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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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dunkle, unregelmäßig geformte Masse, bestehend aus hunderten oder tausenden von einzelnen Objekten, die wie aufs Geratewohl miteinander verbunden waren.
    Dominik erkannte die Masse sofort wieder, ebenso Tako Karides an seiner Seite.
    »Der schwarze Berg über der Terrassenstadt«, sagte der Mann mit der Narbe langsam. »Ein Kantaki-Schiff.«
    »Interessant«, kommentierte Elisa. »Was haben die legendären Kantaki mit den Graken zu tun?«
    »Inzwischen dürfte klar sein, dass die Kantaki mehr waren oder sind als nur eine Legende.«
    Dominik hörte den Wortwechsel mit einem Ohr und lauschte mit dem anderen ins All, unterstützt von der Kraft des Tal-Telas. Flüsternde Stimmen hallten durch das Nichts, das Raunen der Vitäen, und von Millennia kam das dumpfe Grollen von einundsiebzig Grakenträumen, in ihnen gefangen viele Tal-Telassi und Haitari, die nicht rechtzeitig von Millennia hatten fliehen können: Berührte und Kontaminierte, dem Tod geweiht.
    Er empfing Myras Gedanken. Ich schütze uns vor den Grakenträumen. Verhindere du, dass wir geortet werden. Wir müssen nahe genug an Millennia heran, um Fomion nutzen zu können.
    Dominik nickte und manipulierte die unmittelbare Umgebung der Akonda , um Sondierungsstrahlen abzulenken. Als sie nur noch zwanzig Millionen Kilometer vom Eisplaneten Millennia trennten, huschte ein Pulk beschleunigender Kronn-Schiffe an ihnen vorbei, nahe genug, um mit ihrer Gravitation den Kurs der antriebslos fliegenden Akonda zu beeinflussen. Der Megatron wartete, bis die Stachelschiffe weit genug entfernt waren, aktivierte dann kurz die Krümmer und nahm eine Kurskorrektur vor.
    »In zehn Minuten schwenken wir in eine Umlaufbahn«, meldete Elisa. »Bisher deutet nichts darauf hin, dass man uns bemerkt hat.«
    »Halte unsere defensiven und offensiven Systeme in Bereitschaft, Elisa«, sagte Tako.
    Zum Glück waren die meisten Schiffe der Vitäen im Bereich des ersten Planeten und bei der Transferschneise am Asteroidenfeld unterwegs. Nur wenige befanden sich in der Nähe von Millennia. Während die Akonda der Gletscherwelt entgegenfiel, blieb Dominik mit dem Tal-Telas und der neunten Stufe Iremia verbunden, manipulierte weiterhin die Umgebung des Trichterschiffes, um seine Ortung zu verhindern. Gleichzeitig spürte er in Gelmr, wie sich die Muster verschoben. Bisher feste Strukturen zerfransten langsam und verschmolzen mit anderen, um neue zu bilden. Die sich in der siebten Stufe zeigenden Wahrscheinlichkeitsmuster zukünftiger Entwicklungen waren wie zarte Pflanzen, die schnell wuchsen, dem Licht der Zukunft entgegen und bewegt vom Wind der Gegenwart. Dominik versuchte, die Kardinalpunkte in ihnen zu erkennen, die einzelnen Stellen der Kausalität, deren Wechselwirkungen die Ereignisse in eine bestimmte Richtung lenkten. Verblüfft stellte er fest, dass er selbst eine dieser Stellen war, und Tako eine zweite. Mit einer Mischung aus Trauer und Wehmut nahm er zur Kenntnis, dass seine Rückkehr ebenso unwahrscheinlich war wie bisher – die Muster deuteten darauf hin, dass er auf Millennia blieb und Loana nie wiedersah –, aber es gab auch Hoffnung. Eine von mehreren Möglichkeiten zeigte ihm das Ende von einundsiebzig Graken und einen Sonnenzapfer, der seinen Zweck nicht erfüllen konnte.
    Dominik konzentrierte sich auf das Bild und versuchte, die Entwicklung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt zurückzuverfolgen, um festzustellen, welche Ereignisse nötig waren, um jener Möglichkeit ein größeres Wahrscheinlichkeitspotenzial zu geben, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Was er sah, ließ ihn schaudern.
    Loana , dachte er. Es tut mir Leid … Er versuchte, die Gedanken an sie zu verdrängen; leicht fiel es ihm nicht.
    Die quasirealen Projektionsfelder zeigten den nahen vierten Planeten – Millennias Gletscher und Eiswüsten reflektierten Gondahars Licht.
    »Was geschieht, wenn der Sonnenzapfer wie geplant in drei Tagen aktiv wird?«, fragte Tako nachdenklich. »Ich meine, was geschieht dann mit der Sonne?«
    Dominik wusste es. »Er wird Gondahars gesamte Energie für die Erzeugung von Sonnentunneln verwenden, die in den Kernbereich der Allianzen Freier Welten führen.«
    »Es bliebe überhaupt nichts von ihr übrig?«
    Dominik sah erneut die Muster. »Nur ein wenig stellare Schlacke, sonst nichts. Der Kollaps von Gondahars Gravitationsfeld wird dazu führen, dass die Planeten ihre Umlaufbahnen verlassen und als Irrläufer durchs All wandern.«
    Das Summen der Krümmer veränderte sich

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