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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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von denen Myra gesprochen hat. Der Schwarm.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Rinna, hohlwangig und müde, strich sich ihr feuchtes Haar aus der Stirn. »Vielleicht ist diese Streitmacht unterwegs, um die drei offenen Schneisen zu blockieren und die bald eintreffenden Graken zu schützen.«
    »Das dürfte uns Gelegenheit geben, die Akonda auch ohne aktiven Gegenträumer zu erreichen. Manuel schirmt uns noch immer ab. Sein Gehirn ist hyperaktiv.«
    Rinna richtete einen Blick auf ihn, den Tako seltsam fand.
    »Stimmt was nicht?«
    »Du hast den Jungen erneut ›Manuel‹ genannt«, sagte Rinna behutsam. »Aber er ist nicht dein Sohn, Tako. Manuel starb vor zwei Jahren auf Meraklon.«
     
     
    Zwei Männer versperren ihm die Sicht. Er sieht nur die Beine eines Kindes, halb verkohlt. »Komm, Tako.« Die Stimme eines Gefährten. »Nein, sieh nicht dorthin !«
     
     
    Das Bild schien nicht vor seinem inneren Auge zu schweben, sondern wie eine quasireale Projektion im Raum zu hängen, mit genug Substanz, um berührt werden zu können.
    »Tako?«
    Er blinzelte, und das Bild verschwand. »Ja, ich weiß«, sagte er leise. »Er ist tot. Sie sind beide tot.«
    Rinna musterte ihn besorgt, während die Talamo durchs All schlich . Ihre Geschwindigkeit wuchs nur langsam. Der Kraler absorbierte die Ortungssignale der immer aufmerksamen Wachstationen, und dadurch wurden sie gewissermaßen unsichtbar, aber eine starke Beschleunigung hätte eine deutliche energetische Signatur erzeugt.
    »Du wirst einfach nicht damit fertig, oder?«, fragte die junge Frau.
    Tako sah nach draußen ins All. »Vor zwei Jahren bin ich zu spät gekommen. Diesmal nicht.«
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte Rinna. »Darauf haben dich auch Miriam, Xandra und all die anderen hingewiesen. Es gab keine Möglichkeit für dich, schneller nach Meraklon zu gelangen.«
    Tako schüttelte den Kopf. »Nein.« Ihre Blicke trafen sich, und erneut bemerkte er die Müdigkeit in ihrem Gesicht. »Leg dich hin, Rinna. Mein Anzug funktioniert. Er ernährt mich und hält mich wach. Ich bleibe hier und passe auf. Schlaf.«
    Sie zögerte kurz im Zugang des Kontrollraums. »Ich bin tatsächlich ziemlich fertig.« Sie deutete auf die QR-Felder. »Weck mich sofort, wenn sich dort draußen etwas ändert.«
    Tako nickte, und Rinna ging.
    Nach einigen Minuten kam ihre Stimme aus dem schiffsinternen Kom-System. »Wir haben noch einige Rohbione im Brüter. Du könntest …«
    »Ihre Vorbereitung würde einige Stunden dauern, und bis dahin sind wir fast bei der Akonda . Mach dir keine Sorgen, Rinna. Schlaf.«
    »Na schön.« Eine kurze Pause. »Was den Jungen betrifft, Tako … Medikerin Orione kann ihm bestimmt helfen.«
    »Ja.«
    Eine Zeit lang lauschte Tako dem gleichmäßigen Summen der Bordsysteme. Kabäa blieb immer weiter hinter der Talamo zurück, deren Ziel der äußere Rand des Sonnensystems war. In diesen Bereichen, weit abseits der offenen Transferschneisen, patrouillierten nur Drohnen, automatische Augen und Ohren der Graken, denen sie leicht ausweichen konnten.
    Stunden später, am dunklen Rand des Sonnensystems, inmitten des Gürtels aus Gestein und Staub, der an die Entstehung des Epsilon-Eridani-Systems vor Jahrmilliarden erinnerte, näherte sich die Talamo der Akonda . Tako sendete das Identifizierungssignal, und in der Flanke des fast hundert Meter langen trichterförmigen Schiffes, direkt vor einer der Krümmerwalzen, öffnete sich das Außenschott eines Hangars, der das kleine Schiff aufnahm.
    Rinna betrat die Zentrale, als Tako damit begann, die Systeme der Talamo zu deaktivieren.
    »Wir sind da«, stellte sie verschlafen fest. »Du hättest mich eher wecken sollen.«
    »Dazu gab es keinen Grund, und du hast Ruhe gebraucht.«
    Sie musterte ihn und schien in seinem Gesicht etwas zu erkennen. »Es geht dir besser.«
    »Ich habe nachgedacht, und mir sind einige Dinge klar geworden. Der Junge braucht mich. Ich muss ihn nach Millennia bringen.«
    Rinna neigte den Kopf ein wenig zur Seite, und der Glanz ihrer Augen veränderte sich, als sie ihn stumm ansah. »Jetzt sofort?«, fragte sie.
    »Nein.« Das Summen der Talamo verstummte, als die letzten Bordsysteme herunterfuhren. Tako stand auf. »Millennia ist zu weit entfernt. Wir wären zu lange im Transit. Zuerst kehren wir zur Bastion Airon zurück, um Bericht zu erstatten. Außerdem gibt es dort ausgezeichnete medizinische Einrichtungen. Bitte hilf mir, Kao in einer Hibernationskammer unterzubringen.«
    Elisa begrüßte

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