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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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durcheinanderzubringen. Warum? Um mehr über mich zu erfahren? Wieso fragst du nicht einfach?«
    Tarweder schwieg einige Sekunden. »Du bist sehr klug, junge Dame. Na schön. Ich weiß, dass du Dominique heißt, aber … wer bist du?«
    »Was ich bin, erklärt vielleicht meine schnelle Genesung.« Sie berichtete von Millennia und den Tal-Telassi, erzählte davon, wie sie als kleines Kind einmal in eine tiefe Gletscherspalte gestürzt war und sich dabei verletzt hatte, zu einem Zeitpunkt als sie noch keine bewusste Verbindung zu den einzelnen Stufen des Tal-Telas herstellen konnte. Aber die Kraft des Tal-Telas hatte sie schon damals durchdrungen, die Autoregeneration des Körpers beschleunigt und es ihr ermöglicht, sich ganz allein aus dem eisigen Kerker zu befreien.
    Bei ihrer Schilderung stellte Dominique fest, dass sie zwei Zuhörer hatte: Tarweder und Kiwitt. Das Geschöpf war von seinem Aussichtsfelsen heruntergesprungen, hockte vor Dominique und sah aus großen Augen zu ihr auf. Gelegentlich gurrte es, als wollte es den Worten einen eigenen Kommentar hinzufügen.
    »Bist du ganz sicher, dass du nicht zu den Dominanten gehörst?«, fragte Tarweder.
    »Ich denke schon.«
    »Aber vielleicht hast du es vergessen. Möglicherweise hast du neben deinen Verletzungen einen teilweisen Gedächtnisverlust erlitten.«
    »Du spekulierst gern, wie?« Erst jetzt merkte Dominique, dass sie schon seit einer ganzen Weile Stimmen hörte: ein dumpfes Brummen im Hintergrund, auf das sie nicht geachtet hatte, untermalt von einem beständigen Rauschen. Sie drehte sich um, ging einige Schritte und erreichte den Rand eines sanften Hangs. Weiter unten sah sie eine Art Lager aus recht primitiv wirkenden Fahrzeugen und provisorischen Unterkünften. Wir sind hier in der nichtlinearen Zeit , dachte sie. Hier ist alles möglich.
    »Das ist unsere Gruppe«, sagte der Weise und trat neben Dominique. Kiwitt saß wieder auf seiner Schulter und gurrte leise. »Wir haben uns zusammengeschlossen, um uns gegenseitig zu schützen.«
    »Ist diese Welt so gefährlich?«, fragte Dominique.
    »Gefahren gibt es überall, junge Dame. Kein Dominium ist frei von ihnen. Hier im Dritten bin ich oft unbehelligt unterwegs gewesen, mit meinem mobilen Haus. Aber seit einiger Zeit haben sich den alten Gefahren neue hinzugesellt. Zum Beispiel die Eisenmänner.«
    Dominique drehte den Kopf. »Du legst es noch immer darauf an, mich zu verwirren, nicht wahr?«
    Tarweder musterte sie fast traurig. »Wenn deine Geschichte stimmt, wenn du wirklich von einer ganz anderen Welt jenseits der Dominien kommst … Dann bist du in gewisser Weise wie ein Kind des Ersten Dominiums, das sich auf die Reise des Wissens begibt, um mehr über die vier Teile der Welt zu erfahren.«
    »Die vier Teile der Welt … Damit meinst du vermutlich, dass deine Welt, diese Welt hier, aus vier einzelnen … Sphären besteht?« Dominique hatte das Wort »Staaten« benutzen wollen, spürte aber, dass es unpassend war.
    »So könnte man sagen.«
    Dominique stellte eine Frage, die schon seit einer ganzen Weile darauf wartete, formuliert zu werden. »Findest du es nicht erstaunlich, dass wir die gleiche Sprache sprechen?«
    Der Weise sah sie an und wartete.
    »Ich meine, ich komme aus der linearen Zeit, praktisch aus einem anderen Universum, und nach dem Absturz finde ich auf diesem Planeten, den ich nie zuvor gesehen habe … Menschen. Und ich kann mich ohne die Hilfe eines Linguators mit ihnen verständigen.«
    »Alle sprechen diese Sprache«, sagte Tarweder. »Alle Bewohner der vier Dominien, auch die nichtmenschlichen. Aber ich verstehe, was du meinst. Sprache bedeutet Entwicklung und Kultur. Wir sind das Produkt völlig verschiedener Orte, und doch haben wir eine gemeinsame Verständigungsbasis. Das ist in der Tat erstaunlich.« Zusätzliche Falten bildeten sich in der Stirn des Alten. »Andererseits deuten die Begriffe, die du nicht kennst und die dich verwirrt haben, darauf hin, dass es erhebliche Unterschiede zwischen unseren … Kulturen gibt.«
    Ein Mann kam aus dem Lager unten am Ufer des Flusses, bärtig und kräftig gebaut, stapfte den Hang herauf und näherte sich. Er war in mittleren Jahren. Seine Kleidung – eine braune Hose und ein lohfarbenes Hemd – schien aus echtem Leder zu bestehen, und am Mittelfinger seiner rechten Hand glänzte ein Siegelring. Am Hals bemerkte Dominique Hautlappen. Der Mann richtete einen seltsamen Blick auf Dominique und blinzelte erstaunt, bevor er sich an

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