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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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ihn bereits«, sagte Bartolomeo.
    »Wir sind nur auf einen Graken vorbereitet.« Tako wandte sich erneut an Rinna. »Wie viel Zeit bleibt uns?«
    Die flammende vogelartige Erscheinung in der Korona von Epsilon Eridani schlug langsam mit ihren tausende Kilometer langen Plasmaflügeln.
    »Die Stärke der Signale deutet darauf hin, dass der Transfer in etwa sechs Stunden erfolgen wird«, sagte Rinna.
    »Dann bleibt uns für unsere Mission weitaus weniger Zeit als geplant.«
    Einige Sekunden lang war nur das leise Summen des Schiffes zu hören, während ein Projektionsfeld den Countdown anzeigte.
    »Die vierte und letzte Verzögerungsphase steht unmittelbar bevor«, sagte Bartolomeo. »Danach beginnt der Landeanflug. Wenn wir umkehren wollen, müssen wir jetzt sofort den Kurs ändern. Für den Abbruch des Landeanflugs ist mehr Energie erforderlich, und das könnte uns verraten.«
    Tako musterte den jungen Bartolomeo, der seine Ausbildung erst wenige Monate hinter sich hatte. Die Bione am Hals unter dem Kampfanzug kompensierten seine Furcht, aber sie konnten keine Erfahrung ersetzen. Barto wartete auf eine Entscheidung, trotz der Umstände bereit, in den Kampf zu ziehen.
    »Rinna?«, fragte Tako.
    »Ich bin dafür, dass wir weitermachen«, sagte sie sofort. »Wir schaffen es! Wir schaffen es! «
    Diesmal erklang keine Spur von Unsicherheit in ihrer Stimme. Dies war wieder die Rinna, die zu Tollkühnheit neigte und vor keinem Risiko zurückschreckte. Ihr Gesicht erschien Tako ein wenig blasser als sonst.
    Tako sah zur Tal-Telassi, und ihr stummer, kühler Blick schien die Worte zu wiederholen, die sie zuvor an ihn gerichtet hatte: Wir alle gehorchen den Zwängen der Notwendigkeit.
    Tako Karides, Keil dieser Mission, atmete tief durch. »Wir setzen den Anflug fort. Können wir der Akonda eine Nachricht übermitteln?«
    »Wenn wir sie geschickt genug tarnen.« Rinna beauftragte den Tron des Schiffes mit einer besonderen Signalmodulation.
    »Okomm muss über den Feuervogel in der Korona von Epsilon Eridani Bescheid wissen«, sagte Tako. »Füg der Nachricht alle Daten hinzu, die wir gewonnen haben.«
    Rinna berührte Schaltflächen. »Nachricht ist unterwegs.«
    »Barto, stabilisiere den Muarr in seinem Suspensionsbad. Es hätte uns jetzt gerade noch gefehlt, dass es in seinem Gegentraum zu Störungen kommt.«
    »Bestätigung, Keil.«
    Das Raunen des Schiffes schwoll erneut zu einem Knistern an, als der Krümmer die Struktur des Universums in einem eng begrenzten Bereich veränderte. Mit der Talamo geschah überhaupt nichts, aber um sie herum entstand ein »neues« Raum-Zeit-Kontinuum, in dem sie langsamer wurde.
    Kabäa füllte das größte Projektionsfeld völlig aus. Der Terminator glitt unter dem Schiff hinweg, und sie tauchten in die Nacht ein.
    »Es gibt große Städte auf dem Planeten, nicht wahr?«, fragte Rinna, während sie Kontrollen betätigte und den Kraler auf die Landung vorbereitete.
    »Es gab sie vor fünfzig Jahren«, sagte Tako.
    »Lichter fehlen weitgehend.« Rinna streckte die Hand aus und deutete auf den dunklen Teil Kabäas. »Die Nachtseite ist fast völlig finster.«
    »Die meisten Menschen sind in den Träumen der Graken gefangen«, warf Bartolomeo ein. »Das kennen wir. Sie kümmern sich nicht mehr um Systemsteuerung, Wartung und dergleichen. Vermutlich haben Sicherheitsservi die Energieversorgungssysteme schon vor vielen Jahren stillgelegt.«
    Er spricht wie ein Veteran, der so etwas schon oft erlebt hat , dachte Tako analytisch. Bald wird er seine ersten direkten Erfahrungen sammeln. Hoffentlich halten die Bione das Entsetzen von ihm fern.
    »Kabäa ist eine Welt des Todes«, sagte Myra 27 langsam, hob eine Hand mit violetten Fingerspitzen und zog an der Aktivierungsschlaufe am Kragen ihres semiorganischen Anzugs, der darauf in einen vollständig autonomen Modus wechselte. »Die Graken haben diesem Planeten Dunkelheit gebracht. Wir erreichen bald ihren direkten Einflussbereich.«
    »Entfernung bis zum Landepunkt eintausendzweihundert Kilometer«, sagte Bartolomeo. »Levitationsfeld wird aktiv.«
    »Der Kraler empfängt das Orientierungssignal«, meldete Rinna. »Die Späher sind am vereinbarten Ort.«
    Tako spürte, wie die Talamo zu vibrieren begann, als sie die obersten Luftschichten des Planeten erreichte. Die in den Projektionsfeldern glühenden Anzeigen wiesen ihn darauf hin, dass die Geschwindigkeit weiter abnahm. Die Abweichung vom Zeitplan betrug nur einige Sekunden – die große Festung

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