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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Anlage mit voller Leistung arbeitete, konnten die Tore um mehr als zehn Meter abgesenkt werden, um Wasser durch mächtige Rohre in den langgestreckten Turbinenraum, mehr als dreißig Meter unter Meeresniveau, strömen zu lassen. Als die Sonne im Westen unterging, waren die Tore geschlossen worden. Die Turbinen rotierten im Leerlauf, damit das Personal überschüssiges Salz, das durch die von der Sonne verursachte Wasserverdunstung zurückgeblieben war, aufsammeln konnte, was der Schlüssel zu dieser emissionsfreien Einrichtung war.
    Die Rakete, die von der Oregon kam, traf den freiliegenden Mechanismus, der das Tor bewegte, genau in der Mitte, zerriss die gesamte Hydraulik und zerschlug die Zahnräder, die als mechanische Bremse dienten. Selbst der Druck des Ozeans, dem standzuhalten sie konstruiert war, konnte die schwere Tür nicht an Ort und Stelle fixieren. Und sie begann von selbst in eine Vertiefung zu sinken, die in den künstlichen Damm eingelassen war.
    Wasser ergoss sich über die Oberkante des Tores, anfangs in dünnen, unregelmäßigen Güssen, ausgelöst von den Wellen, die gegen die Konstruktion leckten, und dann in einem dichten breiten Vorhang, als es unter Meereshöhe fiel. Bei geringerer Oberfläche, die den titanischen Kräften des Mittelmeers ausgesetzt war, beschleunigte sich die Abwärtsbewegung des Tores. Aus dem Wasservorhang wurde ein Schwall und dann ein Strom, stärker als beim schlimmsten Dammbruch des Mississippi River. Millionen Tonnen Meerwasser spülten durch die Lücke. Die Rohre, die das Wasser ins Turbinenhaus leiteten, wurden geschlossen, um die empfindlichen Turbinen zu schützen, so dass sich die Flut wild und ungehindert über den Damm in die Wüste ergießen konnte.
    Selbst wenn das Kraftwerk nicht in Betrieb war, galt für den Schiffsverkehr eine zwei Meilen weite Sperrzone um die Anlage herum. Es war eine Bestimmung, die Max Hanley freudig ignoriert hatte. Er hatte die Gulf of Sidra genau in die richtige Position für den Raketentreffer bugsiert. Oben auf dem Hauptbildschirm konnte er mitverfolgen, wie der Ozean in der Lücke auf der anderen Seite der Fregatte verschwand. Noch wichtiger war jedoch, dass er an der Art und Weise, wie sein geliebtes Schiff auf die Betätigung seiner Kontrollen reagierte, den Sog der Strömung spüren konnte.
    Die Sidra war von der Oregon weggeschert, sobald sie sich in dem von Schwerkraft bedingten Strudel befanden, und trieb nun in Richtung der Lücke, als schiebe eine unsichtbare Kraft sie unaufhaltsam darauf zu. Max spielte mit den Steuerdüsen und schloss die Lücke zwischen den Schiffen, wobei er das Kamerabild ständig im Auge behielt, das ihm zeigte, wo Juan jeden Moment erscheinen würde.
    »Komm schon, Junge. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Der Chef tauchte plötzlich auf, kam durch die Luke auf dem Hauptdeck der Fregatte, Hand in Hand mit Ministerin Katamora. Max veränderte den Winkel und schloss die Lücke, so dass die beiden Schiffe einander gerade so heftig berührten, um sich gegenseitig ein wenig Farbe von den Rümpfen zu kratzen. Juan tauchte genau im richtigen Moment an der Reling der Sidra auf. Er hob Fiona hoch und warf sie zur Oregon hinüber, wo sie von den ausgebreiteten Armen eines immer noch leicht benommenen Mike Trono aufgefangen wurde.
    Sobald Juans Stiefel das Deck berührten, lenkte Max das große Frachtschiff von der angeschlagenen Fregatte weg und gab Gas, so viel die Maschinen hergaben. Das Kriegsschiff versuchte ebenfalls verzweifelt, sich aus dem Mahlstrom zu befreien. Qualm wallte aus dem Schornstein, die Schrauben wühlten sich hektisch durch das Wasser – und trotzdem verlor sie mit jeder Sekunde, die verstrich, mehr und mehr an Boden.
    Die revolutionären Maschinen der Oregon verliehen ihr das Zehnfache an Leistung, und sobald Wasser durch die Röhren schoss, wurde ihre Lateralbewegung abgebremst, und sie begann sich zu entfernen. Max drosselte die Leistung sogar ein wenig, weil er seine Babys nicht härter beanspruchen wollte, als es unbedingt nötig war.
    Der Rumpf der Sidra schob sich mit seiner Breitseite in die offene Schleuse. Wasser rauschte weiter unter ihrem Kiel hindurch, aber die Flut wurde plötzlich wieder zur Hälfte aufgehalten. Unsicher ausbalanciert und mit dem Druck des Ozeans auf dem Rumpf, so dass der Stahl unter der Belastung gequält aufstöhnte, konnte die Mannschaft nichts tun, während das Schiff, das ihren perfekten Plan vereitelt hatte, friedlich davondampfte.
    Auf dem

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