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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Vermutlich gibt es mehr Protuberanzen, aber damit werden unsere Schirme fertig. Den Berechnungen zufolge dauert die Instabilitätsphase nicht länger als drei oder vier Minuten. Dann normalisiert sich die Proton-Proton-Reaktion wieder – und der Sonnentunnel ist kollabiert. Im besten Fall führt der Kollaps zur Vernichtung aller feindlichen Schiffe, die sich im Tunnel befinden.«
    »Das klingt vielversprechend«, gestand Tako ein.
    »Der Phint wird mich zum ersten Waffenherrn von Andabar machen!« Bergon begann mit einem kleinen Tanz, wodurch seine Fettwülste in schwingende Bewegungen gerieten. »Aus diesem Lunki, dem dreiunddreißigsten von fünfzig, wird die Nummer eins!«
    Der Feuervogel verharrte in der Korona, schlug langsam mit den Schwingen, öffnete den flammenden Schnabel …
    Akustische Signale erklangen, heulten und pfiffen durch die Trox , und für einen verrückten Moment glaubte Tako, den Ruf des Feuervogels zu hören. Die Daten in den Informationsfenstern des QR-Felds veränderten sich rasend schnell. Die schnatternden, grunzenden Stimmen anderer Piriden kamen aus dem Kommunikationssystem, und Bergon gab Antworten, die Tako nicht verstand.
    »Es ist so weit!«, stieß der Waffenschmied wenige Sekunden später auf InterLingua hervor. »Der Phasenübergag steht unmittelbar bevor.«
    Sowohl Bergon als auch Tako eilten zu den nahen Konsolen und nahmen dort Platz. Das quasireale Feld begleitete sie, glitt hinter die Schaltpulte und zeigte weiterhin Gindals Plasmaozean. Tako beobachtete Bilder, wie sie ehemals Sonnenbeobachter gesehen hatten, bevor ihre Stationen in stellaren Umlaufbahnen von Kronn-Schiffen zerstört worden waren. Er sah, wie sich der Feuervogel auflöste, aber nicht zu Asche zerfiel, sondern eine Vielzahl von kleinen, hauchdünnen schwarzen Linien bildete, die einander entgegenstrebten, zusammenwuchsen und einen Ring bildeten, mit einem Durchmesser von mehreren hundert Kilometern. Im Innern dieses Rings schien sich die Photosphäre zu trüben. Graues Wogen schob sich vor das rotgelbe Brodeln …
    Das Brummen der Hochleistungskrümmer wurde lauter.
    »Der Phint wird aktiv«, sagte Bergon.
    In dem großen quasirealen Projektionsfeld öffnete sich ein weiteres Fenster und zeigte eine vereinfachte grafische Darstellung des Vorgangs. Tako sah die Trox in Gindals Korona, ein fast fünfhundert Meter langes zylinderförmiges Schiff mit sieben Auslegern, an denen dünne Projektoren wie Pfeile nach vorn ragten. Fahle Energiefäden gingen von den Spitzen dieser Projektoren aus, tasteten sich vor bis zum Ring aus schwarzen Linien und schoben sich dort wie eine energetische Trennwand zwischen die angeregte, beschleunigte Proton-Proton-Reaktion und die Energiematrix des Sonnentunnels. Eingeblendete Messdaten gaben Auskunft über den Energiefluss, und Tako stellte fest: Mehrere Kolonnen zeigten Werte an, die über das vorausberechnete Maximum hinausgingen.
    Das wabernde Grau verschwand aus dem schwarzen Ring, der in seine einzelnen Linien zerfiel. Darunter wurde wieder die Photosphäre sichtbar. Neue Protuberanzen bildeten sich, größer und länger – Gindal streckte der Trox mehrere Plasmazungen entgegen.
    Warnsymbole blinkten in den Datenfenstern des QR-Felds.
    Bergon streckte alle sieben Arme nach der Hauptkonsole aus, und seine Finger huschten über die Kontrollen. Aufgeregte piridische Stimmen drangen aus dem Lautsprecher des Kom-Servos.
    Tako fühlte, wie die Trox zu vibrieren begann. »Was geschieht?«, fragte er.
    Bergon achtete nicht auf ihn und aktivierte mehrere kleinere QR-Felder, in denen andere Piriden erschienen. Sichtlich nervös schnatterte der Waffenschmied mit seinen Deneri.
    Das Brodeln in der Photosphäre nahm zu, und die Daten in den Informationsfenstern zeigten schnell steigende energetische Aktivität an, obwohl der Phasenübergangs-Interdiktor bereits deaktiviert war. Tako beobachtete, wie ein neuer Feuervogel entstand, noch größer als der vorherige, den großen Flammenschnabel öffnete und damit nach der Trox schnappte.
    »Ich verstehe das nicht«, brachte Bergon hervor und starrte auf die Anzeigen. »Es gerät außer Kontrolle.«
    » Was gerät außer Kontrolle?«, fragte Tako.
    »Der Energiefluss. Die Proton-Proton-Reaktion bleibt angeregt, und die Photosphäre nimmt ihre Energie auf, wodurch es auch dort zu einer beschleunigten Reaktion kommt.«
    Aus den Vibrationen wurde ein deutlich spürbares Zittern. Die Trox schüttelte sich.
    Der Feuervogel schlug mit seinen

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