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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Maß, auch für den birnenförmigen Leib mit den wackelnden Fettwülsten neben Tubond.
    »Mir geht es schlecht«, ächzte Bergon und schwankte von einer Seite zur anderen, wie ein Baum im Wind. »Sie hätten mir die Hibernation gestatten sollen, Hegemon.«
    Tubond deutete zum zentralen Projektionsfeld, auf das Ende der Transferschneise und die Bastion. »Es wird Zeit für das, was Sie ›eine kleine Überraschung‹ nannten.« Dies gehörte zu den Dingen, die viele Schiffe der Flotte aus den Arsenalen von Andabar an Bord genommen hatten.
    Der Piride wankte zu einer der Konsolen. Dünne Arme kamen zwischen den Fettwülsten hervor und betätigten Kontrollen.
    Tubond wandte sich erneut an den Kommandanten. »Lanze Haigen, sorgen Sie dafür, dass alle Schläfer geweckt werden. Ich möchte, dass unsere Schiffe voll einsatzfähig sind, wenn wir den Transfer beenden.«
    Breo Haigen verzichtete auf Einwände – er hatte gelernt, dass sie sinnlos waren. Er gab die Anweisungen weiter, obgleich es am Ende der Transferschneise, bei der Rückkehr in den Normalraum, zu einer Schockwelle kommen würde, stark genug, um bei einigen Erwachenden bleibende geistige Schäden zu verursachen.
    Tubond beobachtete, wie es in der Transferschneise vor der Torga zu einigen Explosionen kam. An mehreren Stellen blitzte es auf, als die Ladungen spezieller, mit Krümmern ausgestatteter Raketen explodierten. Die energetischen Druckwellen waren nicht sehr stark, genügten aber, um den Flug der Flüchtlingsschiffe am Ende der Schneise zu destabilisieren. Fast alle leiteten einen vorzeitigen Retransfer ein und kehrten Lichttage oder Lichtwochen vom Gondahar-System entfernt in den Normalraum zurück. Einige blieben zunächst auf Kurs, wurden aber von der Vorhut der Flotte – bestehend aus besonders schnellen und agilen leichten Zerstörern der Puma-Klasse – abgedrängt. Wenige Sekunden später war der Rest des Weges frei. Tubond warf einen Blick auf die taktischen Darstellungen und beobachtete, wie die Symbole, die die Gegner kennzeichneten, am Ende der Transferschneise ihre Position veränderten – die Schiffe der Ehernen Garde gingen in Verteidigungsposition.
    Er hörte, wie Lanze Haigen hinter ihm Befehle erteilte, und aus dem Augenwinkel sah er Bewegung bei den Konsolen, aber Tubonds Aufmerksamkeit blieb auf die Projektionsfelder gerichtet. Ein kobaltblauer Punkt hatte sich von der Torga gelöst und raste mit hoher Geschwindigkeit dem Ende der Transferschneise und der Bastion entgegen.
    Bergon erschien an Tubonds Seite, und in seinem runzligen Gesicht zuckte es.
    »Ich hoffe, Ihre ›kleine Überraschung‹ hält, was Sie versprochen haben«, sagte Tubond und hörte, wie sich das Brummen der Krümmer veränderte, als die Torga langsamer wurde. Nur noch wenige Minuten trennten sie von der Rückkehr in den Normalraum. Inzwischen erfassten die Sensoren der Bastion nicht nur das kobaltblaue Objekt, sondern auch die ersten Schiffe der Flotte. Und die jetzt stärker werdenden energetischen Strukturstörungen in der Schneise deuteten auf die Ankunft von vielen Schiffen hin.
    »Wir haben diese Waffe in den letzten Monaten entwickelt, und Sie sehen dort einen von insgesamt sieben Prototypen«, erwiderte Bergon. »Er wird funktionieren, das weiß dieser Lunki.«
    Ein absurd dünner Arm kam zwischen zwei besonders dicken Fettwülsten hervor und deutete auf die Darstellungsbereiche. »Der Einsatz des Temo ist nur in unmittelbarer Nähe von Transferschneisen möglich, aber …«
    »Temo?«, unterbrach Tubond den Waffenherrn.
    »Es handelt sich um einen Transferenergie-Modifikator«, erklärte Bergon. »Er ist speziell dafür entwickelt, die Blockaden von Transferschneisen zu brechen.«
    Tubond blickte auf Bergon hinab und sah einen weiteren Schatten in einer Schattenwelt, mit nur etwas mehr Substanz als die anderen. »Nicht unbedingt eine Waffe gegen die Graken, oder?«
    »Als Erster Waffenherr von Andabar ist es meine Pflicht, für alle möglichen Märkte zu planen.« Bergon deutete erneut nach vorn. »Der Temo lässt sich nicht aufhalten, wenn er aus der Schneise kommt, denn eigentlich ist er gar nicht Teil des gewöhnlichen Kontinuums. Er entnimmt dem Ende der Transferschneise Energie und setzt sie am Ziel frei.«
    »Eine Art Torpedo, der sich selbst auflädt und jenseits der vier Dimensionen der normalen Raum-Zeit fliegt?«, fragte Tubond.
    »So könnte man es nennen. Seine Entwicklung hat viel Geld gekostet.«
    »Vermutlich erinnern Sie sich daran,

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