinder.«
    Der goldene Stern, erinnerte sich Valdorian. Das zweite Artefakt, das die Wissenschaftler des Autokraten gefunden hatten.
    »Das Universum kollabiert«, fügte KiTamarani hinzu. »Es gilt, die letzte Chance zu nutzen, die uns das Konziliat gegeben hat.«
    Eklund hatte dankbar getrunken und knabberte nun an einem graubraunen Nahrungsriegel. Diamant wandte sich halb von ihm ab.
    »Das Konziliat? Die Kantaki haben

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