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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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hinter der Kolonne einige weitere Kronn-Stacheln zu erkennen.
    »Hinter den Transportern warten noch mehr Kronn«, sagte er. »Vielleicht eine Einsatzreserve.«
    Einer der beiden schwarzen Dorne über der Kolonne neigte sich zur Seite und schwebte dem alten Levitrans entgegen. Tako bemerkte, wie Bentram an den Navigationskontrollen zu zittern begann.
    »Ganz ruhig bleiben«, sagte er. »Ehrenwerte?«
    »Meine Gedanken sind bereit«, erwiderte sie leise. »Die Kronn werden nicht erkennen, wer oder was sich an Bord dieses Transporters befindet. Die Sondierungssignale werden ihnen falsche Informationen übermitteln. Bitte stören Sie mich nicht; ich muss mich konzentrieren.«
    Tako nickte, obwohl die Tal-Telassi das gar nicht sehen konnte, und blickte nach draußen. Der Dorn kam heran, wie ein Teil der Nacht, der plötzlich Substanz gewann, und mehrere Höcker glühten auf. Licht gleißte auf den Levitrans hinab und wurde von den polarisierten Fenstern reflektiert. Indikatoren blinkten vor Yeni, und ihre Fingerkuppen berührten Schaltelemente. Der Kom-Servo zirpte.
    »Unser IS wird erneut überprüft«, sagte die Frau mit dem grauen Gesicht. Und einige Sekunden später: »Jetzt werden die Daten des Transportlogs abgefragt.«
    Der Kronn-Dorn schwebte genau über dem Levitrans und folgte ihm zur Kolonne.
    Tako sah zu Myra 27, in deren faltiger Miene sich Anspannung zeigte, und er versuchte sich vorzustellen, was jetzt geschah. Jede Tal-Telassi verfügte über besondere Fähigkeiten; viele waren in der Lage, durch Gedanken Sensoren und andere Wesen zu beeinflussen, oder sogar die Raum-Zeit – es hieß, dass manche Frauen des Ordens in die Zukunft sehen konnten, oder in eine Zukunft. Er wusste nicht, worin Myras spezielles Talent bestand, aber sie schien imstande zu sein, die Sondierungssignale der Kronn so zu beeinflussen, dass auf den Anzeigeflächen im Innern des Dorns keine verdächtigen Daten erschienen.
    Der schwarze Stachel, Teil eines viel größeren Schiffes, blieb über dem Levitrans, bis Bentram das Gefährt in die Kolonne eingegliedert hatte. Dann schwenkte er zur Seite und glitt fort.
    Ein leises Wimmern erklang, und nur einen Herzschlag später sagte Myra: »Sie muss ihren Geist schließen, sofort! Sonst wird sie von den suchenden Gedanken der Graken entdeckt!«
    Ein Prickeln machte Tako auf eine Anomalie bei den biotelemetrischen Daten der anderen Kampfanzüge aufmerksam. Rinnas Werte befanden sich weit außerhalb der Norm.
    Er eilte zu ihr, drehte sie um und sah ein kalkweißes, schweißfeuchtes Gesicht. Das struppige blonde Haar klebte an den Schläfen.
    »Die Kronn entfernen sich«, meldete Yeni.
    Tako blickte in Rinnas Augen und sah dort etwas, das Myras Sorge erklärte: das Flackern von Entsetzen. Gefühle!
    Zwischen seinen Schläfen wuchs der Druck, Hinweis auf die Grakenpräsenz. Näherte sich erneut ein suchender Gedanke?
    »Was ist los mit dir, Rinna? Funktionieren deine Bione nicht richtig?« Tako tastete unter den Kragen ihres Kampfanzugs, fand dort nicht drei, sondern nur einen Bion.
    »Ich wollte stark sein«, brachte Rinna hervor. Ihre schmalen Schultern bebten. »So stark wie Miriam und Xandra und die anderen. So stark wie du. Ich wollte es … allein aushalten, oder … fast allein, mit nur einem Bion … Aber es sind drei Graken …«
    Tako blickte auf sie hinab. »Das ist dumm, Rinna, dumm ! Ich habe mehr Einsätze hinter mir als du, und selbst ich schaffe es nicht ohne Gefühlsneutralisierung.«
    »Ich wollte … stark sein, aber ich … kann nicht mehr«, brachte Rinna hervor. Das Sprechen fiel ihr immer schwerer. »Es frisst mich von innen auf …«
    »Keil Karides …«, begann die Tal-Telassi.
    Takos von Emotionen befreiter Intellekt hatte bereits eine Entscheidung getroffen. Er schob die Hand unter den eigenen Kragen, löste einen Bion, der daraufhin wieder weich wurde, und presste ihn an Rinnas Hals.
    Der suchende Gedanke der Graken erreichte ihn.
    Er traf ihn nicht voll, streifte ihn nur, aber der Hauch eines Kontakts genügte, um das Grauen von Meraklon zurückzubringen.
     
     
    Ein Schatten schiebt sich vor die Sonne, die gewaltige Masse eines Molochs, umgeben von kleineren, dahinhuschenden Schatten, Schiffen der Kronn, Geeta und Chtai. Der Tag auf Meraklon wird zur Nacht …
     
     
    »Der Kronn-Dorn kehrt zurück!«, rief Yeni. Tako hörte sie nicht, er sah …
     
    Eine aus fast dreihundert Raumschiffen bestehende Verteidigungsflotte der AFW wirft sich dem Feind entgegen, der

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