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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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uns gezeigt«, sagte Zara. »Sie haben uns die Schuld am Grakenkrieg gegeben. Sie haben uns unterdrückt und missbraucht. Und jetzt suchen sie Schutz bei uns?«
    Etwas anderes fiel ihr ein: ein Name, und ein alter Plan, vor gut zwanzig Jahren ersonnen.
    »Was ist mit Dominique? Haben Sie feststellen können, wohin sie nach ihrem Aufenthalt auf Ennawah verschwunden ist?«
    Ein Schatten huschte über das kühle Gesicht der blassen Katyma. »Ich bin im Krinna-System gewesen, Großmeisterin. Auf dem dortigen dritten Planeten namens Corhona befindet sich die Zentrale des sogenannten Brainstormer-Projekts.«
    Zara beobachtete, wie die Flüchtlingsschiffe in den Orbit einschwenkten, begleitet von agilen Patrouillenbooten der Ehernen Garde.
    »Hegemon Tubond befand sich ebenfalls dort; er ist mir leider entwischt«, sagte Katyma. »Von Lanze Thorman, dem Kommandanten der Orbitalstation von Corhona, habe ich mehr über das Projekt Brainstorm und Dominique erfahren. An Bord der beiden Schiffe, mit denen Tubond das Krinna-System verließ, befanden sich die begabtesten Brainstormer des Projekts, jeder von ihnen fähiger als eine Meisterin der Tal-Telassi.«
    Katyma legte eine kurze Pause ein und gab Zara Gelegenheit, diese Worte zu verarbeiten.
    »Und seine Absicht?«, fragte die Großmeisterin.
    »Die Eroberung von Millennia.«
    Zara zuckte andeutungsweise mit den Schultern. »Das ist lächerlich. Einige Brainstormer genügen nicht, um uns geistig zu bezwingen, so begabt sie auch sein mögen.«
    »Es sind einige Dutzend«, gab Katyma zu bedenken. »Und wir sollten ihn nicht unterschätzen. Wenn er glaubt, mit einem entsprechenden Angriff erfolgreich zu sein …«
    »Tubond ist verzweifelt, ein Mann ohne Macht. Auf Millennia gibt es tausende von Schwestern. Wie absurd anzunehmen, er könnte sich gegen uns durchsetzen. Aber wie dem auch sei: Wir ergreifen geeignete Maßnahmen, sobald ich in Empirion bin. Was ist mit Dominique?« Sie sprach die letzten Worte nicht beiläufig aus, aber doch so, dass sie nicht allzu interessiert klangen.
    »Zusammen mit einem gewissen Rupert – einem irren Brainstormer, der zahlreiche Personen umgebracht hat, unter ihnen auch Tal-Telassi – stahl sie ein Schiff der Kurier-Klasse und entkam damit von Ennawah und aus dem Ormath-System. Angeblich hat man sie vor einem Standardmonat im Ares-System gesehen.«
    »Angeblich?«
    »Seit den Angriffen der Graken im Kernbereich und dem allgemeinen Chaos sind die Nachrichten nicht mehr so zuverlässig. Viele Meldungen, die uns erreichen, widersprechen sich. In einer von ihnen hieß es, dass auf Aquaria, dem zweiten Planeten des Ares-Systems, eine Tal-Telassi namens Dominique und ihr Begleiter vor Gericht gestellt wurden. Man schickte sie mit einer Tauchkapsel zum Orakel, das über Schuld oder Unschuld befinden sollte. Aus irgendeinem Grund geriet die Kapsel außer Kontrolle, sank in die Tiefsee und implodierte, als der Druck zu groß wurde. Dominique und ihr Begleiter befanden sich zweifellos an Bord, aber man fand keine Leichen, auch keine organischen Überreste.«
    »Fomion?«, fragte Zara.
    »Das haben wir ebenfalls vermutet. Etwas später registrierten die planetaren Ortungsstationen von Aquaria sonderbare Raum-Zeit-Verzerrungen ohne erkennbare Ursache. Sie setzten sich erst im planetennahen Raum und dann oberhalb der Systemekliptik fort. Schließlich wurde das hier aufgezeichnet.« Katyma berührte eine Schaltfläche, und ein Zackenmuster erschien in einem kleinen Darstellungsfenster neben ihr.
    »Was ist das?«, fragte Zara.
    »Eine energetische Signatur«, antwortete Katyma. »Und ausgesprochen selten.«
    Zara wartete.
    »Sie bedeutet, dass einige Lichtminuten oberhalb der Ekliptik des Ares-Systems etwas aus dem Normalraum in den Transraum gewechselt ist.«
    »In den Transraum? Sind Sie ganz sicher? Es war definitiv kein normaler Sprung?«
    »Über der Ekliptik des Ares-Systems gibt es keine Transferschneisen, Großmeisterin.«
    »Ein Kantaki -Schiff?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Katyma.
    »Gibt es eine andere Erklärung?«
    Die Tal-Telassi mit dem silbernen Haar antwortete nicht.
    Zara lauschte dem Brummen der Krümmer und sah, noch weit vor dem Scout, eine weißgraue Scheibe, die allmählich zu einer Kugel wurde: Millennia. Die Kantaki, bis vor gut zwanzig Jahren kaum mehr als eine Legende … Inzwischen war allgemein bekannt, dass sie wirklich existiert hatten. Aber niemand wusste, wo sich ihre Heimatwelt befand und ob es heute noch lebende

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