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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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sie, als sie die Akonda betraten. »Ich freue mich über eure Rückkehr«, ertönte die Stimme des Megatrons, der wie andere seiner Art den Status eines intelligenten Maschinenwesens hatte. »Aber ich muss leider feststellen, dass zwei von euch fehlen.«
    »Myra und Barto sind tot«, sagte Tako, als Rinna und er die Levitationskapsel mit dem immer noch tief schlafenden Kao zum Hibernationsbereich der Akonda schoben. »Wir haben jemanden von Kabäa mitgebracht.«
    »Einen Jungen, wie mir die Daten sagen«, erwiderte Elisa. »Es geht ihm nicht sehr gut.«
    »Ich weiß. Deshalb möchte ich so schnell wie möglich nach Airon zurückkehren. Bitte triff alle notwendigen Vorbereitungen.«
    »Ich habe schon damit begonnen, die Krümmer mit Bereitschaftsenergie zu laden.« Eine kurze Pause. »Drei Sprünge mit maximaler Reichweite, insgesamt siebenhundert Lichtjahre. Aber die nächste freie Transferschneise befindet sich im interstellaren Raum. Wir brauchen fast eine Woche, um sie zu erreichen, und dann noch einmal einige Tage für die Sprünge.«
    »Setze die ganze Krümmerkapazität ein, Elisa«, sagte Tako. »Du brauchst keine Rücksicht auf uns zu nehmen. Wir begeben uns in die Hibernation.«
    Das letzte Schott öffnete sich vor ihnen, und sie betraten den Hibernationsraum. In seiner Mitte waren zehn Ruheliegen sternförmig angeordnet, mit dem silbergrauen Zylinder eines Biotrons im Zentrum. Zwei von ihnen verfügten über spezielle ambientale Kontrollen, und Rinna begann damit, die erste dieser beiden Liegen auf die physisch-psychischen Erfordernisse eines Muarr zu programmieren. Eine Mulde entstand und füllte sich mit spezieller Nährflüssigkeit. Vorsichtig legten sie Kao hinein, stellten die erforderlichen Anschlüsse her und beobachteten, wie sich der milchige Schleier eines Stasisfelds über den Muarr legte.
    »Ich hole den Jungen«, sagte Tako.
    Auf dem Rückweg zur Talamo hörte er das dumpfe Brummen der Krümmer – die Akonda hatte bereits mit der Beschleunigung begonnen, flog in Richtung interstellares All und ließ den Detritusgürtel des Epsilon-Eridani-Systems hinter sich zurück. Sie wurde schneller, indem sie den Raum »fraß«, der vor ihr lag, indem sie ihn krümmte und aufbrach und so immer größere Strecken immer schneller zurücklegte, obwohl sie sich in Bezug auf den unmittelbar vor ihr liegenden Raum kaum bewegte – sie nahm ihn weg, und dadurch musste ein ferner Beobachter den Eindruck gewinnen, dass ihre Geschwindigkeit wuchs. Die Technik basierte auf den Sprungtriebwerken der Horgh, und das bedeutete: Wenn das energetische Niveau der Krümmer über einen kritischen Wert stieg, kam es zu Schockwellen, die sehr schmerzhaft sein und in einem wachen Bewusstsein Schaden anrichten konnten. Bei den Sprüngen durch die Transferschneisen waren diese Schockwellen besonders stark. Bione und die bei vielen technischen Dingen verwendeten organischen Komponenten wurden problemlos damit fertig, aber Personen mussten – mit sehr wenigen Ausnahmen – während des Transits den Schutz der Hibernation in Anspruch nehmen.
    »Ich habe die Meldung über den Schwarm empfangen und per Transverbindung an das Oberkommando weitergeleitet, Tako«, ertönte Elisas Stimme, als er den Hangar erreichte. »Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    »Ja. Bitte gib Airon Bescheid, Elisa. Übermittle die Daten des Jungen. Man soll alles Notwendige für seine Behandlung vorbereiten.«
    »Die Daten werden gesendet. Ich füge hinzu, dass ihr den Einsatz erfolgreich beendet habt, mit zwei bedauerlichen Verlusten.«
    Tako betrat die Talamo und eilte durch das kleine Schiff, als käme es auf jede Sekunde an. Im Raum unter der Zentrale hob er behutsam den Jungen aus dem Medo-Servo, hüllte ihn in eine Decke und trug ihn durch die Akonda .
    Als er in den Hibernationsraum zurückkehrte, hatte sich Rinna bereits ausgezogen und auf einer Liege niedergelassen. Tako legte den Jungen auf die nächste freie Liege und aktivierte die Hibernationssysteme. »Es wird alles gut, Manuel«, flüsterte er.
    Der Junge hob die Lider. »Ich heiße Dominik«, sagte er leise in fehlerfreiem InterLingua und schloss die Augen wieder.

 
6. Airon
       
    22. Februar 1114 ÄdeF
     
    Das schwarze Ungeheuer im All fraß einen roten Riesen.
    Die Mahlzeit hatte vor einigen Jahrmillionen begonnen, und es würde noch einmal einige Millionen Jahre dauern, bis sie zu Ende ging – nach astronomischen Maßstäben eine kurze Zeit. Die Materiebrücke zwischen dem

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