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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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achten und zu lieben. Allah hat uns diesen Widerspruch hinterlassen, damit jeder Mensch seine Wahl treffen kann. Die Zeit, sich für den Hass zu entscheiden, ist vorbei. Unsere Regierungen versammeln sich gerade, damit wir diese Wahl für alle unsere Völker treffen. Ich bitte dich, das Schwert niederzulegen. Verschone sie.«
    Niemand konnte wegen des Kopftuchs die Gesichtszüge des Schwertträgers sehen, aber seine Körpersprache war leicht zu entziffern. Seine Schultern sackten herab, er ließ den schweren Krummsäbel sinken.
    Dann erklang von der Rückseite der Empfangshalle das Geräusch rennender Füße. Es mussten Dutzende sein, die über den Marmorboden eilten.
    Der Plan löste sich in Wohlgefallen auf.
    Ali Ghami riss Gaddafi die Kamera aus der Hand. »Mansour«, schrie er seinen Leibwächter an, »was tust du? Unsere Leute sind hier. Töte sie! Auf der Stelle!«
    Anstatt sein Schwert wieder zu ergreifen, um ihr den Kopf abzuschlagen, half die Gestalt auf dem Bildschirm, Ministerin Katamora von ihrem Knebel zu befreien.
    »Mansour!«, brüllte Ghami noch einmal. »Nein!«
    Jemand entwand dem Minister die Kamera, während er gleichzeitig spürte, wie der Lauf einer Pistole gegen seine Wirbelsäule gerammt wurde. Er drehte sich um und sah einen fremden Mann asiatischer Abstammung schräg hinter sich stehen.
    »Das Spiel ist aus, Suleiman«, sagte Eddie Seng. »Schauen Sie mal.«
    Auf dem Monitor zog sich der Mann, den Ghami für seinen vertrauenswürdigsten Mitwisser gehalten hatte, die Kufiya vom Kopf. »Wie ist es gelaufen?«, fragte Juan Cabrillo, dessen Kopf zur Hälfte unter Verbandsmull verschwand.
    »Ich glaube, der Ausdruck lautet in flagranti erwischt. «
    Der Trupp persönlicher Leibwächter Präsident Gaddafis blieb im Eingang zur Empfangshalle stehen und meldete, dass sie das Sicherheitspersonal draußen überwältigt hatten, ohne dass ein Schuss gefallen war.
    Gaddafi, der früher am Nachmittag von Charles Moon über die Operation informiert worden war, trat auf seinen Minister zu. »Die Scharade ist beendet. Nachdem ich heute Nachmittag einen anonymen Tipp erhielt, haben Angehörige des Schweizer Militärs das Haus überfallen, in dem Sie meinen Enkel festgehalten haben, nachdem Sie seinen Tod bei einem Verkehrsunfall vorgetäuscht hatten. Er ist in Sicherheit, daher können Sie nicht mehr länger wie eine Natter auf meiner Brust sitzen und drohen zuzustoßen, wenn ich Ihnen nicht freie Hand lasse.
    Ich wusste wirklich nicht, dass Sie Al-Jama sind. Ich dachte, Sie hätten mich aus reinem Machthunger erpresst, Sie mit Ihrem derzeitigen Amt zu betrauen. Aber jetzt haben Sie sich selbst vor der ganzen Welt bloßgestellt. Ihre Schuld steht außer Frage, und Ihre Hinrichtung wird in Kürze stattfinden. Und danach werde ich alles daransetzen, jeden aus meiner Regierung zu entfernen, der sich auch nur wohlwollend über Sie geäußert hat.«
    Gaddafi breitete die Arme aus, um die wichtigen Personen im Saal in seine weiteren Worte einzubeziehen. »Wir alle sind uns in der Ablehnung Ihrer Absichten einig. Das Scheitern Ihres Komplotts, Führer anderer muslimischer Nationen zu ermorden, dürfte eine Warnung für alle anderen sein, die sich dem Frieden in den Weg stellen. Schafft mir diesen Haufen Dreck aus den Augen.«
    Ein stämmiger libyscher Soldat packte Ghami im Nacken und schleifte ihn durch die völlig verwunderte Gästeschar.
    Vom Fernseher erklang eine weibliche Stimme.
    »Mr. President, ich hätte es nicht besser ausdrücken können.« Fiona Katamora stand neben Juan Cabrillo. »Und ich möchte allen Konferenzteilnehmern versichern, dass ich morgen früh um Punkt neun Uhr am Verhandlungstisch erscheinen werde, damit wir gemeinsam zu neuen Ufern aufbrechen können.«
     
    Die Kugel, die Cabrillos Kopf in der Messe der Fregatte gestreift hatte, hatte ihn nur für eine Sekunde wegtreten lassen, während der einzelne Schuss, den er hatte abfeuern können, etwas viel Bemerkenswerteres bewirkt hatte. Er hatte den Säbel mitten im Schwung getroffen und die Absicht des Henkers vereitelt. Die Klinge hatte die stählerne Rückenlehne des Stuhls getroffen und ihn mitsamt Fiona Katamora umgeworfen.
    Auf dem Boden liegend hatte Juan zwei kurze Feuerstöße ausgelöst und den Kameramann und seinen Assistenten getötet. Nachdem der Henker seine Waffe verloren hatte, war er vor Fiona zurückgewichen und hatte die Hände in die Höhe gestreckt.
    »Bitte«, flehte er. »Ich bin nicht bewaffnet.«
    »Machen Sie die

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