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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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den Kurs berechnet. In zwei Minuten beginne ich mit der Beschleunigung.«
    Dominik und Tako blieben an dem Fenster stehen, durch das sie eine der beiden Krümmerwalzen der Akonda und die weiße Eiswelt unter dem Trichterschiff sehen konnten.
    »Ich wünsche dir viel Glück, Elisa«, sagte Tako. »Danke für alles.«
    »Dem schließe ich mich an«, fügte Dominik hinzu. »Ich verlasse mich darauf, dass du Loana einen Gruß von mir übermittelst.«
    »Das mache ich gern«, erwiderte Elisa. »Wenn ich Gelegenheit dazu bekomme. Dreißig Sekunden.«
    Dominik holte tief Luft, konzentrierte sich und schob störende Gedanken beiseite. In der ersten Stufe Alma verband er seine Gedanken mit dem Ziel und begann damit, Kraft in Fomion zu sammeln.
    Das Brummen der Krümmer veränderte sich.
    »Beschleunigung hat begonnen«, meldete Elisa.
    Durch das Fenster war zu sehen, wie der weiße Planet fortglitt und kleiner wurde.
    Dominik ergriff Takos Hand und schloss die Augen. Er fühlte, wie die Entfernung größer wurde, wie sich das mentale Band zwischen ihm und dem Ziel dehnte. Die Geschwindigkeit der Akonda wuchs, während sie noch immer vor Ortung geschützt war, und schließlich, als das Band zu zerreißen drohte …
    »Leb wohl, Elisa!«
    Dominik teleportierte sich und Tako nach Millennia.
     
     
    Elisa wusste, dass die Akonda in dem Augenblick von den Sondierungssignalen der Vitäen-Schiffe erfasst wurde, in dem die Teleportation erfolgte. Sie erhöhte das energetische Potenzial der Krümmer, ging auf Maximalschub und machte Gebrauch von der aktiven Ortung, mit der sie mehr Daten gewann. Während Millennia schrumpfte, zu einem Ball und dann zu einem hellen Punkt im All wurde, stellte sie fest, dass fast zwanzig Schiffe der Geeta und Chtai die Verfolgung aufnahmen. Doch gefährlicher waren die Kronn-Riesen beim ersten Planeten, die ebenfalls zu beschleunigen begannen. Die Wachschiffe an der Transferschneise verließen ihre Position nicht, was für Elisa bedeutete, dass ihr die Flucht in den Transit verwehrt blieb. Es gab nur eine Möglichkeit: Sie musste sich verstecken.
    Der Megatron überwachte nicht nur den eigenen Kurs, sondern den aller Schiffe im Gondahar-System, und er setzte diese Daten in Bezug zu den Eigenbewegungen und der wechselseitigen Dynamik der vielen großen und kleinen Fels- und Eisbrocken des ausgedehnten Asteroidenfelds. Während der Schlacht um Millennia vor zehn Jahren waren durch Explosionen breite Lücken darin entstanden, aber es gab noch immer dichte Bereiche, in denen Ortung und Navigation schwierig waren.
    Nach genau vier Minuten und neunzehn Sekunden deaktivierte Elisa Krümmer und Triebwerk, schaltete auch Bordsysteme aus, die für ihre eigenen Funktionen wesentlich waren. Es bedeutete, dass sie zu einem großen Teil taub und blind wurde, denn selbst die passive Ortung beschränkte sie auf ein Minimum.
    Das Trägheitsmoment trug die Akonda dem Asteroidenfeld entgegen.
    Elisa wusste, dass sich die Hüter, Wissenschaftler und Soldaten der Graken nicht so einfach täuschen lassen würden. Das plötzliche Fehlen einer energetischen Signatur nahmen sie bestimmt nicht zum Anlass, von der Zerstörung des AFW-Schiffes auszugehen, und anhand von Geschwindigkeit und Kurs – zwei Konstanten nach der Deaktivierung des Triebwerks – ließ sich leicht die aktuelle Position der Akonda feststellen.
    Deshalb hatte Elisa einundzwanzig Objekte im Asteroidenfeld ausgewählt, die sie immer wieder auf einen anderen Kurs bringen würden, bis das Schiff, energetisch weitgehend inaktiv, mehrere Lichtstunden von der Transferschneise entfernt ins interstellare All treiben würde. Nur auf diese Weise konnte sie hoffen, dem Gegner zu entkommen.
    Hoffnung zählte zu den Dingen, mit denen Elisa seit einigen Monaten experimentierte, nachdem sie neue Erweiterungen erhalten hatte. Die tronische Emulation von Hoffnung und anderen emotionalen Regungen ermöglichte ihr bessere Einblicke in das Wesen organischer Intelligenzen. Elisa glaubte, dadurch zu wachsen und ein neues Entwicklungsniveau zu erreichen.
    Zwei Stunden später erreichte sie das erste Objekt, einen fast siebenhundert Kilometer durchmessenden Asteroiden, den die Akonda , noch immer rasend schnell, in einem Abstand von nur wenigen Kilometern passierte. Die Schwerkraft änderte wie geplant den Kurs, und das Trichterschiff jagte dem nächsten Objekt entgegen. Mit jedem Kurswechsel wurde es für die Verfolger schwieriger, die Position der Akonda zu berechnen.
    Der

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