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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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etwas hatten sie gemeinsam: Sie bestanden aus Metall oder einer metallartigen Substanz.
    »Trümmer?«, fragte Eklund leise, und der Wind riss ihm das Wort von den Lippen. »Was ist hier geschehen?«
    Raimon streckte den Arm aus, und Eklund sah in die Richtung, in die er deutete.
    Über viele Kilometer hinweg führte der Grat leicht nach oben, und an seiner höchsten Stelle sah Eklund …
    »Gebäude?«
    Raimon schüttelte langsam den Kopf. »Das hiesige … Elysium besteht aus der Residualenergie von Konzilianten. Dies hier …« Er deutete auf die vielen unterschiedlichen Objekte. »Es sind die Reste einer Sphäre, nicht die eines Konziliantensterns.«
    Plötzlich begriff Eklund den Grund für die Trauer, die er zuvor bei Raimon gespürt hatte. Sie bezog sich nicht allein auf KiTamaranis Zustand.
    »Soll das heißen …«
    »Um deine vorherige Frage zu beantworten: Ja, wir haben das Konziliat gefunden. Beziehungsweise das, was von ihm übrig ist. Es fand hier sein Ende.«
     

14
Veränderungen
     
Braun: Akida
     
    Als Agoron das Ovum des Brutschiffs Akida betreten wollte, kam es zum vierten Attentat auf ihn.
    Er wusste schon seit geraumer Weile, dass in ihm eine neue Veränderung begonnen hatte, vielleicht ebenso drastisch wie jene, die den einfachen Eternen, den Suggestor namens Agorax, in den Säkularen Agoron verwandelt hatte, Mitglied des Zirkels der Sieben und Äonar, damit das Oberhaupt aller Eternen. Einige seiner Hautschuppen waren weicher geworden, andere härter, und sie glänzten nicht mehr silbern, sondern gelb und zinnoberrot, und er glaubte zu spüren, wie neue Organe in ihm wuchsen, deren Zweck ihm noch verborgen blieb. Manchmal verschob sich seine Wahrnehmung, und dann schien es zu einer Art Phasenübergang zu kommen, der es ihm erlaubte, Dinge zu sehen, die erst noch geschehen mussten. Dies hatte nichts mit der Fähigkeit der Eternen zu sein, sich in der Zeit so zu bewegen wie im Raum und Einfluss auf die Kausalität zu nehmen, die keineswegs ehern war, wie sie seit Tyragon wussten. Bei den Visionen, die sich gelegentlich in den Mittelpunkt von Agorons Aufmerksamkeit schoben, handelte es sich in meisten Fällen um Warnungen, die Aktionen des Widerstands galten – oder Attentaten.
    Vor ihm glühte und gleißte es. Agoron wich einige Schritte zurück und sagte: »Separation des vierten Segments.«
    Das halbintelligente Maschinenselbst des Brutschiffs reagierte sofort, und glühende Energievorhänge fielen vor dem Äonar herab.
    Dahinter blitzte und donnerte es. Dunstschwaden wogten zwischen den energetischen Barrieren, vermutlich Giftgas.
    Agoron spürte das Äquivalent von Schmerz im Maschinenselbst, aber er verschwand sofort wieder, als die Akida ihre Wunden unverzüglich heilte. Die autonomen Einheiten von Erneuerern und Reparateuren kamen aus den überall verlaufenden Wartungskanälen, stellten die strukturelle Integrität dort wieder her, wo Sprengkapseln und Strahlbündel sie zerstört hatten, und neutralisierten das Gas. Es dauerte nicht lange, bis die Energiefelder wieder verschwanden und den Zugang zum Ovum freigaben.
    »Es wird Zeit, diese Sache zu beenden«, sagte er, und die Worte schufen eine Resonanz in seinem Inneren, harmonierten mit den dortigen Veränderungen. »Kommunikation.«
    Ein kleines graues Dreieck sprang wie aus dem Nichts herbei und verharrte vor Agorons Mundöffnung. »Eine Versammlung des Zirkels der Sieben«, sagte er in jenem Tonfall, den er für Anweisungen benutzte. »In meinem Ruhebereich. Sofort.«
    Das neue Waffen produzierende Ovum konnte noch etwas warten – erst musste dafür gesorgt werden, dass keine weiteren Attentate mehr stattfanden.
     
    Sie saßen an einem einfachen runden Tisch, umgeben von Fensterwänden, durch die man den Vortex sehen konnte, wo zahlreiche Eternen damit beschäftigt waren, falsche Zeit und falsche Geschichte zu generieren. Dahinter löste sich das Feuerrad der Galaxis auf, schon halb vom Omnivor verschlungen.
    »Wir sind mit wichtigen Dingen beschäftigt gewesen«, sagte einer der sechs anderen Säkularen. Natürlich kam der Hinweis von Hogaron, der von Anfang an dagegen gewesen war, dass Agorax zum neuen Äonar Agoron wurde.
    »Es ist zu einem vierten Attentat auf mich gekommen«, erwiderte Agoron. »Wissen Sie etwas davon?« Er blickte weiterhin nach draußen und beobachtete, wie sich der Vortex langsam drehte. Jede Rotation brachte das Universum dem Ende näher …
    Seltsam. Dieser Gedanke weckte Unbehagen in Agoron, tief in

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