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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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im Pesao-System erschienen ist. Es gleißt im All zwischen den inneren Planeten. Die großen Stachelschiffe der Kronn lösen sich in hunderte von einzelnen Dornen auf, jeder von ihnen ein kleines, autarkes Kampfschiff. Sie greifen die Basen auf den ersten beiden Planeten an, erreichen dann den dritten. Nur wenige von ihnen fallen Annihilatorstrahlen oder Antimaterieraketen zum Opfer, während sich die Reihen der Verteidiger immer mehr lichten. Die Kronn begleiten den Moloch nach Meraklon, denn dort will er sich niederlassen, der Graken, auf der Suche nach Amarisk …
     
    Tako blinzelte, blickte in Rinnas weit aufgerissene Augen und wusste, dass die Gedanken der Graken sie ebenfalls berührten. Sie war in ihren eigenen Albträumen gefangen. Seine Hand bewegte sich wie von allein, als er einen weiteren Bion von seinem Hals löste, obwohl der rationale Teil in ihm wusste, dass er jetzt dumm war. Als Keil trug er die Verantwortung für diese Mission, er musste alle notwendigen Entscheidungen treffen und durfte sich nicht auf diese Weise selbst außer Gefecht setzen, aber er konnte Rinna nicht dem Wahnsinn überlassen, er musste sie schützen. Und während er das Gesicht der jungen Frau sah, veränderten sich ihre Züge, und …
     
    … er hält sie in den Armen, umgeben von Qualm und Trümmern, er sieht in die Augen, die ihren Glanz verloren haben, er sieht das Blut in ihrem Gesicht, und er kann es nicht fassen. »Ich bin zu spät gekommen«, flüstert er, und es klingt nach der Stimme eines anderen Mannes. »Ich bin zu spät gekommen.«
    Es flackert und lodert am Himmel, als Kronn-Schiffe die letzten Verteidiger zurückdrängen. Er hebt kurz den Kopf und sieht, wie der Moloch zur Landung ansetzt. Bald wird der Graken darin seine Gedanken ausstrecken und hungrig nach den Träumen der Menschen auf Meraklon greifen …
     
    »Keil Karides …« Myra 27 erschien neben Tako und versuchte, ihn von Rinna fortzuziehen, in deren Augen eine andere Art von Entsetzen erschien – sie begriff jetzt, als die beiden zusätzlichen Bione zu wirken begannen, dass sie die Mission gefährdet hatte. Und ihr wurde klar, in welcher Situation sich Tako befand. »Ihr Blick, Keil Karides, Ihr Blick zu mir !«
    Tako drehte langsam den Kopf …
     
    Er lässt den Leichnam seiner Frau Dalanna sinken, in Staub und Asche, während es mehrere hundert Meter entfernt zu einer heftigen Explosion kommt. Flammen lecken wie gewaltige gelbe und orangefarbene Zungen gen Himmel. Das Firmament ist voller Feuer, und die Stadt darunter stirbt. Dort ragt der gelandete Moloch auf, wie ein Berg, und in seinen Flanken bilden sich Öffnungen, und heraus kommen weitere Kronn-Dorne.
    (Dunkle Kälte. Tunnel im gewachsenen Metall, wie leere Adern. Schemen bewegen sich in der Finsternis, kommen aus den Wänden, verschwinden in anderen, käferartige Gebilde, die das Licht scheuen. Und tiefer im Innern des Molochs … dicke Bänder, wie Schlangenleiber, ineinander und umeinander verschlungen zu einem riesigen Knäuel, das die zentralen Bereiche des Molochs füllt. Hier ist es noch kälter, denn der Mantel des Graken wächst noch immer und entzieht der Umgebung Wärme. Und dort, wo der Moloch aufhört und der Graken beginnt, ertönt ein leises Wimmern. Die Stimme eines Menschen, aber weder die eines Mannes noch die einer Frau …)
    »Wir müssen fort«, sagt jemand in der Nähe. Er kennt den Mann, er trägt einen Kampfanzug wie er selbst, aber das scheint kaum mehr Bedeutung zu haben. »Komm, Tako. Nein, sieh nicht dorthin !«
    Zwei andere Männer versperren ihm den Weg und die Sicht. Er sieht nur die Beine eines Kindes, halb verkohlt.
    »Manuel?«, bringt er hervor.
    »Komm, Tako, komm. Wir können nichts mehr für sie tun. Komm!«
    Die Männer – Gefährten – zerren ihn fort von den Leichen …
     
    » Keil Karides! « In der Stimme der Tal-Telassi erklang etwas, das Gehorsam verlangte. »Ihr Blick zu mir!« Tako drehte den Kopf noch etwas weiter. Er sah das Gesicht der greisen Frau, darin eine Anspannung, die noch größer geworden war und es in eine Grimasse verwandelte. Er sah die dunklen Augen, die immer größer wurden, bis sie sein ganzes Blickfeld ausfüllten, und dann, als der Springer nach dem Gleißen einer Explosion startete und die Leiche auf Meraklon zurückließ, fiel er ins schwarze Starren der Tal-Telassi, in einer Welt jenseits von Schmerz.

 
3. In den Moloch
       
    11. Februar 1114 ÄdeF
     
    Regen prasselte noch immer auf den alten Levitrans, als

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