Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
Vom Netzwerk:
immer mit geschlossenen Augen da, vom goldenen, flüssigen Licht umspült. Darum ging es ihr in erster Linie. Die Male an ihren Händen, an ihrem ganzen Leib, verlangten, dass sie sich dafür einsetzte. Und wenn Mutter Rrirks Pläne sie daran hinderten?
    Sie spürte eine Bewegung, hob die Lider und stellte fest, dass Rupert neben ihr auf dem Sockel stand, nackt wie sie und ebenfalls vom goldenen, flüssigen Glanz umhüllt. Es geschah nicht zum ersten Mal, dass sie gemeinsam »duschten«, aber diesmal war etwas anders. Er wandte sich ihr zu, streckte die Arme aus und berührte sie, kam dann noch etwas näher. Das goldene, wie flüssige Licht umhüllte sie beide, als wären sie eins, und Dominique schloss erneut die Augen, diesmal aber nicht, um ihren Gedanken nachzuhängen – sie genoss die Wärme, die von den Stellen ausging, an denen Ruperts Fingerkuppen über ihre Haut strichen. Sie wanderten über Wangen, Hals und Schultern, von dort aus noch etwas tiefer, über die Wölbungen ihrer Brüste, verharrten kurz bei den hart gewordenen Brustwarzen, glitten dann nach unten …
    Dominique seufzte enttäuscht, als Ruperts Finger die Wanderung über ihren Leib einstellten, doch dann spürte sie, wie er sie umarmte, wie seine Lippen die ihren trafen. Und als sie sich küssten, fühlte sie noch etwas anderes: seine Erektion an ihrem Unterleib.
    Zwei starke Arme hoben sie an und trugen sie aus dem Hygienezentrum. Dominique öffnete die Augen und stellte fest, dass Rupert sie zu einer der Bettplattformen trug. Als er sie dort auf eine weiche Decke legte, wollte etwas in ihr aufstehen und Rupert verbieten, sie noch einmal zu berühren, aber ein viel größerer Teil von ihr wünschte sich, von ihm berührt zu werden, und noch mehr.
    Er lag neben ihr und streichelte sie, und dann lag er auf ihr, ohne sie mit seinem Gewicht zu belasten, und schließlich war er in ihr …
    Für Dominique war es das erste Mal. Vor einigen Jahren hatte sie oft daran gedacht, wie es sein würde, aber schon nach kurzer Zeit waren andere Dinge in den Vordergrund gerückt, Dinge, die sie für wichtiger hielt als die eigene Sexualität. Jetzt entdeckte sie das sexuelle Verlangen wie etwas, das lange in ihr geschlafen hatte und endlich erwachte. Zuerst tat Rupert ihr weh, und sie flüsterte mit ihm, bat ihn, langsamer zu sein, und dann war es nicht mehr schmerzhaft, nur schön.
    Du hast Sex mit einem Mörder , empörte sich etwas in ihr, aber es war eine kleine Stimme, in einem dunklen Winkel ihres Gewissens. Sie spielte keine Rolle, denn Dominique wusste: Dies war nicht der Mann, der getötet hatte; dies war der andere Rupert, der lieben und geliebt werden wollte.
    Später lagen sie nebeneinander, halb unter flauschigen und glatten Decken, und Dominique lauschte den Geräuschen des Kantaki-Schiffes, das durch den Transraum flog und dem Faden folgte, mit dem sie es verbunden hatte.
    »Das war schön«, sagte Rupert nach einer Weile, drehte den Kopf und sah sie an. Das Funkeln von Furcht und Hass war ganz aus seinen Augen verschwunden.
    Dominique lächelte. »Ja, das war es«, erwiderte sie. Und etwas leiser, wie für sich selbst, fügte sie hinzu: »Vielleicht ist dies die beste Therapie für dich.«
    »Therapie?«, fragte er, auf einen Ellenbogen gestützt.
    »Schon gut.« Dominique sah ihn an und versuchte, sich daran zu erinnern, wie sie ihn ganz zu Anfang gesehen hatte: ein Ungeheuer, eine tödliche Gefahr für alle Personen in seiner Nähe. War dies der gleiche Mann?
    »Wir müssen vorsichtig sein, Rupert«, sagte sie. »Sehr vorsichtig. Auf Millennia werden sich viele Dinge entscheiden.«
    Diese Worte brachten ein Muster aus Gelmr vor ihr inneres Auge, und diesmal war es ganz klar: Auf Millennia würde sich alles entscheiden.
    »Zusammen sind wir sicher«, sagte Rupert. »Wir schützen uns gegenseitig.«

 
Interludium 28
     
    9. Mai 1147 ÄdeF
     
    »Warum misstraust du uns, Zäus?«, fragten die Crotha in allen Kommunikationskorridoren der orbitalen Stadt. »Warum verbirgst du Dinge vor uns?«
    Die Crotha hatten sein geheimes Kommunikationsnetz entdeckt, und das überraschte den Megatron der Zarathustra . Durch eine schnelle Überprüfung vergewisserte er sich, dass ihm keine Fehler unterlaufen waren. Er hatte die nötige Vorsicht walten lassen und für die kodierten Signale einen Krümmereffekt genutzt, der superluminares Tunneln ermöglichte. Die Entschlüsselung der Signale war nur durch den Empfänger möglich; wurden sie vorher abgefangen,

Weitere Kostenlose Bücher