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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Rauch hing über dem Schlachtfeld, kaum von Wind bewegt, und es roch nach Schmerz und Tod. Dominique ging an Metallsplittern vorbei und dachte zunächst, dass es sich um die Reste von Geschossen handelte, aber in Wirklichkeit waren es Leichenteile. Die ersten Eisenmänner waren so stark zerfetzt, dass sie kaum eine Vorstellung von ihnen gewinnen konnte, doch dann fand sie einen, der ihr einigermaßen … intakt erschien. Die Gestalt lag auf dem Rücken, nicht weit von einem Explosionskrater entfernt, starrte aus einem heil gebliebenen und einem geplatzten Auge gen Himmel. Die linke Hand, bestehend aus Dutzenden gegeneinander verkanteter Stahlsegmente, zitterte gelegentlich, und wenn das geschah, kam ein leises Surren aus dem Innern des Körpers. Dominique blickte auf das geborstene Auge hinab und stellte fest, dass es aus zahlreichen miniaturisierten Linsen und visuellen Sensoren zusammengesetzt gewesen war. Der teilweise verbrannte und verbeulte Kopf bestand aus Metall und organischen Komponenten, an einigen Stellen netzartig miteinander verwoben, wie zusammengewachsen.
    »Was sind das für Leute?«, fragte Dominique leise. »Maschinen?« Plötzlich erschrak sie und sah sich erneut um. »Waren dies Ruperts Entführer?«
    »Nein«, antwortete Tarweder, der zu ihr getreten war. »Dies ist eine andere Gruppe. Wir sind hier weit von der Großen Öde des Dritten Dominiums entfernt, sowohl räumlich als auch zeitlich. Hier ist die Zeit des Eises fast zu Ende. Bald gehen die beiden Sonnen auf.«
    Dominique sah zum Horizont, doch nirgends deutete ein mattes Glühen auf das bevorstehende Ende der langen, kalten Nacht hin.
    »Woher weißt du das?«
    Tarweder deutete zu den Sternen. »Ich erkenne es an den Konstellationen.«
    »Die Brunnen führen also nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit?«
    »Ja. Komm zur Höhle. Wir müssen noch einige Stunden warten, bis sich das nächste Fenster zum richtigen Ort und zur richtigen Zeit im Zweiten Dominium öffnet.«
    »Wo ist der hiesige Brunnen?« Dominique reckte den Hals.
    »Dort drüben bei den Fahrzeugwracks. Unser Weg führt daran vorbei.«
    Erst jetzt nahm Dominique den Gestank wahr, der von verbrannten und verkohlten organischen Komponenten ausging. Durch die schwache Verbindung zum Tal-Telas berührte sie ein vages mentales Echo der Schlacht und sie spürte nur kalte Entschlossenheit, sonst nichts. Stammte sie von den Eisenmännern oder von den Dominanten?
    »Als ich hier eingetroffen bin, war der Kampf vermutlich erst vor einigen Stunden zu Ende gegangen«, fuhr Tarweder fort. »Die Reste mancher Eisenmänner haben sich noch tagelang bewegt. Einige weniger beschädigte Exemplare haben versucht, sich selbst zu reparieren. Zwei von ihnen ist das gelungen. Zum Glück schenkten sie mir keine Beachtung und verschwanden durch den Brunnen, wohin auch immer.«
    Dominique sah geborstenes Metall und Blut, das aus zerrissenem organischem Gewebe geströmt und dann in der Kälte erstarrt war. Nicht nur Leichenteile lagen überall verstreut, sondern auch Objekte, vermutlich Geräte und Waffen. Dominique fragte sich kurz, ob sie etwas bergen konnten, doch dann wurde der Geruch plötzlich unerträglich, und sie begann zu würgen und wankte fort von den Toten.
    Was Tarweder »Fahrzeugwracks« genannt hatte, war ein große Haufen Schrott, in der Mitte tief eingedrückt. Was auch immer die Vehikel der Eisenmänner gewesen waren: Eine gewaltige Faust schien auf sie herabgeschmettert zu sein.
    »Wie viele sind es?«, fragte Dominique, als sie daran vorbeigingen. »Hast du die Leichen gezählt?«
    »Mehr als hundert. Die genaue Anzahl konnte ich nicht feststellen.«
    »Und hast du einen Dominanten gefunden?«
    Tarweder schüttelte den Kopf.
    »Mehr als hundert Eisenmänner«, sagte Dominique nachdenklich. »Wir wissen, wie stark sie sind. Und offenbar waren sie mit moderner Technik ausgestattet. Aber den Dominanten scheint es nicht weiter schwergefallen zu sein, sie zu erledigen. Sie haben nicht einen einzigen Verlust erlitten.«
    »So sieht's aus. Dort ist der Brunnen.« Tarweder deutete in eine kleine Senke, etwa hundert Meter von den Fahrzeugwracks entfernt. Einige kleine, niedrige Gebäude standen dort wie geduckt neben dem vertrauten steinernen Rund eines Brunnens. Auf der anderen Seite, gut zweihundert Meter weiter, stieg das Gelände an, und dort zeigte sich eine Öffnung im Hang.
    Als sie die Höhle erreichten, in der Tarweder seit fast einer Woche hauste, fror Dominique

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