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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Kabäa planten, mit dem Ziel, bei dem dortigen Graken den Brutflug zu verhindern, der andere Welten in Gefahr bringen würde?
    »Keine Änderungen am Flugplan«, entschied Tako.
    Sie warteten, während der Muarr unter der Zentrale träumte, während der Kraler Ortungssignale absorbierte und langsam starb.
    »Jetzt«, sagte Bartolomeo.
    Diesmal war die Veränderung in der Stimme des Schiffes deutlicher. Das Raunen schwoll kurz an, untermalt von einem Knistern, das auf die Aktivität des Krümmers hinwies, der das Raum-Zeit-Kontinuum bog . Es kam zu einer winzigen Veränderung in der Struktur des Universums, die dazu führte, dass die Talamo langsamer wurde.
    Takos Blick glitt zwischen den Anzeigen und dem Stachelschiff der Kronn in dem großen Projektionsfeld hin und her. Der Abstand betrug nur einige hundert Kilometer, und der Umstand, dass bei den Kronn das Flirren von Schirmfeldern fehlte, wies darauf hin, dass sie keinen Angriff erwarteten. Eine kleine Antimaterierakete würde genügen , dachte er und stellte sich vor, wie die riesige Ansammlung aus Stachelsegmenten platzte, wie die Knochenwesen in den Flammen der Materie-Antimaterie-Annihilation verbrannten.
    Und dann verschwand das schwarze Schiff der Kronn in der Schwärze des Alls, wurde in den Datenprojektionen zu einem roten Gefahrensymbol von vielen.
    »Die Kronn wissen nichts von uns«, erklang eine neue Stimme. »Und die Graken ebenso wenig.«
    Dort, im Sessel auf der anderen Seite der kleinen Zentrale, saß die Tal-Telassi. Tako war so sehr auf die Anzeigen konzentriert gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie sie hereingekommen war: Myra 27, wie ausgemergelt, fast so dürr wie der Muarr Kao, das schulterlange Haar grauweiß, das schmale Gesicht eine Faltenlandschaft. Eine greise Frau, fast zweihundert Jahre alt, aber in eine Aura der Würde und Eleganz gehüllt. Schon bei ihrer ersten Begegnung auf Millennia hatte sich Tako gefragt, worauf Myras besondere Ausstrahlung zurückging, doch er war sich noch immer nicht sicher. Vielleicht lag es an dem Blick der großen dunklen Augen, der weit in die Vergangenheit reichte, bis zur ersten Myra – die Erinnerungen von mehr als viereinhalbtausend Jahren ruhten in ihr. Tako war in einer von den Graken bestimmten Welt aufgewachsen, aber diese Frau hatte, in verschiedenen Inkarnationen, fast dreieinhalb Jahrtausende des Friedens gekannt, bis die ersten Feuervögel erschienen. Er versuchte sich das vorzustellen: eine Welt ohne Gefahr, ohne die Sonnenbeobachter, die von solaren Orbitalstationen aus nach Veränderungen in den Koronen Ausschau hielten, eine Welt ohne die Graken und ihre gierigen Träume. Es gelang ihm nicht. Der Krieg hatte sein ganzes Leben bestimmt – und ihm das genommen, was ihm am wichtigsten und liebsten gewesen war.
    Myra 27 trug ebenfalls einen semiorganischen Anzug, aber eine wesentlich leichtere Version. Sie hob eine knochige Hand und deutete zum großen Projektionsbereich, der wieder den Planeten zeigte. »Ich fühle, dass er bald bereit ist, der Graken auf Kabäa«, sagte sie mit einer sanften, melodischen Stimme, die einen sonderbaren Kontrast zu ihrem Erscheinungsbild bot. »Er hat genug Träume gestohlen und genug psychische Energie aufgenommen, um seine Brut reifen und fliegen zu lassen.«
    »Wie viele sind es?«
    »Sieben«, sagte die Tal-Telassi sofort. »Sieben junge Graken. Sie könnten sieben weiteren Welten das Verderben bringen.«
    »Das werden wir verhindern«, sagte Tako. Darin bestand ihre Aufgabe. Mit der Hilfe von Myra 27 sollten sie ins Epizentrum des Graken von Kabäa vorstoßen und dort die Mikrokollapsare zünden, die Tako, Rinna und Bartolomeo in den Ausrüstungstaschen ihrer Kampfanzüge trugen. Sie verwendeten Krümmertechnologie und erzeugten künstliche Schwarze Löcher, die in einem Umkreis von etwa fünfhundert Metern alles in einen Strudel kollabierender Raum-Zeit rissen. Das konnte erwachsene Graken zumindest verletzen und ihre noch nicht reife Brut neutralisieren. Es sollte verhindert werden, dass die jungen Graken aufbrachen, um andere Welten unter ihren Einfluss zu bringen.
    »Nächste Verzögerungsphase in einer Minute«, meldete Bartolomeo. »Entfernung zum Planeten hunderttausend Kilometer. Keine Wachschiffe der Kronn in der Nähe, nur einige Kapseln der Chtai, jenseits aktiver Ortungsreichweite.«
    Tako nickte. »Bei passiven Sondierungen bleiben. Den Anflug wie geplant fortsetzen, Barto. Rinna?«
    »Die biometrischen Werte des Kralers bewegen sich

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