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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Schwarzen Loch und der roten Riesensonne vom Antares-Typ erstreckte sich als feuriges Band fast fünfhundert Millionen Kilometer weit durchs All und bildete an seinem Ende eine glitzernde, brodelnde Spirale, die schließlich im unersättlichen Schlund der Singularität verschwand. Es gab nur wenige gravitationsstabile Punkte in der Nähe dieses ungleichen Paars, und die Bastion Airon befand sich an einem davon. Mehrmals im Jahr musste ihre Position korrigiert werden, denn während sich das Schwarze Loch immer mehr vom roten Überriesen einverleibte, dehnten sich Ereignishorizont und Schwerkraftfeld aus, und dadurch verschoben sich auch die Punkte, an denen sich die gegensätzlichen Schwerkrafteinflüsse neutralisierten.
    Tako wusste, dass man unter anderen Umständen nicht ausgerechnet diesen Ort für eine wichtige militärische Basis gewählt hätte, aber das Airon-System, nach dem die Bastion benannt worden war, bot einen großen Vorteil: Aufgrund der starken gravitationellen Wechselwirkungen gab es weit und breit nur zwei nutzbare Transferschneisen: eine in Bezug auf die Ekliptik horizontale, die nach dem alten Koordinatensystem die Bezeichnung X trug, und ihr vertikales Pendant Y. Alle anderen Transferschneisen blieben nicht lange genug stabil, um den Transit eines Schiffes zu erlauben. All dies bedeutete, dass sich die Bastion relativ leicht gegen die Streitkräfte der Graken verteidigen ließ, sollten sie sich jemals zu einem Angriff entschließen. Ein aus der Sonne kommender Moloch würde riskieren, in den Schwerkraftsog des Schwarzen Lochs zu geraten, und in den beiden Schneisen X und Y konnte wegen der starken Rotationskräfte nur jeweils ein Stachelschiff der Kronn mit einem maximalen Durchmesser von etwa fünfhundert Metern erscheinen. Das genügte nicht, um mit den jeweils sieben Annihilatorbatterien an den Transferpunkten, den ständig kampfbereiten zwanzig Schlachtschiffen der Destruktor-Klasse dahinter und der fünfzig Kilometer durchmessenden Bastion sowie ihren fast tausend mobilen Einheiten fertig zu werden. Airon galt nicht ohne Grund als einer der wenigen wirklich sicheren Orte in den Allianzen Freier Welten.
    Tako und Rinna saßen im Kontrollraum der Akonda , an der Spitze des trichterförmigen Schiffes, und blickten durch den Bug aus transparentem Ultrastahl ins All. Das Schiff glitt gerade an einer hufeisenförmigen und fast einen Kilometer durchmessenden Annihilatorbatterie vorbei. Eine Flugstunde entfernt, in den Ortungsprojektionen deutlich zu sehen, schwebte die Bastion vor dem Hintergrund der Materiebrücke. Zwischen ihr und den beiden Schneisen herrschte unerwartet starker Verkehr.
    »Das müssen mindestens dreihundert Schiffe sein«, sagte Rinna und trank stark gezuckerten Aromatee, wie immer nach einer Hibernation. Tako hatte sich für Synthokaf entschieden, angereichert mit Nährstoffen und Stimulanzien.
    »Es sind insgesamt dreihundertzweiundsiebzig«, erklang Elisas Stimme. »Zwei komplette Kampfflotten.«
    »Da scheint eine große Sache geplant zu sein«, brummte Tako und beobachtete, wie ein Schiff nach dem anderen in den Schneisen verschwand – sie sprangen sofort, kaum hatten die Krümmer sie auf die notwendige Geschwindigkeit gebracht.
    »Wir sind identifiziert und haben volle Autorisierung«, sagte Elisa. »Ich habe bereits begonnen, mit den Megatronen an Bord jener Schiffe zu kommunizieren. Es ist ein weiterer Präventiveinsatz.«
    Tako und Rinna wechselten einen kurzen Blick. Die junge Frau wölbte bedeutungsvoll die Brauen.
    »Wo ist der Feuervogel gesichtet worden?«, fragte Tako.
    »In der Korona von Mirlur, mehr als zwanzigtausend Lichtjahre von hier entfernt.«
    Tako runzelte die Stirn, trank einen Schluck Synthokaf und spürte, wie die Trägheit nach der Hibernation von ihm wich. »Das ist ziemlich weit weg.«
    »Dort gibt es zwei wichtige Menschenwelten«, sagte Elisa. »Tintiran und Xandor. Sie sollen vor den Graken geschützt werden.«
    »Wahrscheinlich sind der Moloch und seine Eskorte bereits erschienen, wenn die beiden Flotten dort eintreffen.«
    »Markant Vandenbeq stammt von Tintiran, Tako«, sagte Elisa. »Die Entscheidung geht auf ihn zurück, wie ich von den anderen Megatronen höre. Er ist hier, zusammen mit der strategischen Gruppe des Oberkommandos.«
    »Geben jetzt persönliche Interessen bei der Verteidigung der Freien Welten den Ausschlag?«, fragte Tako und stellte den Becher beiseite. Der Synthokaf schmeckte ihm plötzlich nicht mehr.
    »Ich kann die

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