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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Schwingen, wandte sich vom piridischen Schiff ab und stürzte der Sonne entgegen. Tako war kein Solaringenieur, aber er begann zu ahnen, was passierte. »Gindal wird zur Nova«, sagte er. »Die abgeleitete Energie führte nicht nur zu einer kurzen, vorübergehenden Instabilitätsphase, sondern bringt das energetische Gleichgewicht der Sonne durcheinander. Habe ich Recht?«
    »Es ist mir ein Rätsel, wie es dazu kommen konnte«, schnaufte Bergon. Seine kleinen Hände berührten noch immer Schaltflächen, als könnten sie die Katastrophe aufhalten, die bereits begonnen hatte. »Dieser Lunki ist sicher, dass seine Berechnungen keine Fehler enthalten.«
    »Bringen Sie uns fort von hier!«
    »Vielleicht haben die Deneri bei der Konstruktion des Phint etwas falsch gemacht. Oh, ich werde alles überprüfen und sie streng bestrafen!«
    »Bringen Sie uns von hier weg, und zwar sofort !«, sagte Tako scharf. »Warnen Sie die Flotte per Transverbindung. Die Schiffe sollen sich sofort zurückziehen und die Transferschneisen beim ersten Gasriesen benutzen.«
    Weitere blinkende Warnsymbole erschienen in den Datenfenstern des großen QR-Felds. Der Abstand zwischen dem piridischen Experimentalschiff und der Photosphäre wurde geringer, obwohl sich die Gravitationsdelle nicht bewegte – Gindal blähte sich auf.
    Bergon starrte Tako groß an, klappte den lippenlosen Mund auf, schloss ihn wieder und betätigte die Kontrollen. Das Schiff setzte sich in Bewegung.
    Die Entfernung zur Photosphäre schrumpfte weiter.
    »Wir sind nicht schnell genug«, sagte Tako. »Leiten Sie die gesamte Energie der Krümmer ins Triebwerk.«
    Bergon schnaufte nicht mehr, sondern quiekte. »Wir brauchen ihre Energie für die Schirmfelder!«
    Takos Blick huschte über die Anzeigen. Er begriff, dass ihnen nur noch wenige Sekunden blieben, und in kritischen Situationen hatte er gelernt, notwendige Entscheidungen schnell zu treffen. Es gab nur eine Möglichkeit, der Explosion des Sterns davonzulaufen: mit einem Sprung.
    »Es existieren mehrere Transferschneisen in diesem Sonnensystem, und eine davon befindet sich in Gindals Nähe.« Tako sprach schnell. »Nehmen Sie Kurs darauf. Wenn wir sie erreichen, verwenden wir die gesamte Krümmerenergie für einen Notsprung.«
    »Aber ohne die Schirmfelder …«
    »Haben Sie Angst, sich die Ohren zu verbrennen?« Takos Lippen formten ein dünnes Lächeln. »Die Trox wird dem Strahlensturm dort draußen nur für einen Sekundenbruchteil ausgesetzt sein.«
    »Uns bleibt nicht genug Zeit für die Hibernation …«
    »Uns bleibt nicht genug Zeit für ein solches Gespräch! Bringen Sie uns zur Transferschneise.«
    Aus dem Brummen der Krümmer wurde ein Heulen, als die Trox beschleunigte, verfolgt von Protuberanzen. Tako vergeudete nicht einen Gedanken an die möglichen Konsequenzen eines Sprungs mit wachem Bewusstsein, denn eins stand fest: Wenn sie nicht sprangen, würden sie in der Nova verbrennen. Er beobachtete die grafische Darstellung und sah, wie sich die Trox dem eingeblendeten Band der Transferschneise näherte …
    »Dieser Lunki wird den Schuldigen finden und ihm die Augen abbeißen!«, zischte Bergon.
    »Ich hoffe, Sie bekommen Gelegenheit dazu.«
    Das Schiff erreichte die Transferschneise und sprang .
    Für einige wenige Nanosekunden hing die Trox ungeschützt im All, ohne ihre sechs Schirmfelder, lange genug, damit die äußere Schicht des Rumpfes verdampfte. Strahlung durchdrang die Außenhülle, kam während der kurzen Zeit aber nicht weit genug, um das Leben an Bord zu gefährden.
    Dann verschwand das Schiff in der Transferschneise, und die Schockwelle ließ Takos Geist in Flammen aufgehen.
     
     
    »Ich könnte Sie töten«, sagte Bergon. »Ich könnte behaupten, Sie wären durch die Schockwelle des Sprungs ums Leben gekommen. Dann würde niemand erfahren, was der Phint angerichtet hat.«
    Tako Karides hob Lider, an denen Bleigewichte zu hängen schienen. Drei Piriden, Bergons Deneri, trugen ihn durch einen Korridor der Trox . Mehr als die Hälfte seines Leibs war taub; im Rest brannte ein von der Schockwelle entzündetes Nervenfeuer. Der Schmerz war kaum zu ertragen, aber er bedeutete wenigstens, dass etwas von ihm überlebt hatte.
    »Glauben Sie, niemand merkt, dass Gindal zur Nova geworden ist?«, fragte er und begriff, dass er auf einem besonders schmalen Grat wandelte. Bergon fühlte sich von dem eventuellen Bericht bedroht, den Okomm über den ersten Einsatz des Interdiktors bekommen würde.
    Die drei

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